Pionier-Landungs-Bataillon 86
das Pionier-Landungs-Bataillon 86 wurde am 20. Mai 1943 aus dem
Bau-Bataillon 86 errichtet
und gliederte sich in:
Stab mit Nachrichtenzug
1. Fähren-Kompanie
2. Fähren-Kompanie
3. Landungsboot-Kompanie
4. Sturmboot-Kompanie
5. Werft-Kompanie
Es lag in Kamysch-Burun am Schwarzen Meer und wurde für Transportaufgaben im
Raum Kertsch eingesetzt. In der Nacht zum 5. Juni 1943 war die 4. Kompanie an
der Abwehr eines stärkeren Verbandes der sowjetischen Asow-Flottille beteiligt.
Am 12. / 13. Juni beteiligte sich die 4. Kompanie an der Verteribung eines
Temrjuk beschießenden Verbandes der sowjetischen Asow-Flottille. Und am 25. /
26. Juni war die 4. Kompanie an einem Gefecht mit russischen Panzerkuttern vor
Temrjuk beteiligt. Im August 1943 wurden die noch vorhandenen Siebelfähren in
Pionier-Landungsfähren 41 umgebaut. Am 8. Oktober 1943 wurden die letzten Teile
des Gebirgsjäger-Regiments 13 im Brückenkopf Maly Kut eingeschifft und nach
Kamysch-Burun gebracht. Am folgenden Tag marschierte die Flottille nach
Sewastopol und am 16. - 18. Oktober weiter nach Nikolajew. Hier wurden die Boote
der Flottille überholt. Anschließend wurde die 4. Kompanie in Peski, etwa 40 km
oberstrom von Nikolajew am Ingul stationiert, die 1. und 2. Kompanie a, 24.
Oktober zum Übersetzen schwerer Fahrzeuge über den Bug bei Nikolajew eingesetzt.
Teile des Bataillons wurden vom 29. Oktober bis 12. November 1943 als
"Eingreifbataillon Gerber" infanteristisch am westlichen Dnjepr-Ufer zwischen
Nikopol und Berislaw eingesetzt. Am 15. November wurde die 4. Kompanie zur
Sicherung der Dnjeprmündung gegen das Eindringen feindlicher Schnellboote und
zur Versorgung, später auch zur Ablandung der auf der Kinburn-Halbinsel ostwärts
des Dnjepr stehenden russischen Truppen eingesetzt. Vom 27. November - 12.
Dezember 1943 wurde die 1. Kompanie zum Fährendienst über den Ingul eingesetzt.
Vom 30. November - 5. Dezember 1943 wurden 20 Schwimmbrückenglieder aus Cherson
im Marinegeleit nach Nikolajew überführt. Zum Jahreswechsel 1943 / 44 wurde das
Bataillon dann zu Transporteinsätzen mit Fähren und Landungsbooten auf dem Bug
und dem Ingul eingesetzt. Vom 3. - 5. Dezember 1943 landete die 4. Kompanie
rumänische Soldaten von der Kinburn-Halbinsel ab. Bis zum 14. Dezember verlegte
der STab mit der 1. - 3. Kompanie nach Odessa, von wo das Bataillon nach
Personal- und Materialabgaben zur Auffrischung nach Antwerpen verlegen sollte.
Die 4. und 5. Kompanie wurden ebenfalls nach Antwerpen verlegt, das von den
ersten Teilen am 29. Januar 1944 erreicht wurde. Die 2. Kompanie wurde am 5.
März 1944 zum Landungs-Pionier-Ausbildungs-Bataillon nach Esbjerg verlegt und
dort in das neu aufgestellte Landungs-Pionier-Bataillon 772 eingegliedert. Die
Kompanie wurde als Landungsboot-Kompanie anschließend neu aufgestellt. Am 6.
Juni 1944 wurde die 1. Kompanie der 15. Armee unterstellt und im Bahntransport
nach Charenton, südlich von Paris, an die Marne verlegt, wo die Fähren zum
Schleppen von Flußleichtern auf der Seine zwischen Fontainebleau und Rouen
eingesetzt. Ab dem 23. Juli wurde das restliche Bataillon ohne die 2. Kompanie
zur Heeresgruppe F nach Piräus verlegt. Die 1. Kompanie verblieb bei der 15.
Armee, die 2. Kompanie wurde nach Fiume verlegt und dort dem
Landungs-Pionier-Bataillon 771 unterstellt. Am 23. August 1944 verlegte das
Bataillon durch den Golf von Korinth nach Patras, wo es dem
XXII. Gebirgs-Armeekorps
unterstellt wurde. Vom 23. - 31. August 1944 transportierte das Bataillon (Stab,
3. - 5. Kp.) Festungstruppen aus Zante und Kephalonia nach Patras und Teile der
104. Jäger-Division nach Prevesa
bzw. nach Itea. Ende August 1944 wurde die 1. Kompanie nach Verlust mehrerer
Fähren nach Dänemark abtransportiert und dort neu ausgerüstet. Anschließend
wurde sie wieder auf die Seine verlegt. Anfang September 1944 bezog der Stab des
Bataillons mit der 3. Kompanie Quartier und Liegeplätze in Voúla, die 4.
Kompanie in Vouliagméni (4 km südöstlich Voúla). Die 5. Kompanie verblieb in
Piräus. Mitte September 1944 wurde das Bataillon zu Räumungsfahrten von Inseln
und Küstenstützpunkten im Golf von Ägina, auf Attika und auf den Inseln Euböa,
Kea und Andros eingesetzt. Bei einer Räumungsfahrt im Südteil der Straße von
Euböa versenkten britische Jabos zwei Landungs- und s.Sturmboote. Vom 18. - 29.
September 1944 wurden zwei Züge der 3. Kompanie nach Rhodos verlegt, wo die
Landungs-Pionier-Kompanie 780 ebenfalls dem Bataillon eingegliedert wurde. Am 4.
Oktober 1944 wurden fünf Landungsboote der 3. Kompanie auf dem Anmarsch zur
Insel Skarpanto zwischen Piskopi und Nisyros durch feindliche Zerstörer
versenkt. Vom 6. - 19. Oktober 1944 marschierte die 4. Kompanie mit dem Rest der
3. Kompanie über See von Voúla nach Saloniki. Bis zum 31. Oktober 1944 wurden
alle Boote des Bataillons in Saloniki selbst versenkt, das Bataillon selbst
wurde zum Landeinsatz bereitgestellt und zu Spreng-, Brücken- und Kampfeinsätzen
auf dem Weg Dojran, Stip, Veles, Mitrovica, Kraljewo, Uzice, Rogatica, Bijeljina
Slaw.Brod, Agram, Karlovac und Cilli eingesetzt. Cilli wurde am 10. Mai 1945
erreicht, wo das Bataillon entwaffnet wurde.
Kommandeure:
Major Gerber
Major Parchow