Standort Gumbinnen
Artillerie-Kaserne
Infanterie-Kaserne
Feldflugplatz Gumbinnen
Die Stadt Gumbinnen heißt heute Gussew und liegt im Osten Kaliningrads. 1941 wurde auf dem Gebiet der Stadt ein Feldflugplatz errichtet. Im Zweiten Weltkrieg fielen am 23. Juni 1941 die ersten sowjetischen Bomben auf Gumbinnen, es gab neun Tote. Im Sommer 1943 nahmen Stadt und Kreis 10.000 Luftkriegsflüchtlinge aus Berlin auf. Am 20., 21. und 25. August 1944 belegten sowjetische Tiefflieger Gumbinnen mit Bomben und Bordwaffenbeschuss. Mit Herannahen der Front begannen die ersten Evakuierungen der damals 24.000 Einwohner. Als bis dahin „schwärzester“ Tag ging der 16. Oktober 1944 in die Geschichte der Stadt ein. Am frühen Abend griffen sowjetische Flugzeuge Gumbinnen mit 800 Spreng- und Brandbomben an. Ein Viertel aller Wohn- und Geschäftshäuser der Stadt brannten. Alle Kirchen, außer der Salzburger, gingen in Flammen auf, ebenso die „Alte Regierung“, der 1741 gebaute Kornspeicher und Wahrzeichen der Stadt, sowie das Zollamt mit seinem markanten Giebel. Die Zahl der Toten war mit acht vergleichsweise niedrig, da Gumbinnen schon teilweise geräumt war. Die Rote Armee führte vom 16. bis 30. Oktober 1944 die Gumbinnen-Goldaper Operation durch; sie versuchte vergeblich, über Gumbinnen nach Königsberg durchzubrechen. Vom 21. bis 23. Oktober 1944 lieferte sich die Wehrmacht mit der Roten Armee nahe Gumbinnen eine Panzerschlacht, in deren Folge die Frontlinie weiter östlich stabilisiert wurde und bis zum Januar 1945 fortbestand. Am 13. Januar 1945 begannen sowjetische Truppen die Ostpreußische Operation. Der Angriff der sowjetischen 28. Armee auf Gumbinnen wurde zunächst gestoppt; am Abend des 16. Januar brach sie durch das Verteidigungssystem. Die Truppen beschossen Gumbinnen mit Artillerie und besetzten es am 21./22. Januar 1945. Es wurde später als Teil des nördlichen Ostpreußen unter sowjetische Verwaltung gestellt und annektiert (Westverschiebung Polens).
Fronttruppenteile
Infanterie-Regiment Gumbinnen
III./Infanterie-Regiment 1
Infanterie-Regiment 22, Stab, 13., 14. Kompanie
I./Infanterie-Regiment 22
III./Infanterie-Regiment 22
Ergänzungs-/Infanterie-Regiment 22
I./Artillerie-Regiment 1
10.(E.)/Artillerie-Regiment 1
Regiment Gumbinnen m. Landesschützen-Bataillon XIII/I
Landesschützen-Bataillon V/I
Landesschützen-Bataillon X/I
gemischte Flak-Abteilung 802 (v)
Heimat-Flak-Abteilung 833
I./Flak-Regiment 5
I./Flak-Regiment 29
Heimat-Flak-Abteilung 23/I
schwere Heimat-Flak-Batterie 225/I
schwere Heimat-Flak-Batterie 226/I
schwere Heimat-Flak-Batterie 227/I
Infanterie-Regiment 301
Sperrverband Gumbinnen
Ersatztruppenteile
Ergänzungs-Bataillon 6
Ergänzungs-Batterie 2
Sanitäts-Staffel
Ausbildungs-Leiter Gumbinnen
Ausbildungs-Leiter Gumbinnen 2
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Infanterie-Ersatz-Regiment 206
Ergänzungs-Bataillon Infanterie-Regiment 22
Infanterie-Ersatz-Bataillon 22
Reserve-Infanterie-Bataillon 22
Reserve-Grenadier-Bataillon 22
Füsilier-Ersatz-Bataillon 22
Infanterie-Ersatz-Bataillon 301
Infanterie-Ersatz-Bataillon 312
Artillerie-Ersatz-Abteilung I/206
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrbezirks-Kommando (WK I, Wehrersatzbezirk Königsberg. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Gumbinnen, Goldap, Ebenrode und Schloßberg.) (Bis August 1941)
Wehrbezirks-Kommando (WK I, Wehrersatzbezirk Königsberg. Zuständig für die
Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Gumbinnen, Insterburg und Ebenrode.) (Ab
August 1941)
Wehrmeldeamt (WK I, Wehrbezirk Gumbinnen. Zuständig für den Landkreis Gumbinnen.)
(Bis August 1941)
Wehrmeldeamt (WK I, Wehrbezirk Gumbinnen. Zuständig für den Landkreis Gumbinnen
und Goldap.) (Ab August 1941)
Wehrmachtfürsorgeoffizier
Ev.Standortpfarramt
Ev.Standortpfarrer
Heeres-Standort-Verwaltung
Nebenzeugamt
Heeres-Verpflegungs-Amt
Heeres-Bauamt
Einrichtungen
Literatur und Quellen:
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1. Biblio-Verlag Osnabrück 1996
Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück
Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.