Lüters, Rudolf Emil Ludwig Georg

 

* 10. Mai 1883, Darmstadt

† 24. Dezember 1945, Krasnogorsk (in Gefangenschaft)

 

 

Rudolf Lüters war der Sohn vom Rechnungsrat Christian Friedrich Lüters und dessen Ehefrau Pauline, geborene Heller. Er trat am 2. November 1902 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 4. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment "Prinz Carl" Nr. 118. Bei diesem wurde er am 24. April 1904 zum Leutnant befördert. 1910 wohnte er privat am Pfortenring 1 in Worms. Vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er als Oberleutnant noch zum 4. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment "Prinz Carl" Nr. 118. Am 24. Dezember 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Er wurde im 1. Weltkrieg in verschiedenen Funktionen in seinem Regiment eingesetzt. Bereits 1914 wurde er als Angehöriger der 6. Kompanie seines Regiments schwer verwundet. Am 30. September 1918 wurde ihm als Bataillonskommandeur im 4. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment "Prinz Carl" Nr. 118 der der 56. Infanteriedivision der Pour le merité verliehen. Er wurde in diesem Krieg auch verwundet. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er dann im Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Infanterie-Regiment 22 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum Regimentsstab vom 15. Infanterie-Regiment in Gießen, wo er die ersten Jahre eingesetzt wurde. Am 10. Mai 1921 hat er die fast zwanzig Jahre jüngere Ingeborg Hedwig Maria Wilhelmine von Ihlenfeld, Tochter vom Oberst a.D. von Ihlenfeld, in Jugenheim geheiratet. Am 13. April 1922 wurde sein Sohn Wolf Friedrich Otto Carl Klaus Lüters in Gießen geboren. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann als Chef der 4. (MG.) Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Gießen eingesetzt. Am 1. Februar 1925 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er jetzt für mindestens drei Jahre zum Stab des Infanterieführer VI nach Hannover versetzt. Sein Nachfolger als Kompaniechef der 4. Kompanie wurde Hauptmann Konrad Offenbächer. Spätestens im Frühjahr 1928 wurde er dann zum Kommandeur des I. (Hess.) Bataillons vom 15. Infanterie-Regiment in Gießen ernannt. Damit wurde er jetzt für mindestens 3 Jahre auch zum Landeskommandant in Hessen. Am 10.September 1928 wurde seine Tochter Gisela Lüters geboren. Am 1. Januar 1930 wurde er zum Oberstleutnant befördert. 1930/31 wurde er dann für die nächsten Jahre in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1933 wurde er dann zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Königsberg ernannt. Bei der Erweiterung des Reichswehr wurde er damit am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Königsberg ernannt. Am 31. Dezember 1934 gab er sein Kommando ab. Am 1. Juni 1935 wurde er zum Inspekteur der Wehr-Ersatz-Inspektion Breslau ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1935 zum Generalmajor befördert. Er wohnte jetzt privat in der Hohenzollernstraße 82 in Breslau XIII und hatte dort die Telefonnummer 80881. Am 1. Oktober 1937 wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Inspekteur der Wehr-Ersatz-Inspektion Graz ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1938 zum Generalleutnant befördert. Diese Position behielt er dann auch nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg. Am 6. Mai 1941 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Willy Körner zum Kommandeur der 223. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er als Besatzungstruppe in Frankreich eingesetzt. Im Herbst 1941 verlegte er mit der Division an die Ostfront. Dort führte er jetzt die Division in Nordrussland. Dort wurden ihm auch beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 7. Dezember 1941 ist sein Sohn Wolf Lüters 2 Kilometer westlich von Bir el Gub in Afrika als Leutnant und Angehöriger der 8. Kompanie vom Schützen-Regiment 115 durch Artilleriesplitter im Kopf gefallen. Dieser wurde dann am Punkt 182, fünfeinhalb Kilometer westlich der Kreuzung Trigh el Aled - Trigh Bir Hochheim beerdigt. Am 20. Oktober 1942 gab er selbst sein Kommando über die 223. Infanterie-Division an Oberst Christian Usinger ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Am 1. November 1942 wurde er zum Befehlshaber der Deutschen Truppen in Kroatien ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1943 zum General der Infanterie befördert. Am 30. April 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er im August 1943 zum Kommandierenden General des XV. Gebirgskorps in Kroatien ernannt. Im Oktober 1943 gab er sein Kommando an General der Infanterie Ernst von Leyser ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Im Dezember 1943 wurde er zum Befehlshaber vom Auffrischungsstab Süd ernannt. Am 1. Januar 1944 gab er dieses Kommando ab. Am 31. Juli 1944 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Nach dem Kriegsende wurde er von den Besatzungstruppen der Roten Armee nach Russland verschleppt. Dort ist er Ende 1945 im Lazarett vom Kriegsgefangenenlager 7027/1 in Krasnogorsk verstorben.