Schulz, Ludwig

 

* 4. August 1896, Lissa / Posen

† 10. Dezember 1966, Mühlheim a.d. Ruhr / NRW

 

Ludwig Schulz trat am 9. September 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn vom Eisenbahnzugführer August Schulz kam dabei in das Reserve-Infanterie-Regiment 227. Ende Mai 1915 wurde er dann in das 4. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 72 versetzt. Bei diesem wurde er am 17. Juni 1915 zum Gefreiten befördert. Später avancierte er dann zum Reserve-Offiziersanwärter. Am 31. August 1916 wurde er im 4. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 72 zum Leutnant der Reserve befördert. Als solcher wurde er dann als Zug- und Kompanieführer eingesetzt. Am 1. Februar 1918 wechselte er dann zur Fliegertruppe. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann im Freikorps Neufville unter Rittmeister Georg von Neufville eingesetzt. Am 30. September 1920 wurde er als Leutnant und aktiver Offizier bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr aus der Armee verabschiedet.

Ab dem 1. Oktober 1920 arbeitete er dann als Kaufmann in der Lederindustrie. Am 6. Mai 1922 hat er Anneliese Schmitz geheiratet. Später wurde er Handelsgerichtsrat. Am 1. Februar 1935 trat er als Hauptmann in den Dienst der Luftwaffe ein. Bei dieser wurde er dann als Offizier z.b.V. in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt. Vom 1. Februar 1936 bis zum 31. Januar 1937 war er Staffelkapitän im Kampfgeschwader 153. Am 1. Februar 1937 wurde er dann als Taktiklehrer an die Luftkriegschule versetzt. Als solcher wurde er am 1. August 1937 zum Major befördert. Am 3. September 1938 wurde er dann in den Generalstab des II. Fliegerkorps versetzt. In dieser Funktion wurde er dann auch noch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 eingesetzt. Am 1. November 1939 wurde er zum Kommandeur der I. Gruppe vom Kampfgeschwader 76 ernannt. Mit dieser nahm er dann im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Bei einem Feindflug wurde sein Flugzeugführer tödlich getroffen, er selbst schwer verwundet. Trotzdem gelang es ihm, die Maschine sicher hinter den eigenen Linien zu landen. Danach wurde er dann ins Lazarett eingeliefert. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Oberstleutnant befördert und am 16. August 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach seiner Genesung wurde er für de nächsten Jahre zum Kommandeur der Luftkriegsschule 5 ernannt. Gleichzeitig wurde er dann auch zum Fliegerhorst-Kommandant von Breslau-Schöngarten ernannt. In dieser Doppelfunktion wurde er zum 1. April 1942 zum Oberst befördert. Zum 1. Oktober 1944 folgte die Beförderung zum Generalmajor. Als Führer einer Kampfgruppe seiner Schule Ende Januar 1945 zeichnete er sich nördlich Breslau besonders aus, wobei er einen russischen Brückenkopf zerschlagen werden konnte. Hierfür erhielt er am 19. Februar 1945 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Im Februar 1945 wurde er noch als Nachfolger von Generalleutnant Josef Brunner zum Höherer Kommandeur der Luftwaffen-Kriegsschulen ernannt. Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Frühjahr 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (16. August 1940) Eichenlaub (19. Februar 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011