Strempel, Heinrich Carl Christian Georg Hermann Adalbert

 

* 4. Januar 1864, Rostock

† 29. April 1945, Neustrelitz

 

 

Heinrich Strempel war das älteste Kind des Gymnasiallehrers Dr. Friedrich Carl Johann Christian Strempel und dessen Ehefrau Louise Anna Dorothea Friederica Elisa Lina, geborene Wilbrandt. Er trat 1882/83 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Magdeburgisches Fußartillerie-Regiment Nr. 4. Bei diesem wurde er am 12. Juni 1883 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 13. September 1884 zum außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie seines Regiments in Ehrenbreitstein eingesetzt. Im Frühjahr 1886 gehörte er in gleicher Funktion zur 5. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Am 13. Mai 1886 wurde er in das Fußartillerie-Regiment Nr. 10 ins Elsaß versetzt. Dort wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie des I. (Hannover.) Bataillons in Straßburg im Elsaß eingesetzt. Am 1. Oktober 1886 wurde er zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Etatmäßig gehörte er vorerst weiter zur 3. Kompanie. Im Folgejahr wurde er etatmäßig in die 8. Kompanie des II. (Hessisches) Bataillon seines Regiments am gleichen Standort versetzt, blieb weiterhin zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Am 17. September 1887 wurde er zum Artillerie-Offizier ernannt. Nach seiner Rückkehr von der Schule gehörte er als Kompanieoffizier zur 4. Kompanie vom Fußartillerie-Regiment Nr. 10 ebenfalls in Straßburg. 1890/91 wurde er in gleicher Funktion in die 1. Kompanie des Regiments am gleichen Standort versetzt. 1892/93 wurde er in das Badisches Fußartillerie-Bataillon Nr. 14 versetzt. Dort wurde er als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie des Bataillons in Rastatt eingeteilt. Bald darauf wurde er in dieser zum Premierleutnant befördert. Kurz darauf wurde das Bataillon im September 1893 zum Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14 erweitert. Bald darauf wurde er als Assistent zur II. Abteilung der Artillerie-Prüfungs-Kommission nach Berlin kommandiert. Etatmäßig gehörte er jetzt zur 8. Kompanie seines Regiments. Diese II. Abteilung der APK war für Festungs-, Belagerungs- und Küstenartillerie zuständig. Im Frühjahr 1895 wurde er etatmäßig innerhalb seines Regiments zur 1. Kompanie versetzt. Am 14. Juli 1895 wurde er unter Beförderung zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, als Nachfolger von Hauptmann Staabs zum Chef der 1. Kompanie vom Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14 in Altbreisach ernannt. Sein Patent als Hauptmann hat er am 10. September 1898 (Q2q) erhalten. Die Führung über die 1. Kompanie behielt er für viele Jahre. Sein ältester Sohn Siegfried Strempel wurde am 20. August 1900 in Alt-Breisach geboren, starb jedoch bereits als Baby am 9. November 1900 ebenfalls in Alt-Breisach. Am 18. August 1901 wurde er selbst als Adjutant zur Adjutantur der General-Inspektion der Fußartillerie in Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Chef der 1. Kompanie wurde Hauptmann Michelis. Privat wohnte er jetzt in der Courbiere-Straße 17 in Charlottenburg. Dort wurde am 30. März 1902 seine älteste Tochter geboren. 1902/03 wurde er auch zur Adjutantur der General-Inspektion der Fußartillerie in Berlin versetzt, er trug dabei weiter die Uniform vom Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14. Danach wurde am 6. Oktober 1903 sein zweiter Sohn, Wolfgang Strempel, in der elterlichen Wohnung in der Courbiere-Straße 17 in Charlottenburg geboren. 1905 wohnte er privat in der Paulstraße 12 in Berlin. Dort wurde sein jüngster Sohn Werner Strempel am 26. Oktober 1905 geboren. Bereits am 21. November 1905 wurde diesem durch Verfügung vom Berliner Polizeipräsidenten die Führung des Vornamens Helmuth neben Werner gestattet, so wurde es am 21. Dezember 1905 im Geburtsregister eingetragen. Sein Vater starb am 29. November 1905 in Rostock. Am 13. September 1906 (X3x) wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er am 17. November 1906 zur Kommandantur von Danzig versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Christ als Artillerie-Offizier vom Platz eingesetzt. Er wurde als solcher am 14. April 1907 für die Zeit vom 12. Mai 1907 bis zum 15. Mai 1907 bzw. mit Rücksicht auf eine etwa notwendig werdende Verschiebung nach Ermessen des Flottenchefs zu dem am 13. oder 14. Mai 1907 stattfindenen Schießen im Flottenverbande an Bord eines Schiffes der Hochseeflotte kommandiert. Als Nachfolger des am 18. Dezember 1908 im Alter von 49 Jahren an Darmkrebs verstorbenen Major Carl Friedrich August Kaphengst wurde er zum Kommandeur des II. Bataillions vom Ostpreußisches Fußartillerie-Regiment "von Linger Nr. 1 in Königsberg in Preußen ernannt. Nur wenige Tage vorher war am 7. Dezember 1908 auch der Regimentskommandeur Oberstleutnant Bernhard Hartmann in Königsberg gestorben. Er wurde Anfang November 1909 vom 20. November 1909 bis zum 18. Dezember 1909 zum Lehrgang für ältere Stabsoffiziere zur Fußartillerie-Schule nach Jüterbog kommandiert. Als Nachfolger von Oberstleutnant Jordan wurde er am 21. Februar 1911 als Erster Artillerie-Offizier vom Platz zur Kommandantur von Königsberg versetzt. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur wurde Major Trenkmann. Seine Mutter starb am 25. Juli 1911 im Alter von 80 Jahren im Universitäts-Krankenhaus in Rostock. Am 27. Januar 1913 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Paul von Wissel zum Direktor der 3. Artillerie-Depot-Direktion in Kassel ernannt. Sein Nachfolger in Königsberg wurde Major Schulz. Als Direktor wurde er am 18. Februar 1913 (P) zum Oberstleutnant befördert. Zu Beginn des 1. Weltkrieges war er Oberstleutnant noch Direkter der 3. Artillerie-Depot-Direktion. Am 27. Jnauar 1915 (Y2y) wurde er zum Oberst befördert. Vom 21. Februar 1917 bis Anfang Juli 1918 war Oberst Heinrich Strempel Kommandeur vom Reserve-Fußartillerie-Regiments Nr. 8 (Garde Arko 4). Als solcher wurde er am 18. April 1918 (P) zum Generalmajor befördert. Seine Nachfolge trat am 4. Juli 1918 Oberst Hans von Frankenberg und Ludwigsdorf an. Er selbst wurde jetzt als General von der Artillerie 5 eingesetzt. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Als Generalmajor wurde er am 1. Oktober 1919 zum Artillerieführer 16 ernannt. Er wurde 1920 auch in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr übernommen. Am 28. September 1921 wurde ihm der Charakter als Generalleutnant verliehen. 1924 bis 1925 war er Vorsitzender der Hauptverbindungstelle Berlin der Heeres-Friedenskommission. Privat wohnte er in der Spandauer Zitadelle. Am 31. März 1926 schied er aus dem aktiven Dienst aus. Dabei wurde ihm der Charakter als General der Artillerie verliehen. Bei der Hochzeit seiner einzigen Tochter Ende Juli 1929 war er Trauzeuge. Seinen Lebensabend verbrachte er ab Mitte der 30iger Jahre in Neustrelitz. Sein Sohn Helmuth ist als Oberst i.G. am 13. August 1944 schwer verwundet wurden und starb noch am gleichen Tag auf dem Hauptverbandplatz Dambri (Sanitäts-Kompanie 2/23), bei Modohn in Lettland. Posthum wurde Helmuth Strempel noch zum Generalmajor befördert. Er selbst ist bei Kriegsende am 29. April 1945 in Neustrelitz gestorben, die genauen Todesumstände sind unklar. An diesem Tag war Neustrelitz Frontstadt. Sein Ehefrau starb ebenfalls am 29. April 1945 in Neustrelitz.

Er hatte mehrere Geschwister:
Sein älteste Schwester war die am 14. Februar 1865 in Rostock geborene Margarethe Johanna Luise Bertha Elisabeth Strempel. Diese starb ledig als Hausdame am 23. Juli 1920 im Alter von 55 Jahren in Rostock. In der Todesursache wurde "In der Wanne gefunden" vermerkt.
Seine nächstältere Schwester war die am 28. August 1866 in Rostock geborene Clara Anna Auguste Christine Frieda Adolphine Strempel. Diese wurde später Lehrerin, heiratete ebenfalls nie. Als Oberlehrerin a.D. aus Gehlsdorf wude sie am 27. Juni 1920 in der Unterwarnow tot aufgefunden. Sie starb im Alter von 53 Jahren und als Todesursache wurde ertrunken vermerkt.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1884, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1884
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926