Tillmanns, Gustav Hermann Walter
* 29. August 1872, Leipzig † 24. Februar 1944, Dresden |
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Walter Tillmanns war das älteste Kind vom Leipziger Kinderarzt und Obergeneralarzt Dr. Robert Hermann Tillmanns und dessen Ehefrau Ida Clementine, geborene Steckner. Er trat nach seinem Abitur im Frühjahr 1892 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Dabei kam er zum 2. Königlich Sächsisches Königin Husaren-Regiment Nr. 19 nach Grimma. Bei dessen 3. Eskadron wurde er am 24. November 1892 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 25. Juni 1893 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er dann anfangs als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron vom 2. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment Nr. 19 in Grimma eingesetzt. Spätestens ab Anfang 1895 gehörte er mehrere Jahre in gleicher Funktion zur 2. Eskadron des Regiments am gleichen Standort. Am 1. Oktober 1898 wurde er dann zum Detachement Jäger zu Pferde in die Albertstadt nach Dresden versetzt, welches dem Garde-Reiter-Regiment zugetilt war. Am 29. April 1899 hat er die fast sieben Jahre jüngere Marie Schober, Tochter des kaiserlich-österreichischen Generalkonsuls, königlich-sächsischen Oberregierungsrats und Geheimen Hofrats Professors Dr. phil. Friedrich Maximilian Schober, geheiratet. Das Paar bezog eine Wohnung in der Radeberger Straße 24 in Dresden. Am 20. März 1900 wurde seine Tochter Anne-Marie Tillmanns in Dresden geboren. Am 29. März 1900 wurde er als Eskadronoffizier in der Eskadron Jäger zu Pferde zum Oberleutnant befördert. Am 25. Mai 1901 wurde sein Sohn Joachim Tillmans in Leipzig geboren. Als Oberleutnant wurde er am 1. Oktober 1901 für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Etatmäßig gehörte er weiter zur 1. Eskadron Jäger zu Pferde Nr, 12. Anfang 1904 gehörte er etatmäßig zur 1. Eskadron zu Pferde Nr. 12 vom Kombiniertes Jäger-Detachement zu Pferde in Chemnitz. Am 29. April 1904 wurde seine Tochter Johanna Tillmanns in Leipzig geboren. Im Sommer 1904 kam er dann wieder zur 1. Eskadron zu Pferde Nr. 12 vom Kombiniertes Jäger-Detachement zu Pferde nach Chemnitz. Die Familie wohnte jetzt in der Wilhelmstraße 3 in Chemnitz. Am 1. April 1905 wurde er dann für ein Jahr zur Dienstleistung zum Königlich Preußischen Großen Generalstab kommandiert. Am 9. August 1905 wurde er dann für den 1. Oktober 1905 zur Aufstellung vom 3. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ Nr. 21 in Chemnitz vorgesehen. Am 19. März 1906 wurde er vom 1. April 1906 ab auf ein weiteres Jahr zum zur Dienstleistung zum Königlich Preußischen Großen Generalstab kommandiert. Am 23. November 1906 wurde er dann unter Belassung in dem Kommando nach Berlin zum Generalstab nach Dresden versetzt. Dort wurde er am 11. Dezember 1906 zum Hauptmann befördert. Am 21. März 1908 wurde er dann in den Generalstab vom 2. Königlich Sächsisches XIX. Armeekorps nach Lepzig-Gohlis versetzt. Privat bezog er dort in der Pöhlitzstraße 12 seine Wohnung. Am 21. September 1910 starb sein ältester Sohn Joachim Tillmans in Leipzig. Am 24. September 1910 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1910 als Nachfolger von Rittmeister Benedix von der Decken als Chef der 3. Eskadron zum 2. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment Nr. 18 ebenfalls in Leipzig versetzt. Am 19. März 1913 wurde er erneut zum Generalstab nach Dresden versetzt. Von diesem wurde er zum Preußischen Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Chef der 3. Eskadron in Leipzig wurde Rittmeister Erich Martini. Während seines Kommandos nach Berlin wurde er am 22. Mai 1913 zum Major befördert. Vom 30. März 1914 bis zum 8. April 1914 wurde er zum I. Informationskursus an der Infanterie-Schießschule kommandiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 8. Kavalleriedivision ernannt. Später wurde er dann beim Chef der Feldeisenbahnwesens 2 eingesetzt. Am 26. Januar 1917 starb seine Mutter in Leipzig. Dabei wurde er am 18. April 1918 zum Oberstleutnant befördert. Danach wurde er dann noch zum Chef des Generalstabes der Eisenbahn-Transport-Abteilung Ost ernannt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann am 1. Oktober 1919 als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er jetzt dem Reichswehrministerium (RWM) in Berlin zugeteilt. Dort wurde er dann als Abteilungsleiter eingesetzt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer Mitte Mai 1920 und der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er weiter im RWM als Abteilungsleiter eingesetzt. Privat zog er 1920 in die Warmbrunner Straße 42-44 in Berlin-Schmargendorf. Am 30. November 1920 wurde er als Abteilungsleiter im RWM zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festegelegt. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er mehrere Jahre als Abteilungsleiter der Heeres-Versorgungsabteilung (P 3) eingesetzt. Seine Tochter Anne-Marie Tillmanns heiratete am 28. April 1924 (standesamtlich in Berlin-Schmargendorf) und 29. April 1924 (kirchlich in Berlin-Grunewald) den fast elf Jahre älteren Hauptmann Johann Joachim Stever. Als Abteilungsleiter wurde er am 1. Februar 1926 zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1927 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Er bezog dann privat eine Wohnung in der Halberstädter Straße 7 in Berlin-Halensee. Am 5. November 1927 starb sein Vater in Leipzig. Er selbst starb im Februar 1944 in Dresden.
Er hatte vier jüngere Schwestern:
Die älteste war die am 27. April 1875 in
Leipzig geborene Ida Clementine Margarethe Tillmanns. Diese heiratete 1900 den
dreizehn Jahre älteren und späteren Professor Dr. phil.
Richard Ernst Graul, Direktor des Städtischen
Kunstgewerbemuseums in Leipzig. Der Ehemann starb am 25. Dezember 1944 in
Leipzig. Seine Schwester starb erst 1956.
Die zweitälteste war die 1877
geborene Johanna Tillmanns. Diese heiratete 1904 den ein Jahr älteren Kaufmann
Ernest Neele in London. Nach dem frühen Tod seiner Schwester im Jahr 1913 lebte
dieser mit den Kindern bis zu seinem Tod am 24. Juni 1937 in England.
Die
dritte Schwester war die 1879 geborne Amalie Elisabeth Tillmanns. Diese
heiratete im Jahr 1900 den sächsischen Kavallerieoffizier Ernst Waldemar Stäcker
ein Regimentskamerad ihres Bruders. Dieser starb am 29. September 1931 als Major
a.D. in der Leubnitzer Straße 15 in Dresden. Seine Schwester erbte dann auch
dieses Haus. Sie selbst kehrte nach dem Krieg nach Leipzig zurück und starb dort
1950.
Die jüngste Schwester war die 1886 geborene
Maria Martha Tillmanns. Diese heiratete 1920 den neun Jahre älteren
Kavallerieoffizier Erich Hermann August Artur
Martini, der jetzt Rittergutsbeitzer auf Rodewisch bei Löbau war. Dieser war
auch Vater von 5 Kindern. Der Ehemann starb am 15. September 1939 in Rodewisch
und war ebenfalls ein Regimentskamerad ihres Bruders.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1892, Dresden 1892
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1893, Dresden 1893
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1894, Dresden 1894
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1895, Dresden 1895
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1896, Dresden 1896
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1897, Dresden 1897
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1898, Dresden 1898
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1899, Dresden 1899
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1900, Dresden 1900
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1901, Dresden 1901
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1902, Dresden 1902
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904,
Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905,
Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906,
Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907,
Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908,
Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909,
Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910,
Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911,
Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912,
Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928