Ritter von Wittas, Paul Hermann Franz

 

* 10. Januar 1886, Hermannstadt in Siebenbürgen

† 25. Januar 1973, Salzburg
 

 

Paul Wittas war der Sohn des k.u.k Oberst und Regiments-Kommandeurs Johann Ritter von Wittas und dessen Frau Emilie, geborene Schmidt. Am 29. August 1899 ist er in die Militär-Unterrealschule Eisenstadt eingetreten. Am 31. August 1901 wurde er in die Militär-Oberrealschule Mährisch Weißkirchen versetzt. Am 18. September 1904 wurde er in die Theresianische Militärakademie versetzt. Er trat nach seiner Ausmusterung am 18. August 1907 als Leutnant in die k.u.k. Armee ein. Er wurde dabei in das k.u.k. Infanterie-Regiment 71 überwiesen. Sein Rangdienstaler wurde auf den 1. September 1907 datiert. Vom 1. Oktober 1911 bis 1914 besuchte er für seine Generalstabsausbildung die Kriegsschule und wurde dort am 1. November 1912 zum Oberleutnant befördert. Zu seinem Jahrgang gehörten auch Oberleutnant Franz Böhme, Oberleutnant Adalbert von Schmidt und Oberleutnant Alfred Ritter von Kubicki. Am 31. Juli 1914 wurde er dem Generalstab der 5. Infanterie-Truppen-Division zugeteilt. Am 25. April 1915 wurde er zum Gruppenkommandant Feldzeugmeister Ljubicic versetzt. Am 1. Juli 1915 wurde er zum Hauptmann befördert und dem Generalstab zugeteilt. Es folgte am 1. September 1915 seine Versetzung in den Generalstab der 7. Armee, wo er der Quartiermeisterabteilung zugeteilt wurde. Am 6. Juni 1917 wurde er als 1. Generalstabsoffizier zur 1. Gebirgs-Brigade versetzt, welches später das 33. Infanterie-Brigadekommando wurde. Am 26. Juli 1918 wurde er in die Transport-Abteilung des Kommandos der Heeresbahn Südwest versetzt. Am 5. November 1918 folgte nach seiner Rückkehr aus dem Krieg die Verwendung in der Zentral-Transport-Leitung Wien. Ab 1919 arbeitete er in der 5. / Eisenbahn-Abteilung des liquidierten Kriegs-Ministeriums. Am 1. Juli 1920 wurde er zum Titular-Major befördert und Ende des Monats in die Heeresverwaltungsstelle Wien versetzt. Am 1. Dezember 1920 wurde er in das österreichische Bundesheer übernommen. Ab dem 17. Dezember 1920 diente er als Konzeptoffizier in der Ausbildungs-Abteilung im Staatsamt für Heerwesen. Ab dem 1. Januar 1921 durfte er den Titel eines Oberstleutnants führen, die Beförderung zum Oberstleutnant folgte am 1. September 1924. Am 4. Dezember 1926 hat er in Wien geheiratet. Am 1. Juni 1927 wurde er als Führergehilfe in den Stab der 3. Brigade versetzt. Am 3. Oktober 1927 wurde er als Kommandeur des II. Bataillons dem Infanterie-Regiment 4 zur Truppendienstleistung zugeteilt. Am 1. April 1928 wurde er Stellvertreter des Stabschefs beim Kommando der 2. Brigade. Am 21. Februar 1930 wurde er dort zum Oberst befördert, wurde er ab dem 1. August 1932 Stellvertreter des Kommandeurs der 2. Brigade. Auch bei deren Umgliederung zur 2. Division blieb er weiter der zugeteilte Offizier. Am 1. September 1935 wurde Paul Ritter von Wittas Leiter der militärischen Fach-Prüfungs-Kommission. Am 24. Dezember 1935 wurde er in dieser Funktion zum Generalmajor befördert. Ab dem 1. Februar 1936 war er Kommandant der Höheren Offizierskurse. Am 31. Oktober 1938 nahm er seinen Abschied aus der deutschen Wehrmacht.

Am 1. Oktober 1939 wurde Paul Ritter von Wittas als Generalmajor z.V. reaktiviert. Ab dem 6. Juni 1940 wurde er Kommandant des Stalag XVII B Gneixendorf bei Krems. Ab dem 10. September 1940 kommandierte er das Oflag XIII A in Nürnberg. Am 1. Februar 1941 wurde er zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XVIII ernannt. Im April 1941 war er Kommandeur der Kriegsgefangenen im Operationsgebietes des Balkanfeldzuges. Ab dem 1. September 1941 war er Kommandeur der Kriegsgefangenen z.b.V. im Generalgouvernment. Dabei wurde er in Lublin stationiert. Später wurde seine Dienststelle zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Generalgouvernement umbenannt. Am 1. März 1942 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant z.V. Am 1. Mai 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Am 10. Juni 1944 wurde er General z.b.V. beim Stellvertretenden Generalkommando XVII. Armeekorps. Am 31. Januar 1945 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben und er damit endgültig aus dem Militärdienst entlassen. Nach dem Krieg wurde von Wittas von den russischen Militärbehörden wegen seiner Dienststellung als Kommandeur der Kriegsgefangenen gesucht, konnte sich jedoch rechtzeitig in die westlichen Besatzungszonen absetzen. Mindestens von 1954 bis 1965 wohnte er in der Rauchenbichler Straße 65 in Salzburg. Unter der gleichen Anschrift war auch seine Tochter Elisabeth, erst als Sekräterin, später als Angestellte, gemeldet. Alle drei zogen 1966 in die Auerspergstraße 29 ebenfalls in Salzburg.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955