Wurtzbacher, Ludwig Gustav Emil Johannes

 

* 12. April 1870, Köln

† 1. Februar 1926, Berlin-Friedrichshain
 

 

Ludwig Wurtzbacher trat am 5. Februar 1889 als Portepeefähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei als Portepee-Unteroffizier von der Haupt-Kadettenanstalt Lichterfelde an das Schleswigsches Fußartillerie-Regiment Nr. 9 in Köln überwiesen. Am 5. Februar 1889 wurde er bei diesem zum Potepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. Januar 1890 zum außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert, sein Patemt wurde dabei auf den 5. Februar 1889 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments verwendet. Am 1. Oktober 1891 wurde er auf die Artillerie- und Ingenieursschule kommandiert. Etatmäßig gehörte er zur 1. Kompanie seines Regiments. Am 17. Juni 1893 kehrte er als Kompanieoffizier wieder zum Schleswigsches Fußartillerie-Regiment Nr. 9 zurück. Ab dem 1. Oktober 1893 wurde er nach der Erweiterung seines Regiments als Adjutant bei dem I. Bataillon des Regiments eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. August 1895 zum Premierleutnant ohne Patent befördert. Ab dem Herbst 1895 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Servaes zum Regimentsadjutant in der Festung Ehrenbreitstein ernannt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Sekondeleutnant Wilcke. Am 1. September 1896 hat er sein Patent als Premierleutnant erhalten. Er war mit der gleichaltrigen Elisabeth Kapesser verheiratet. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 20. September 1899 wurde sein Sohn Ludwig Wurtzbacher in Pfaffendorf bei Koblenz geboren. 1900 wurde er durch Leutnant Schwarz als Regimentsadjutant abgelöst. Er wurde danach als Kompanieoffizier in der 6. Kompanie seines Regiments in der Festung Ehrenbreitstein eingesetzt. Er wurde am 18. Oktober 1902 zum Hauptmann ohne Patent befördert. Gleichzeitig wurde er als Nachfolger von Hauptmann Goecke zum Chef der 1. Kompanie vom Schleswigsches Fußartillerie-Regiment Nr. 9. Am 27. Januar 1904 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 31. Januar 1904 wurde seine Tochter Irmgard Henriette Maria Helene Julie Wurtzbacher in der Lindenburger Allee 52 in Köln-Lindenthal geboren. Am 18. Oktober 1908 wurde Hauptmann Wurtzbacher zur Dienstleistung zum Preußischen Kriegsministerium nach Berlin kommandiert. Am 27. Januar 1909 wurde er auch in das Kriegsministerium versetzt. Dort wurde er in der 5. Fußartillerie-Abteilung (A 5) eingeteilt. Seine 1. Kompanie in Köln übernahm dafür Hauptmann Werner. Am 25. Juli 1910 wurde er im Preußischen Kriegsministerium zum Major befördert. Anfang 1913 wohnte er in der 2. Etage der Mommsenstraße 14 in Charlottenburg und hatte die Telefonnummer Steinplatte 14766. Als Major wurde er am 22. März 1913 als Nachfolger von Oberstleutnant Herold zum Bataillonskommandeur des II. Bataillons vom Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14 in Straßburg im Elsaß ernannt. Im Januar 1915 wurde er schließlich mit der Wahrung der Geschäfte eines Abteilungschefs im Kriegsministerium betraut. Am 22. März 1915 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Spätestend ab Anfang 1916 wohnte er in der 2. Etage vom Olivaer Platz 10 in Berlin W 15 und hatte die Telefonnummer Pfzb 3622. Ende 1916 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Er übernahm im Jahr 1918 noch die Dienststelle des Artillerie-Kommandeurs 237. Am 22. März 1918 folgte die Beförderung zum Oberst. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er Chef des Zentralamtes. Durch dessen Umbenennung Anfang November 1919 wurde er zum Chef vom Waffenamt. Am 1. Juli 1921 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Mai 1922 wurde er durch die erneute Umbenennung seiner Einrichtung zum Chef vom Heeres-Waffen-Amt ernannt. 1925 wohnte er noch immer in der 2. Etage vom Olivaer Platz 10 in Berlin W 15 und hatte jetzt die Telefonnummer Oliva 3622. Als Chef vom Heeres-Waffenamt  wurde er am 1. Februar 1925 zum Generalleutnant befördert. Er war den geheimen Rüstungsplänen der Reichswehr in der Sowjetunion feindlich eingestellt. Am 12. November 1925 starb seine Ehefrau in Berlin. Die Dienststellung als Chef vom Heeres-Waffenamt hatte er bis zu seinem Tode inne. Er wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beerdigt. Sein Sohn Ludwig war damals Referendar und Dr. jur. und behielt nach seinem Tod anfangs die Wohnung seiner Eltern. Sein Sohn, der im 1. Weltkrieg ab dem 20. Oktober 1917 als Fähnrich und ab dem 18. April 1918 als Leutnant ohne Patent beim Garde-Fußartillerie-Regiment verwendet wurde und am 20. September 1918 an der Front leicht verwundet wurde, brachte es im Zweiten Weltkrieg bis zum Generalintendanten. Sein Sohn starb am 28. Juli 1967 in Essen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926