Infanterieführer VI
22. Infanterie-Division
22. (LL.) Infanterie-Division
1. Einsatz und Unterstellung:
Der neue Infanterieführer VI wurde am 1. Oktober 1934 bei der Erweiterung der Reichswehr in Bremen, im damaligen Wehrkreis VI, aufgestellt. Der Name war eine Tarnbezeichnung. Bei der Enttarnung wurde die Einheit am 15. Oktober 1935 zur 22. Infanterie-Division umbenannt. Ab dem gehörte die Division an ihrem Standort zum neuen Wehrkreis X. Die Division wurde teilweise für den Luftlandeeinsatz ausgebildet. Am 15. August 1939 wurde die Division mobil gemacht. Dabei erhielt die Division das Feldersatz-Bataillon 22 und die Aufklärungs-Abteilung 22. Die Division bezog Grenzsicherungsstellungen am Westwall zwischen Monschau und Prüm. Das Infanterie-Regiment 16 wurde als OKH-Reserve für den Polenfeldzug bereitgestellt und am 16. September per Bahn in den Raum Wejce-How verlegt. Hier erkämpfte das Regiment den Übergang über die Bzura. Nach dem 30. September 1939 kehrte das Regiment zur Division zurück. Ende Oktober 1939 wurde die Division auf den Truppenübungsplatz Sennelager verlegt, um hier für den Luftlandeeinsatz ausgebildet zu werden. Zu Beginn des Westfeldzug wurde die Division im Rahmen der 7. Flieger-Division zu Luftlande-Einsätzen herangezogen. Das Infanterie-Regiment 16 landete im Raum Waalhaven, das Infanterie-Regiment 47 im Raum Katwijk-Valkenburg und das Infanterie-Regiment 65 im Raum Ypenburg. Bei diesen Einsätzen erlitt die Division große Verluste. Im Juni 1940 wurde die Division nach St. Quentin und im Juli in den Raum nordöstlich von Antwerpen zur Auffrischung verlegt. Hier blieb die Division bis Dezember und verlegte dann in den Raum Stendal-Magdeburg. Im Winter 1940/41 erhielt die Division ein volles Fla-Bataillon 22. Die Regimentseinheiten der Infanterie-Regimenter (13., 14. und Stabs-Kompanie) wurden nur bei dieser Division bei den Regimentern zu einem IV. Bataillon zusammengefasst. Im April 1941 kam die Division zur Sicherung der rumänischen Erdölfelder nach Ploesti. Im Juni 1941 bezog die Division ihren Bereitstellungsraum nordwestlich von Jassy in Rumänien. Von hier aus nahm die Division ab dem 2. Juli am Rußlandfeldzug teil. Die Division überschritt den Pruth, Mitte Juli den Dnjestr südöstlich von Mogilew und im August den Dnjepr bei Berislaw. Anschließend marschierte die Division ans Asowsche Meer, brach durch die Landenge von Perekop auf die Krim und nahm an den ersten Angriffen gegen die Festung Sewastopol teil. Anschließend wurde die Division zu Sicherungsaufgaben in den Ostteil des Halbinsel Krim verlegt. Von Januar bis April 1942 lag die Division im Stellungskampf vor Sewastopol und nahm ab dem 8. Mai an den Kämpfen zur Wiedergewinnung der Halbinsel Kertsch teil. Im Juni beteiligte sie sich dann am Sturm auf Sewastopol. Nach Beendigung der Kämpfe wurde die Division nach Griechenland verlehgt und im Raum Athen und Saloniki aufgefrischt. Mit Befehl vom Allgemeinen Heeres-Amt vom 29. Juli 1942 war die Division für Luftlandeverwendung umzubilden und erhielt die Zusatzbezeichnung (L. L. motorisiert trop.). Dabei kam es auch zu Umgliederungen bei den Einheiten. Am 1. Oktober 1942 wurde die Luftlandeverwendung wieder aufgehoben. Die Division wurde jetzt für den Einsatz auf Kreta umgegliedert. Dabei kam das Grenadier-Regiment 47 mit der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 22 als Kampfgruppe Buhse nach Afrika und wurde dort im Frühjahr 1943 vernichtet. Im November 1942 verlegte die Division auf die Insel Kreta, wo sie bis September 1944 blieb. Im September 1944 wurde Kreta geräumt und die Division wurde in Mazedonien zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Anschließend folgten schwere Rückzugskämpfe durch Serbien und Mazedonien. Im Dezember 1944 kam es zum Einsatz zur Befreiung des südöstlich Prijepole eingeschlossenen XXI. Gebirgs-Armeekorps. Im Januar 1945 stieß die Division längs der Dirna gegen Tito-Partisanen vor. Anschließend wurde die Division bei Zvornik eingekesselt und konnte sich unter schweren Verlusten Richtung Steiermark durchkämpfen. Im März 1945 wurde die Division zur 22. Volks-Grenadier-Division umbenannt.
1939
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
September | z. Vfg. | 5. Armee | C | Westen |
Oktober | IX | 1. Armee | C | Saarpfalz |
Dezember | - | z. Vfg. | OKH |
1940
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | - | z. Vfg. | OKH | |
Juli | IV | 9. Armee | A | Niederlande |
August | IV | 16. Armee | A | Niederlande |
September | z. Vfg. | - | A | Niederlande |
November | V | 16. Armee | A | Niederlande |
15. Dezember | XI. Fliegerkorps* | - | A | Niederlande |
* lt. KTB Nr. 5 / RH 26-22/12
1941
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | XI. Fliegerkorps* | - | A | |
10. Juni | - | z. Vfg. | Okdo. d. dt. Heeres-Mission i. Rumänien | Rumänien |
22. Juni | XI | 11. Armee | Süd | Rumänien, Südrußland (Lagekarte) (Lagekarte) |
17. August | z. Vfg. | 11. Armee | Süd | Südukraine (Lagekarte) |
18. August | XXX | 11. Armee | Süd | Bereslaw (Lagekarte) |
13. September | z. Vfg. | 11. Armee | Süd | Perekop (Lagekarte) |
4. Oktober | LIV | 11. Armee | Süd | Krim |
21. Oktober | XXX | 11. Armee | Süd | Krim (Lagekarte) (Lagekarte) |
10. November | LIV | 11. Armee | Süd | Sewastopol (Lagekarte) |
1942
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | LIV | 11. Armee | Süd | Sewastopol (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
1. August | z. Vfg. | 12. Armee | - | Griechenland |
November | Kreta | 12. Armee | - | Kreta u. Afrika |
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | Kreta | 12. Armee | - | Kreta u. Afrika |
März | Kreta | - | E | Kreta |
September | Kreta | E | F | Kreta, Ägäis |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | Kreta | E | F | Kreta, Ägäis |
Oktober | Mazedonien | E | F | Griechenland (Lagekarte) |
November | XXII | E | F | Serbien (Lagekarte) |
Dezember | LXXXXI | E | F | Serbien |
1945
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | LXXXXI | E | F | Kroatien |
Februar | XXI | E | F | Kroatien |
März | XXXIV | E | F | Kroatien (Lagekarte) |
*Hinweis: Die Unterstellungen sind jeweils ab dem genannten Datum/Zeitraum gültig.
2. Divisionskommandeure:
Generalmajor Wilhelm Keitel Aufstellung - 1. Oktober 1935
Generalleutnant Adolf Strauß 1. Oktober 1935 - 10. November 1938
Generalleutnant Hans Graf von Sponeck 10. November 1938 - 10. Oktober 1941
Generalmajor Ludwig Wolff 10. Oktober 1941 - 1. August 1942
Generalmajor Friedrich-Wilhelm Müller 1. August 1942 - 28. September 1942
Oberst Hans Baethmann 28. September 1942 - 5. Oktober 1942 m.st.F.b.
Generalleutnant Friedrich-Wilhelm Müller 5. Oktober 1942 - 20. Oktober 1943
Oberst Hans Baethmann 20. Oktober 1943 - 1. Februar 1944 m.st.F.b.
Generalleutnant Friedrich-Wilhelm Müller 1. Februar 1944 - 15. Februar 1944
Generalmajor Heinrich Kreipe 15. Februar 1944 - 26. April 1944 (entführt durch britisches Kommando)
Generalleutnant Helmut Friebe 1. Mai 1944 - Umbenennung
1. Generalstabsoffizier:
Oberstleutnant i.G. Dr. Ing. Kurt Waeger 15. Oktober 1935 - 5. Juli 1937
Major i.G. Theodor Busse 5. Juli 1937 - 1. März 1939
Oberstleutnant i.G. Werner Ehrig 1. März 1939 - 26. August 1939
Oberstleutnant i.G. Heinz Langmann 26. August 1939 - 1. Juni 1943
Oberstleutnant i.G. Hans-Joachim Liesong 1. Juni 1943 - 15. Februar 1944
Oberstleutnant i.G. Rolf Ewald 5. März 1944 - März 1945
3. Gliederung:
22. Infanterie-Division (15. Oktober 1935)
Infanterie-Regiment 16 (Stab, I., III.)
Infanterie-Regiment 65 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 22 (I., III.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 22
22. Infanterie-Division (6. Oktober 1936)
Infanterie-Regiment 16 (Stab, I., III.)
Infanterie-Regiment 65 (Stab, I.-III., Erg.)
Artillerie-Regiment 22 (Stab, I., III.)
Artillerie-Regiment 58 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 22
22. Infanterie-Division (12. Oktober 1937)
Infanterie-Regiment 16 (Stab, I., III.)
Infanterie-Regiment 47 (Stab, I., III.)
Infanterie-Regiment 65 (Stab, I.-III., Erg.)
Artillerie-Regiment 22 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 58 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 22
22. Infanterie-Division (10. November 1938)
Infanterie-Regiment 16 (Stab, I.-III., Erg.)
Infanterie-Regiment 47 (Stab, I., III., Erg.)
Infanterie-Regiment 65 (Stab, I.-II., Erg.)
Artillerie-Regiment 22 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 58 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 22
Kraftfahr-Abteilung 10
22. Infanterie-Division (September 1939)
Infanterie-Regiment 16 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 47 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 65 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 22 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 22
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 22
22. Infanterie-Division (Sommer 1941)
22. Infanterie-Division (Herbst 1943)
Panzer-Aufklärungs-Abteilung 122
4. Ersatz:
Für die Ersatzgestellung des Divisionsstabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 65, später Grenadier-Ersatz-Bataillon 65, zuständig.
5. Literatur und Quellen:
Friedrich-August von Metzsch: Die Geschichte der 22. Infanterie-Division 1939 - 1945 - Podzun, Kiel 1952
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS
im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag,
Bissendorf
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Bruns: Grenadier-Regiment 16 1939 - 1945. Weg des Feldregiments im Zweiten Weltkrieg aufgezeichnet nach Tagebuch-Erinnerungen seines letzten Kommandeurs, Selbstverlag, Potenburg 1959
Johann Siefken: Chronik der 13. (IG)/Kompanie Inf.Rgt. 16 in Oldenburg, Selbstverlag, 1987
Ehrenbuch für die gefallenen Offiziere des ehemaligen Infanterie-Regiments 16, Herausgegeben von den Angehörigen des ehemaligen IR 16 zu Oldenburg, 1962
Rudolf Buhse: Aus der Geschichte des Grenadier-Regiments 47, Selbstverlag, 1982
Heinrich Steinacker: Fla-Btl. (mot.) 22, Selbstverlag, Bremen 1984
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH
2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-22/
Kriegsgliederungen der 11. Armee RH 20-11/
Kriegsgliederungen der 12. Armee RH 20-12/
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Ju 52 des Kampfgeschwaders z.b.V. 2, welche den Divisionsstab nach Holland flog. |
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Eine weitere Maschine des
Divisionsstabes. Insassen waren neben dem Piloten, dem Bordfunker und dem
Heckschützen: Hauptmann i.G. Langmann (Ib) Hauptmann Ditzen (Ic) Stabsarzt Dr. Tzschaschel (IIb) Feldwebel Wied Feuerwerker Kröll Unteroffizier Büschow sowie zwei Gefreite. |
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Nach schwerem Beschuß mußte dieses Maschine am Strand von Luisduinen notlanden. |
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Die Maschinen waren von Jägern und Flak angegriffen worden. |
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Hier gut zu erkennen das Wappen des KG z.b.V. 2. |