Reiter-Regiment 13
13. (Preuß.) Reiter-Regiment
Reiter-Regiment Hannover
Kavallerie-Regiment 13
Feldpostnummern: Für das Regiment wurden keine Feldpostnummern vergeben, da vor Kriegsbeginn aufgelöst.
Das Reiter-Regiment 13 wurde am 10. März 1920 im
Wehrkreis VI gebildet.
Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 3.
Kavallerie-Division unterstellt. Grundlage dafür
waren die vom Reichskriegsministerium unter dem 23. Februar 1920 ergangenen
Ausführungsbestimmungen. Als Gründungstag für das Regiment hat das
Reichswehrministerium mit Verordnung vom 24. Februar 1921 den 18. Dezember 1919
festgelegt. Das Regiment bestand vorerst aus fünf Eskadronen, die von Regimentern der
alten Königlich Preußischen Armee stammten: Dem Husaren-Regiment 17, dem Ulanen-Regiment 13, dem
Ulanen-Regiment 14, dem Dragoner-Regiment 9 und dem Ulanen-Regiment 16. Auch
bei der Bildung des 100.000 Mannes der Reichswehr blieb das Regiment weiter
dieser Division unterstellt. Der
Regimentsstab war mit der 1., 2. und 5. Eskadron in
Hannover, im
damaligen
Wehrkreis VI,
stationiert. Die 3. und die 4. Eskadron vom Regiment waren in
Lüneburg,
ebenfalls
Wehrkreis VI, beheimatet. Das Regiment bestand
aus vier Eskadronen, einer Ausbildungs-Eskadron und einem MG-Zug. Dem Regiment unterstanden keinerlei artilleristischen
Mittel. Aufgrund des Wehrgesetzes vom 23. März 1921 §14 Absatz 2 wurde das
Regiment dann zum 13. (Preußisches) Reiter-Regiment umbenannt. Das
Regiment wurde weiter der 3.
Kavallerie-Division unterstellt. Ebenfalls 1921 wurde die 5. Eskadron zur
Ausbildungs-Eskadron umbenannt. 1921 verlegte das Regiment zum ersten Mal
auf einen Truppenübungsplatz, den
Truppenübungsplatz
Sennelager. Dort übte das Regiment
zum ersten Mal auch mit scharfem Schuß.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann für die ersten Jahre der
Reichswehr wie folgt
verteilt:
1. Eskadron: 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13
2. Eskadron: 1. Hannoversches Dragoner-Regiment „König Karl I. von Rumänien“ Nr.
9, 2. Hannoversches Ulanen-Regiment Nr. 14
3. Eskadron: 2. Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16
4. Eskadron: Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17
Ausbildungs-Eskadron: Altmärkisches Ulanen-Regiment „Hennigs von Treffenfeld“ Nr. 16
Am 1. September 1921 kehrte das Regiment dann
wieder in seine Standorte zurück. Auch 1923 zog das Regiment auf den
Truppenübungsplatz
Sennelager. Im Juni und Juli 1925 wurde das Regiment mit dem
10. (Preuß.) Reiter-Regiment auf den
Truppenübungsplatz Döberitz verlegt, um dort Schieß- und Regimentsübungen
durchzuführen. Im Mai 1926 wurde daher ein Kavallerie-Geschützzug gebildet. Da dem Regiment
immer noch der Besitz artilleristischer Waffen untersagt war, mussten die
Kanoniere mit Holz-Attrappen vorlieb nehmen. Am 9. Juni 1926 verlegte das Regiment auf den
Truppenübungsplatz Munster,
wo Schießübungen im Eskadrons- und Regimentsverbande stattfanden. Anschließend wurden
zusammen mit dem 15. (Preuß.) Reiter-Regiment Brigadeübungen durchgeführt. Am 12. Juli kehrte das
Regiment in seine Standorte zurück. Im Herbst 1927 wurde die Lanze, das Zeichen
der damaligen Kavallerie, abgegeben. Am 25. Mai 1928 wurde das Regiment der Reiterbrigade
7 unterstellt. Während des Aufenthalts auf dem
Truppenübungsplatz Altengrabow kam es zum
ersten Mal zu Übungen mit Flugzeugen und Panzer-Attrappen. Ende 1928 wurde die Aufklärungs-Eskadron aufgelöst, die
2. Eskadron wurde 5. Eskadron und es wurde eine neue 2. Eskadron mit dem MG-Zug, dem
Geschütz-Zug (Holz) und einem Nachrichtenzug aufgestellt, die Holzgeschütze
wurden erst im Herbst 1933 durch scharfe Waffen ersetzt. 1928/29 tauschten die 2. Eskadron und die
Ausbildungs-Eskadron die Traditionstruppenteile. Ab Ende September 1933 trug
General der
Kavallerie a.D. Curt-Ludwig Freiherr von Gienanth die Uniform des Regiments
mit den Generalsabzeichen. Per Gesetz vom 20. Juli 1933 fiel der
landsmannschaftliche Zusatz beim Regiment weg. Die 4. Eskadron schied im
August 1934 aus dem Regiment aus und wurde in Hannover zu einer Panzerabwehr-Einheit
umgewandelt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Kavallerie zur Wehrmacht am Oktober 1934
wurde das Regiment aus Tarnungsgründen in Reiter-Regiment Hannover umbenannt.
Bei der Enttarnung der Verbände im Oktober 1935 wurde das Regiment zum
Reiter-Regiment 13 umbenannt. Am 1. Juli 1936 wurde das Regiment vollkommen umgewandelt und bestand nun aus
dem Regimentsstab, vier Reiterschwadronen, einer MG-Schwadron, einer Radfahr-Schwadron,
einer schweren Schwadron und einer Nachrichten-Schwadron. Am 6.
Oktober 1936 wurde das Regiment zum Kavallerie-Regiment 13
umbenannt. Das Regiment wurde 1936 dem X.
Armeekorps unterstellt. Das Regiment bezog jetzt die Schlieffen-Kaserne in Lüneburg. Im Herbst 1937 erfolgte
eine weiter Umgliederung. Das Regiment bestand nun aus:
Stab I. Abteilung
1.-5. Reiter-Schwadron (jeweils mit 208 Mann und 213 Pferden)
Stab II. Abteilung
6.-8. Radfahr-Schwadron
9. Pak-Schwadron
10. schwere Schwadron mit Kavallerie-Panzerabwehrzug, Kavallerie-Panzerspäh-Zug und
Kavallerie-Geschütz-Zug
11. Nachrichten-Schwadron
Während der Besetzung des Sudetenlandes stellte das Regiment die 2. Schwadron als
Aufklärungs-Abteilung bei der 30.
Infanterie-Division. Bis zum 17. Oktober 1938 kehrte die Schwadron in ihre
Garnison zurück.
Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde das Regiment Ende August 1939 aufgelöst. Die Schwadronen bildeten Teile diverser Aufklärungs-Abteilungen:
Aufklärungs-Abteilung 22 unter Major von Boddien
Aufklärungs-Abteilung 30 unter Major Wilhelm von Lengerke
Aufklärungs-Abteilung 152 unter Oberstleutnant Hans Adolf von Arenstorff
Aufklärungs-Abteilung 158 unter Major von Woedtke
Aufklärungs-Abteilung 225: unter Rittmeister Crüsemann (Es ist unbekannt, aus welchen Schwadronen die Abteilung hervorging)
Aufklärungs-Abteilung 269 unter Rittmeister der Reserve Graf von der Schulenburg
Außerdem wurde eine Anzahl Infanterie-Reiterzüge aufgestellt und an die zuständigen Infanterie-Regimenter abgegeben. Aus den Resten des Personals stellte das Regiment auch die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 13 auf.
Folgende Verteilung ist dabei bekannt:
Regimentsstab | wurde | Stab / Aufklärungs-Abteilung 22 |
Stab I. Abteilung | wurde | Stab / Aufklärungs-Abteilung 152 |
1. (Reiter-) Schwadron | wurde | 1./ Aufklärungs-Abteilung 158 |
2. (Reiter-) Schwadron | wurde | 1./ Aufklärungs-Abteilung 30 |
3. (Reiter-) Schwadron | wurde | Stamm für Kavallerie-Ersatz-Abteilung 13 |
4. (Reiter-) Schwadron | wurde | 1./ Aufklärungs-Abteilung 22 |
5. (Reiter-) Schwadron | wurde | 1./ Aufklärungs-Abteilung 152 |
Stab II. Abteilung | wurde | Stab / Aufklärungs-Abteilung 30 |
6. (Radf.-) Schwadron | wurde | 2./ Aufklärungs-Abteilung 152 |
7. (Radf.-) Schwadron | wurde | 2./ Aufklärungs-Abteilung 269 |
8. (Radf.-) Schwadron | wurde | 2./ Aufklärungs-Abteilung 22 |
9. (Pz.Abw.-) Schwadron | bildete | Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 22, 30, 152, 158, 225 und 269. |
10. (schwere) Schwadron | bildete | Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 22, 30, 152, 158, 225 und 269. |
11. (Nachr.-) Schwadron | bildete | die Nachrichten-Züge der Aufklärungs-Abteilungen 22, 30, 152, 158, 225 und 269. |
Regimentskommandeure:
Oberst Lothar von Koenigsegg 10. März 1920 - 1921
Oberstleutnant Karl von Moers 4. August 1921 - April 1923
Oberstleutnant Curt Ludwig Freiherr von Gienanth 3. Mai 1923 - 31. März 1925
Oberst Ernst-August Lassen 1. April 1925 - 31. Januar 1929
Oberst Peter Freiherr von Frydag 1. Februar 1929 - 30. September 1931
Oberst Georg Lindemann 1. Oktober 1931 - 30. September 1934
Oberst Georg Hewelke 1. Oktober 1934 - 12. Oktober 1937
Oberst Heinz von Randow 12. Oktober 1937 - Auflösung
Abteilungskommandeure
I. Abteilung:
Oberstleutnant Hans Adolf von Arenstorff 6. Oktober 1936 - Auflösung
II. Abteilung:
Major Wilhelm von Lengerke 12. Oktober 1937 - Auflösung
Regimentsadjutanten:
Oberleutnant Detlef Bock von Wülfingen 15. März 1920 - 24. Oktober 1921
Rittmeister Friedrich-Wilhelm von Loeper Herbst 1921 - 21. Dezember 1922
Rittmeister Lotz 21. Dezember 1922 - 15. Juni 1923
Rittmeister Franz Westhoven 16. Juni 1923 - 31. Dezember 1926
Oberleutnant George von der Decken 1. Januar 1927 - 1933
Oberleutnant von Plate 1933 - (April 1934)
Oberleutnant Gündell (1935, 36, 37)
Oberleutnant Niemeyer (1938)