Reiter-Regiment 3
3. (Preuß.) Reiter-Regiment
Reiter-Regiment Rathenow
Kavallerie-Regiment 3
Feldpostnummern: Für das Regiment wurden keine Feldpostnummern vergeben, da vor Kriegsbeginn aufgelöst.
Das Reiter-Regiment 3 wurde im Frühjahr 1920 im
Wehrkreis III vor allem
aus den Reichswehr-Kavallerie-Regimentern 3, 4, 25 und 103
aufgestellt. Das Regiment enstand dabei aus je einer Eskadron vom ehemaligen
Rheinisches Ulanen-Regiment „Großherzog Friedrich von Baden“ Nr. 7, vom
Brandenburgisches Husaren-Regiment „von Zieten“ Nr. 3, vom Brandenburgisches
Kürassier-Regiment „Kaiser Nikolaus I. von Russland“ Nr. 6, Magdeburgisches
Husaren-Regiment Nr. 10 und vom Magdeburgisches Dragoner-Regiment Nr. 6 und
einem Maschinengewehrzug. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 1. Kavallerie-Division
unterstellt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mannes der Reichswehr blieb das
Regiment weiter dieser Division unterstellt. Der Regimentsstab war mit der 2.
und 5. Eskadron in Rathenow, im
Wehrkreis III,
stationiert. Die 1. Eskadron vom Regiment waren dagegen in
Brandenburg,
ebenfalls Wehrkreis III,
stationiert. Die 3. und 4. Eskadron vom Regiment war in
Stendal, damals
ebenfalls Wehrkreis III,
stationiert. Die Einheiten in Rathenow wurden in der Kaserne vom ehemaligen
Brandenburgisches Husaren-Regiment „von Zieten“ Nr. 3 in der Bahnhofstraße
untergebracht. Aufgrund des Wehrgesetzes vom 23. März 1921 §14 Absatz 2 wurde das
Regiment dann zum 3. (Preußisches) Reiter-Regiment umbenannt. Das
Regiment blieb weiter der 1. Kavallerie-Division
unterstellt. Ebenfalls 1921 wurde die 5. Eskadron zur Ausbildungs-Eskadron
umbenannt.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann bis Ende der 20iger Jahre wie folgt
verteilt:
1. Eskadron: Brandenburgisches Kürassier-Regiment „Kaiser Nikolaus I. von
Russland“ Nr. 6
2. Eskadron: Brandenburgisches Husaren-Regiment „von Zieten“ Nr. 3
3. Eskadron: Magdeburgisches Husaren-Regiment Nr. 10
4. Eskadron: Magdeburgisches Dragoner-Regiment Nr. 6
Ausbildungs-Eskadron: Rheinisches Ulanen-Regiment „Großherzog Friedrich von
Baden“ Nr. 7
Noch Anfang der 20iger Jahre wurde die 1. Eskadron vom Regiment
ebenfalls nach Stendal
verlegt.
1928/29 tauschten die Ausbildung-Eskadron und die 2. Eskadron die Traditionstruppenteile. Nach seiner Verabschiedung Ende November 1931 trug General der Kavallerie a.D. Hugo von Kayser die Uniform des Regiments mit den Generalsabzeichen. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde das Regiment am 1. Oktober 1934 zum Reiter-Regiment Rathenow umbenannt. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment dann zum Reiter-Regiment 3 umbenannt. Am 1. Juli 1936 wurde das Regiment zum Kavallerie-Regiment 3 umbenannt. Im Spätsommer 1936 nahm das Regiment am großen Manöver in Sachsen und Thüringen teil. In der Folgezeit wurde das gesamte Regiment umgegliedert. Danach bestand das Regiment aus Stab mit Trompeterkorps, der I. (berittenen) Abteilung mit 5 Reiter-Schwadronen, der II. (Radfahr-) Abteilung mit drei Radfahr-Schwadronen, einer Panzer-Abwehr-Schwadron, einer schweren Schwadron und der dem Regimentsstab direkt unterstellten Nachrichten-Schwadron. Die schwere Schwadron gliederte sich in einen Panzer-Späh-Zug, einen Kavallerie-Geschütz-Zug und einen Pionier-Zug. Ab dem 20. Juli 1937 wurde das Regiment nach Göttingen, im Wehrkreis XI, verlegt. Am 2. September 1937 fand der offizielle Einmarsch statt. An der Spitze des Regiments befand sich als Ehrengast der ehemalige Ziethenhusar General der Kavallerie a.D. von Kayser. Das Regiment wurde jetzt dem IX. Armeekorps unterstellt. Anfang Oktober 1937 siegte die Abordnung vom Regiment, bestehend aus OLt. Pilgrim, OLt. Schulz und OLt. von Plehwe, beim jährlichen Military. Im März 1938 nahm eine Abteilung unter Major von Scheven vom Regiment am Einmarsch in Österreich teil. Ab September 1938 stand dann eine Abteilung vom Regiment unter Major von Scheven an der tschechischen Grenze bereit.
Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde das Regiment aufgelöst und bildete dabei die Aufklärungs-Abteilunge 9, 15 und 17 sowie Teile der Aufklärungs-Abteilungen 152, 157 und 267 unter folgenden Kommandeuren:
Aufklärungs-Abteilung 9 unter Oberstleutnant von Scheeven
Aufklärungs-Abteilung 15 unter Oberstleutnant Hasse
Aufklärungs-Abteilung 17 unter Major von Keudell
Aufklärungs-Abteilung 152 unter Major Ernst-Günther Baade
Aufklärungs-Abteilung 157 unter Major von Loebell
Aufklärungs-Abteilung 267 unter Major von Itzenplitz
Die Reste des Regiments wurden zur Kavallerie-Ersatz-Abteilung 3 zusammengefasst.
Folgende Verteilung ist dabei bekannt:
Regimentsstab | wurde | Stab / Aufklärungs-Abteilung 17 |
Stab I. Abteilung | wurde | Stab / Aufklärungs-Abteilung 9 |
1. (Reiter-) Schwadron | wurde | unbekannt |
2. (Reiter-) Schwadron | wurde | unbekannt |
3. (Reiter-) Schwadron | wurde | unbekannt |
4. (Reiter-) Schwadron | wurde | unbekannt |
5. (Reiter-) Schwadron | wurde | unbekannt |
Stab II. Abteilung | wurde | Stab / Aufklärungs-Abteilung 15 |
6. (Radf.-) Schwadron | wurde | unbekannt |
7. (Radf.-) Schwadron | wurde | unbekannt |
8. (Radf.-) Schwadron | wurde | unbekannt |
9. (Pz.Abw.-) Schwadron | bildete | Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 9, 15, 17, 152, 157 und 267. |
10. (schwere) Schwadron | bildete | Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 9, 15, 17, 152, 157 und 267. |
11. (Nachr.-) Schwadron | bildete | die Nachrichten-Züge der Aufklärungs-Abteilungen 9, 15, 17, 152, 157 und 267. |
Regimentskommandeure:
Oberst Gerhard von Enckevort 1. Mai 1920 - 30. Juni 1922
Oberstleutnant Max Freiherr von Diringshofen 1. Juli 1922 - 31. März 1925
Oberst Georg Brandt 1. April 1925 - 30. September 1928
Oberst Friedrich Freiherr von Wilmowsky 1. Oktober 1928 - 30. September 1932
Oberst Erich Volk 1. Oktober 1932 - 30. September 1934
Oberst Kurt Feldt 1. Oktober 1934 - 10. November 1938
Oberst Fridolin von Senger und Etterlin 10. November 1938 - Auflösung
Abteilungskommandeure
I. Abteilung:
Major Botho von Hillebrandt (1936) - 12. Oktober 1937
Major von Scheven Oktober 1937 - (1939)
II. Abteilung:
Major Hasse (1936) - (1939)
Regimentsadjutanten:
Rittmeister Erik Hansen Aufstellung - 1. Mai 1921
Rittmeister Friedrich Eberhardt Mai 1921 - 30. September 1922
Rittmeister Johann Albrecht von Blücher 1. Oktober 1922 - 1. Oktober 1924
Oberleutnant Hasso von Manteuffel 1. Oktober 1924 - 1. Februar 1930
Oberleutnant Hans Tröger 1. Februar 1930 - 1. Mai 1933
Oberleutnant Janus (1933, 34)
Oberleutnant Stollbrock (1935, 36)
Oberleutnant von Stockhausen (1937)
Oberleutnant Friedrich-Karl von Plehwe (1938)