von Berendt, Richard Wilhelm Gustav Rudolph
* 14. Januar 1865, Neiße (Oberschlesien) † 25. August 1953, Joachimsthal |
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Richard Berendt war der Sohn vom späteren preußischen Generalmajor Karl Gustav Richard Berendt und dessen Ehefrau Marie Helene Luise, geborene Zerboni. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 15. April 1884 als außeretatmäßiger Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Garde-Fußartillerie-Regiment in Berlin. Anfänglich wurde er als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Von dieser wurde er am 1. Oktober 1886 zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er anfangs wieder als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie vom Garde-Fußartillerie-Regiment verwendet. Ende 1889 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Ziethen zum Adjutant des II. Bataillons seines Regiments in Küstrin ernannt. Am 25. September 1890 heiratete er die vier Jahre jüngere Eleonore Alwine Elise Kopisch, Tochter des Gutsbesitzers und Besitzer einer Runkelrübenzuckerfabrik Herrmann Kopisch, in Weizenrodau, Kreis Schweidnitz. Kurz danach wurde er als Bataillonsadjutant bereits wieder durch Sekondeleutnant Maschke abgelöst. Dafür wurde er zur Preußischen Artillerie-Prüfungs-Kommission kommandiert.
Am 25. März 1893 wurde er zum Premierleutnant befördert. Am 14. September 1893 wurde er in das Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14 versetzt. Von diesem wurde er am 1. April 1895 unter Beförderung zum Hauptmann ohne Patent unter Stellung a la Suite vom Niederschlesisches Fußartillerie-Regiment Nr. 5 zum Mitglied der Preußischen Artillerie-Prüfungskommission ernannt. Durch die Erhebung seines Vaters in den erblichen Adelsstandes änderte sich sein Name jetzt zu von Berendt. Am 27. Januar 1897 wurde er unter Entbindung seiner Stellung als Mitglied der Preußischen Artillerie-Prüfungskommission als Kompaniechef in das Brandenburgisches Fußartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ Nr. 3 versetzt. Als solcher wurde er am 18. November 1897 zum Hauptmann befördert. Am 19. Oktober 1900 starb sein Vater in Charlottenburg bei Berlin. 1903 wurde er für drei Jahre in das Kriegsministerium kommandiert. Dort wurde er am 14. Juni 1904 zum Major befördert. Danach wurde er Anfang 1906 für drei Jahre zum Abteilungskommandeur im Schleswig-Holsteinisches Fußartillerie-Regiment Nr. 9 ernannt. Am 21. April 1911 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Kommandeur des Westfälisches Fußartillerie-Regiment Nr. 7 ernannt. Am 1. Oktober 1912 wurde er zum Kommandeur des Garde-Fußartillerie-Regiment ernannt. Damit hatte sich noch vor dem 1. Weltkrieg der Kreis wieder geschlossen. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1913 zum Oberst befördert. Er wohnte jetzt privat in der Freiheit 2 in Spandau. Bei Beginn des Ersten Weltkrieges kam er dann als Artillerieoffizier zum AOK 1. In diesem Krieg wurde er auf den verschiedensten Stabsstellen eingesetzt. Am 14. Januar 1917 wurde ihm der Pour le mérite verliehen. Am 27. Januar 1917 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum General der Artillerie bei der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Am 24. November 1917 wurde ihm das Eichenlaub zum Pour le mérite verliehen. Im Sommer 1918 wurde er zum Kommandeur der 29. Infanterie-Division ernannt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Er wurde jetzt in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er zum Inspekteur der Artillerie ernannt. Als solcher wurde er am 16. Juni 1920 zum Generalleutnant befördert. Am 16. Juni 1921 wurde er zum Kommandeur der 3. Division der Reichswehr ernannt. Damit wurde er auch Befehlshaber vom Wehrkreis III. Am 3. August 1921 wurde er dann zum Oberbefehlshaber vom Gruppenkommando 2 in Kassel ernannt. Als solcher wurde er am 1. September 1921 zum General der Artillerie befördert. Zum 1. Januar 1923 wurde er dann zum Oberbefehlshaber vom Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Am 23. Oktober 1924 starb seine erste Frau in der Hardenbergstraße 32 in Berlin-Charlottenburg.
Am 31. Dezember 1924 wurde er aus dem Dienst verabschiedet. Ihm wurde dabei die Berechtigung zum Tragen der Uniform des 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment mit den Generalsabzeichen verliehen. Am 20. April 1937 wurde er zum Chef des Artillerie-Regiment 59 ernannt. Er wurde im zweiten Weltkrieg für die Wehrmacht nicht wieder mobil gemacht. Nach dem Krieg lebte er in der Grimnitzer Straße 14 in Joachimsthal im Kreis Eberswalde. Er starb 1953 nach einem durch Treppensturz verursachten Schädelbruch im städtischen Krankenhaus Eberswalde, welches sich in der Rudolf-Breitscheid-Straße 100 befand, gestorben. Er war zu diesem Zeitpunkt mit Frieda, geborene Marschner, verheiratet. Seine am 30. Dezember 1862 ebenfalls in Neiße geborene ältere Schwester Margarete Marie Luise Elfriede Wilhelmine von Berendt, starb am 28. August 1938 an Herzmuskelschwäche in ihrer Wohnung in der Martin-Luther-Straße 25 in Berlin-Schöneberg als Gewerbeschullehrerin außer Dienst.