Bormann, Wilhelm Heinrich Hugo
* 15. Januar 1877, Braunschweig † 26. Dezember 1939, Berlin-Schöneberg |
Hugo Bormann war der Sohn des Oberkriegsgerichtsrats beim Generalkommando II. Armeekorps Friedrich Wilhelm August Hugo Bormann und dessen Ehefrau Friedrike Karoline Marie, geborene Krumhaar. Im Jahr 1896 trat er als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das Pionier-Bataillon Nr. 17 nach Stettin. In diesem wurde er am 17. Juni 1897 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 24. Mai 1898 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Bataillons in Stettin eingesetzt. Am 1. Oktober 1900 wurde er, zeitgleich mit der Verlegung seines Bataillons nach Thorn, zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule nach Berlin kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 17 in Thorn eingesetzt. Er wohnte damals noch im Pionier-Kasino in Thorn. Am 17. Oktober 1903 heiratete er die fast sechs Jahre jüngere Irmgard Antonie Marie Müller, Tochter des Sanitätsrats Dr. Heinrich Julius Otto Müller, in Stettin. Im Frühjahr 1904 wurde er als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Bataillons in Thorn verwendet. Zum Herbst 1904 wurde er als Nachfolger von Leutnant Karl Chambeau zum Adjutant vom Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 17 in Thorn ernannt. Am 13. März 1905 wurde seine Tochter Waldtraut Marie Irmgard Bormann in Thorn geboren. Am 11. September 1907 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent befördert. Zum 1. Oktober 1907 wurde er in die 4. Ingenieur-Inspektion versetzt und von dort zum Fortifikationsdienst nach Dietenhofen entsendet. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant in Thorn wurde Leutnant Schaube. Am 19. November 1908 hat er bei der 4. Ingenieur-Inspektion sein Patent als Oberleutnant erhalten. Am 6. März 1909 wurde sein Sohn Hugo Heinrich Siegfried Bormann in Nieder-Jeutz geboren. Die Familie wohnte damals in der Triererstraße 54 in Nieder-Jeutz bei Diedenhofen. 1910/11 wurde er in das Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 nach Minden versetzt. Dort wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie eingesetzt. Im Frühjahr 1913 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Kompanie seines Bataillons in Minden. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Hauptmann befördert. Gleichzeitig wurde er als Nachfolger von Hauptmann Langenstraß zum Chef der 1. Kompanie des Bataillons in Minden ernannt. Als solcher wurde er auch noch kurz vor der Mobilmachung für den ersten Weltkrieg verwendet. Im Herbst 1914 wurde er am Aisnekanal als Chef der 1. Feldkompanie vom I. Pionier-Bataillon Nr. 10 verwundet. Er wurde im ersten Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Jahr 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Spätestens bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er im Herbst 1920 zum Reichswehrministerium (RWM) in Berlin. Dort wurde er für viele Jahre eingesetzt. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 gehörte er zur Heeres-Zeugamtsabteilung (Wa4) vom Heeres-Waffenamt (WaA) im RWM. 1924/25 wurde er dann zur Kommandantur der Festung Küstrin versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1927 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. November 1928 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Georg von Niebecker zum Kommandeur vom 3. (Preußisches) Pionier-Bataillon in Küstrin ernannt. Zum 1. Februar 1930 folgte dort seine Beförderung zum Oberst. Ein Jahr später schied er am 31. Januar 1931 aus dem aktiven Dienst der Reichswehr aus. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur vom 3. (Preuß.) Pionier-Bataillon wurde Oberstleutnant Oskar Schimpf. 1939 wohnte er noch immer in der Berchtesgadener Straße 15 in Berlin-Schöneberg. Dort ist er am 26. Dezember 1939 um 14:00 Uhr gestorben. Als seine Todesursache wurden vielfache Knochenmarkgeschwülste, Kachexie und Erschöpfung angegeben.
Sein Sohn Siegfried Bormann schlug auch die Offizierslaufbahn ein. Er ging allerdings als Reserveoffizier zur Infanterie. Im Herbst 1937 war er als Leutnant der Reserve zur 12. (MG.) Kompanie vom Infanterie-Regiment 96 in Schneidemühl kommandiert. Er wechselte kurz darauf in den aktiven Dienst. Zum 1. Oktober 1938 wurde er in der 4. (MG) Kompanie vom Infanterie-Regiment 96 in Schneidemühl zum Oberleutnant befördert. Hauptmann Siegfried Bormann ist am 31. Juli 1942 als Angehöriger des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 267 in Mal. Martynowka durch Granatwerfervolltreffer gefallen. Er war ledig und erhielt in dem Ort ein Einzelgrab.