von Niebecker, Georg Robert Ernst Erich
* 5. November 1877, Bromberg † 25. August 1947, Generalslager Shuya (Russland) |
Georg von Niebecker war der Sohn des Eisenbahnbetriebssekretärs Robert von Niebecker und dessen Ehefrau Bertha, geborene Blochwitz. Am 1. Oktober 1896 trat er als Fahnenjunker in das Badische Pionier-Bataillon Nr. 14 in Kehl ein. Dort wurde er am 17. April 1897 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1898 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Bataillons in Kehl eingesetzt. Am 1. Oktober 1900 wurde er für etwa zwei Jahre zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule nach Berlin kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom Badische Pionier-Bataillon Nr. 14 in Kehl eingesetzt. Im Frühjahr 1904 und 1905 wurde er in gleicher Funktion wieder in der 1. Kompanie seines Bataillons verwendet. Im Frühjahr 1906 wurde er als Kompanieoffizier wieder in der 3. Kompanie am gleichen Standort eingesetzt. Im Jahr darauf gehörte er wieder zur 1. Kompanie. Am 20. Juli 1907 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 18.Juni 1908 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Am 10. September 1908 wurde er zur 3. Ingenieur-Inspektion versetzt und von dort zur Fortifikation der Befestigungen am Oberrhein kommandiert. Am 18. Juni 1911 wurde er in das 2. Lothringisches (Festungs-) Pionier-Bataillon Nr. 20 nach Metz versetzt. Dort wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie eingsetzt. Am 15. März 1913 heiratete er die über sieben Jahre jüngere Gertrud Hoffmann, Tochter des Generalmajors z.V. Wilhelm Heinrich Emanuel Hoffmann, in Freiburg im Breisgau. Kurz darauf gehörte er als Führer zur 1. Kompanie vom 2. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 20 in Metz. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Hauptmann befördert. Gleichzeitig wurde er als Nachfolger von Hauptmann zum Chef der 1. Kompanue des Bataillons in Metz ernannt. Ab dem 10. Oktober 1914 diente er im Pionier-Ersatz-Bataillon Nr. 20 und am 10. April 1915 wurde er Chef der 1. Kompanie des Pionier-Bataillons Nr. 20. Am 29. Mai 1915 wurde er wieder n das Pionier-Ersatz-Bataillon Nr. 20 versetzt. Am 28. Juni 1915 wurde seine Tochter Viktoria Irene Ingeborg Wilhelmine Charlotte von Niebecker geboren. Am 28. September 1916 folgte seine Versetzung in den Stab des Pionier-Regiments Nr. 29. Am 6. Februar 1917 wurde er Kommandeur des Pionier-Bataillons Nr. 132. Er wurde im ersten Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Ab dem 1. Februar 1919 diente er im Stab des Pionier-Ersatz-Bataillons Nr. 16 und am 11. März 1919 wurde er Kommandeur des Pionier-Bataillons 20. Am 15. April 1919 wurde er zum Kommandeur der Abwicklungsstelle vom Pionier-Bataillon Nr. 20 ernannt. Im Sommer 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 31. Juli 1919 wurde er als Kompanieführer im Reichswehr-Pionier-Bataillon 20 der Reichswehr-Brigade 20 in Allenstein eingesetzt. Am 6. Oktober 1919 wurde er in den Stab vom Reichswehr-Pionier-Bataillons 20 versetzt, dessen Führer er am 1. April 1920 wurde. Ab dem 9. September 1920 war er Pionier-Offizier der Feste Boyen in Lötzen, wo er am 30. November 1920 zum Major befördert wurde. Ab dem 1. Oktober 1923 diente er bei der Standort-Kommandantur von Küstrin. Am 1. Februar 1925 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Hermann Rebentisch zum Kommandeur vom 3. (Preuß.) Pionier-Bataillon in Küstrin ernannt. Hier wurde er am 1. Februar 1927 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. November 1928 wurde er als Bataillonskommandeur von Oberstleutnant Hugo Bormann abgelöst. Ab diesem 1. November 1928 wurde er bei der Kommandantur von Breslau eingesetzt. Zum 1. Februar 1930 folgte dort seine Beförderung zum Oberst. Am 1. April 1930 wurde er als Nachfolger von Oberst Karl Chambeau als Pionier-Offizier zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 30. September 1931 wurde er schließlich mit dem Charakter als Generalmajor aus dem Militärdienst entlassen.
Am 1. Januar 1935 wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zu Wehrmacht als Landesschutzoffizier wieder in der Reichswehr angestellt. Anfänglich wurde er als Char. verwendet. Bereits Anfang März 1935 wurde er als Char. Generalmajor in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Er wurde dann als Kommandeur des Wehrbezirkskommandos Weimar verwendet. Er wohnte jetzt privat im Erdgeschoss der Elisabethstraße 5 in Weimar und hatte die Telefonnummer 1389. Am 31. Dezember 1937 ist er erneut aus dem Militärdienst ausgeschieden.
Bei Beginn der deutschen Mobilmachung am 26. August 1939 wurde er z.V. gestellt und anfänglich als Kommandeur vom Oberbaustab 5 eingesetzt. Mitte März 1940 gab er sein Kommando an Oberst Erwin Mack ab. Dafür wurde er zum Kommandeur vom Oberbaustab 33 ernannt. Am 1. November 1940 zum Generalmajor befördert, wurde er am 2. Januar 1941 in die Führerreserve versetzt, am 31. Mai 1941 wurde seine Mob-Bestimmung aufgehoben. Er wohnte noch immer in der Elisabethstraße 5 in Weimar und die Telefonnummer änderte sich jetzt zur 5389. Nach dem Ende des Krieges wohnte er im Sommer 1945 in der Helmholtzstraße 5 in Weimar. Am 19. Oktober 1945 wurde er durch die sowjetische Besatzungsmacht in Weimar verhaftet. Er wurde danach noch in die Sowjetunion verschleppt, wo er nicht einmal zwei Jahre später in einem Gefangenenlager in Shuja, Bezirk Iwanowo, verstarb. Als offizielle Todesursache wurde Herzschlag angegeben.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10850
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953