Graf von Brockdorff-Ahlefeldt, Walter Kurt Thilo
* 13. Juli 1887, Perleberg / Brandenburg
† 9. Mai 1943, Berlin (gestorben) |
Walter Graf von Brockdorff-Ahlefeldt trat am 25. April 1907 als Fahnenjunker in das Brandenburgische Jäger-Bataillon Nr. 3 ein. Am 18. August 1908 wurde er in diesem zum Leutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann als Adjutant zum Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 3 versetzt. Bei diesem wurde er am 18. November 1914 zum Oberleutnant befördert. 1916 wurde er als Kompanieführer vor Verdun schwer verwundet. Im Lazarett folgte am 18. April 1916 seine Beförderung zum Hauptmann. Nach seiner Genesung wurde er 1917 zur Generalstabsausbildung kommandiert, wo er das Kriegsende im Stab des Generalkommandos des IV. Armeekorps erlebte. 1919 kämpfte er im Freikorps "Dohna" und wurde dann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs als Kompaniechef im Reichswehr-Infanterie-Regiment 30 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1924 wurde er für mehrere Jahre in den Stab der 2. Division der Reichswehr versetzt. Am 1. April 1927 wurde er dort zum Major befördert. Am 1. März 1930 wurde er in den Stab des Infanterieführer II nach Stettin kommandiert. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant wurde er am 1. Oktober 1931 zum 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er am 1. Februar 1932 zum Kommandeur des I. Bataillons in Potsdam ernannt. Am 1. März 1934 wurde er zum Kommandeur des 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1934 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Frankfurt ernannt. Nach der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 8. Am 1. April 1937 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. März 1938 wurde er zum Kommandeur der 23. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1939 zum Generalleutnant befördert. Diese Division führte er dann in den Polenfeldzug, wo ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen wurden. Ab dem 1. Juni 1940 wurde er mit der Führung des XXVIII. Armeekorps beauftragt, mit dem er dann den zweiten Teil vom Westfeldzug bestritt. Am 21. Juni 1940 wurde er mit der Führung des II. Armeekorps beauftragt. Am 1. August 1940 folgte seine Beförderung zum General der Infanterie. Dadurch wurde er zum Kommandierenden General des II. Armeekorps ernannt. Dieses Korps führte er dann zu Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Nordrussland. Für die Erfolge des II. Armeekorps bei den Kämpfen um Kowno wurde ihm am 15. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Während der schweren Winterkämpfe 1941/42 wurde das Korps bei Demjansk eingekesselt. Über 10 Wochen blieb das Korps eingekesselt, bis es entsetzt wurde. Der Kessel von Demjansk wurde auch als "Grafschaft Demjansk" bezeichnet. Hierfür wurde Graf von Brockdorff-Ahlefeldt am 27. Juni 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Juni 1942 wurde er durch Generalleutnant Otto von Knobelsdorff vertreten. Im November 1942 erkrankte er sehr schwer, so dass er in die Heimat zurückkehren musste. Er verstarb an dieser Erkrankung am 9. Mai 1943 im Reservelazarett 123 in Berlin-Zehlendorf.
Ritterkreuz (15. Juli 1941) Eichenlaub (27. Juni 1942)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall,
1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete
Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011