Burgdorf, Wilhelm

 

* 15. Februar 1895, Fürstenwalde an der Spree

† 1. Mai 1945, Berlin (Selbstmord)

 

 

Wilhelm Burgdorf war der Sohn vom Pastor Friedrich Wilhelm Albert Burgdorf und dessen Ehefrau Marie Wilhelmine Frederike, geborene Blümner. Er trat am 3. August 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment "Prinz Karl von Preußen" Nr. 12. Bei diesem Regiment wurde er ab dem Ende September 1914 im Feld eingesetzt. Am 18. April 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. November 1913 datiert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er im Übergangsheer Anfang 1920 zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 10. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. In diesem wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Ab Herbst 1923 gehörte er zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder. Gleichzeitig absolvierte er das erste Jahr seiner Führergehilfenausbildung beim Stab der 4. Division der Reichswehr in Dresden. Sein Patent war inzwischen auf den 1. September 1915 korrigiert wurde. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in die 1. Eskadron vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Fürstenwalde an der Spree versetzt. Er absolvierte gleichzeitig sein zweites Jahr bei der Führergehilfenausbildung im Stab der 4. Division der Reichswehr. Zum 1. Juni 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Als solcher wurde er ab dem 1. Oktober 1925 in der 12. (MG) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz eingesetzt. Am 1. April 1927 wurde er zum Regimentsadjutant vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder ernannt. Diese Position übte er die nächsten Jahre aus. Am 18. Juni 1930 heiratete er Erika Hahn, Tochter vom Fabrikbesitzer Eugen Hahn. Im Herbst 1930 wurde er zum Chef der 12. (MG) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1930 zum Hauptmann befördert. Am 12. Januar 1931 starb seine Mutter. Am 24. April 1931 wurde sein Sohn Wilhelm Burgdorf geboren. Am 9. Februar 1933 wurde seine Tochter Erika Burgdorf geboren. Anfang März 1933 gab er seine Kompanie an Hauptmann Walter Rolin ab. Dafür wurde er jetzt zum 12. Reiter-Regiment versetzt. Am 1. Mai 1933 wurde er in den Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Am 25. Mai 1934 wurde sein Sohn Märten??? Burgdorf geboren. Ab Herbst 1934 wurde er dann als Lehrer an die Infanterieschule in Dresden versetzt. Nach der Umbenennung der Einrichtung war er dann Lehrer an der Kriegsakademie in Dresden. Dort wurde er am 1. November 1935 zum Major befördert. Am 25. Januar 1936 wurde seine Tochter Barbara Burgdorf geboren. Am 1. November 1936 wurde er als Adjutant zum Generalkommando des IX. Armeekorps in Kassel versetzt. Als solcher wurde er am 1. August 1938 zum Oberstleutnant befördert. Seine Posten als Adjutant hatte er auch noch bei Beginn des Polenfeldzuges inne. Vor Beginn des Westfeldzuges im Frühjahr 1940 trat er in die Führerreserve OKH. Er wurde nach wenigen Tagen zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 529 ernannt, welches er dann im ganzen Westfeldzug führte. Bereits in diesem wurden ihm beide Spangen zum Eisernen Kreuz verliehen. Zum 1. September 1940 wurde er zum Oberst befördert. Am 29. September 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Frühjahr 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1942 wurde er in das Oberkommando des Heeres versetzt. Dort wurde er am 1. Mai 1942 zum Abteilungsleiter im Heeres-Personalamt ernannt. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor am 1. Oktober 1942 wurde er stellvertretenden Leiter vom Heeres-Personalamt ernannt. Zum 1. Oktober 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 1. Oktober 1944 wurde er zum Leiter des Heeres-Personalamtes ernannt. Am 9. November 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1944 festgelegt. Nachdem die Waffenstillstandsverhandlungen in Berlin misslungen waren, nahm er sich am 1. Mai 1945 um 21.30 Uhr gemeinsam mit General der Infanterie Hans Krebs in der Reichskanzlei das Leben.

 

Ritterkreuz (29. September 1941)