Lorenz, Carl Johannes Otto

 

* 13. Juli 1873, Hoyerswerda

+ 5. Dezember 1938, Hannover

 

 

Otto Lorenz war der Sohn des Rechtsanwalts und Notars Karl Lorenz und dessen Ehefrau Emma. Im Herbst 1891 trat er als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment von Podbielski (1. Niederschlesisches) Nr. 5 ein, in dem er am 18. Mai 1892 zum Fähnrich ernannt und am 17. Dezember 1892 zum Leutnant befördert wurde. Im Jahr 1897 wurde er Adjutant der I. Abteilung und am 1. Oktober 1899 in das 2. Niederschlesische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 41 versetzt. Hier wurde er am 16. Juni 1901 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1901 wurde er für seine Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie einberufen. Am 3. April 1902 heiratete er die über fünf Jahre jüngere Emma Margaretha van Woelderen in Middelburg in Holland. Das Paar hatte zwei Kinder. Am 14. April 1903 wurde seine Tochter Emma Reta Ening Lorenz in Deutsch Wilmersdorf geboren, diese hat 1937 in Charlottenburg geheiratet. Ab dem 16. März 1905 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert Am 22. März 1907 wurde er zum Hauptmann befördert und Adjutant in der 11. Feldartillerie-Brigade. Am 1. Dezember 1912 wurde er Batteriechef im Niedersächsischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 46, mit dem er am 2. August 1914 ins Feld zog. Sein Regiment war an der Westfront eingesetzt, wo Otto Lorenz am 23. August 1914 bei Namur schwer verwundet wurde. Am 28. November 1914 wurde er zum Major befördert und am 22. Juli 1915 Abteilungs-Kommandeur im Niedersächsischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 46. Dieses war zwischenzeitlich an die Ostfront verlegt worden und marschierte in Richtung Bug. Im September 1915 kehrte das Regiment an die Westfront zurück und wurde an der Aisne eingesetzt. Ende Mai 1916 verlegte das Regiment erneut an die Ostfront und im November 1916 erneut in den Westen. Am 22. Februar 1917 wurde Lorenz Kommandeur des 2. Posenschen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 56 an der Westfront. Am 18. Dezember 1918 kehrte er in das Niedersächsischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 46 zurück. Am 1. Oktober 1919 wurde er in die Reichswehr übernommen und Abteilungs-Kommandeur im Reichswehr-Artillerie-Regiment 10. Ab dem 1. Oktober 1920 fungierte er als Kommandeur der III. Abteilung im 6. (Preußisches) Artillerie-Regiment, wo er am 18. Dezember 1920 zum Oberstleutnant befördert wurde. Am 1. Juni 1922 wurde er in den Stab vom Artillerieführer VI versetzt und dort am 1. Februar 1923 zum Oberst befördert. Ab dem 1. Februar 1924 diente er im Regimentsstab vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Minden. Privat wohnte er die nächsten Jahre im kleinen Domhof 10 in Minden und hatte die Telefonnummer 1451. Am 1. April 1925 wurde er zum Kommandeur vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Minden ernannt.  Am 1. Februar 1927 wurde er zum Artillerieführer VI ernannt. Am 1. Juli 1927 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Victor von Aigner zum Artillerieführer III in Berlin ernannt. Am 1. Oktober 1927 zum Generalmajor befördert, schied Otto Lorenz am 31. Januar 1929 unter Verleihung des Charakters als Generalleutnant aus dem Militärdienst aus. Seinen Lebensabend verbachte er in Hannover. 1931 wohnte er in der Hindenburgstraße 3 in Hannover, wo er die Telefonnummer 39122 hatte. Ab 1932 wohnte er mehrere Jahre in der 1. Etage in der Spinozastraße 1 und hatte die Telefonnummer 57122. Mit der gleichen Telefonnummer war er 1937 in der jetzt zur Nietzschestraße 1 in Hannover gemeldet. Er wohnte spätestens ab 1938 in Erdgeschoss der Hohenzollernstraße 16 in Hannover, wo er die Telefonnummer 27022 hatte.

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10849

Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Röverkamp: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 7: Knabe–Luz. Biblio-Verlag, Bissendorf 2004