Petri, Hans Karl Wilhelm

 

* 23. September 1877, Berlin-Charlottenburg

† 5. März 1945, Lager Neuendorf (Selbstmord)

 

Hans Petri war der Sohn vom Ingenieur-Major Arnold Bernhard Petri und dessen Ehefrau Marie Helene, geborene Muttray. Sein Vater starb als Ingenier vom Platz in Pillau bereits am 19. März 1887 im Augusta-Hospital in Berlin im Alter von 46 Jahren. Er selbst trat nach seiner Kadettenausbildung am 7. März 1896 als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Der Ingenieurssohn kam dabei zum 2. Westfälisches Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich der Niederlande" Nr. 15. 1900 wohnte er in der Hermannstraße 7 in Minden. Von diesem wurde er am 1. Oktober 1903 für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Am 26. September 1904 (standesamtlich) und am 27. September 1904 (kirchlich) heiratete er die über sechs Jahre jüngere Ulrike Klotilde Neuhaus, Tochter vom wirklichen Geheimen Ober-Regierungsrats und Ministerialdirektors im Ministerium für Handel und Gewerbe Dr. jur. Heinrich Jakob Neuhaus, in Berlin-Schöneberg. Auf der Kriegsakademie wurde er am 10. April 1906 zum Oberleutnant befördert. Ab dem Frühjahr 1907 wurde er dann zum Großen Generalstab kommandiert. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurde er am 13. September 1911 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann als Adjutant der 60. Infanterie-Brigade eingesetzt. Im Dezember 1914 wurde er dann zum Adjutant der 30. Infanteriedivision ernannt. Im Februar 1916 wurde er dann als Bataillonskommandeur zum 2. Oberrheinisches Infanterie-Regiment Nr. 99 versetzt. Seine Tochter Herta Elsbeth wurde am 17. September 1917 in Crefeld geboren. Am 27. Januar 1918 wurde er zum Major befördert. Am 28. Oktober 1918 wurde ihm als Bataillonskommandeur vom 2. Oberrheinisches Infanterie-Regiment Nr. 99 in der 30. Infanteriedivision der Pour le merité verliehen. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Dazu gehörte auch wegen mehrmaliger Verwundungen das Verwundetenabzeichen in Gold. Nach dem Krieg wurde er anfangs als Kommandeur eines Freiwilligen-Bataillons in Oberschlesien tätig. Später wurde er als Major mit seinem vorherigen Rangdienstalter in die Reichswehr übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 16 der Reichswehr-Brigade 8. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zumindest für die ersten Jahre als Kompaniechef zum 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Am 1. Dezember 1922 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann zum Leiter der Heeres-Personal-Abteilung 1 (P 1) vom Heeres-Personal-Amt (PA) ernannt. Am 15. April 1923 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 15. November 1922 festgelegt. Als solcher wurde er weiter als Leiter der Heeres-Personal-Abteilung 1 (P 1) vom Heeres-Personal-Amt (PA) eeingesetzt. Diese Funktion übte er dann über die nächsten Jahre aus. Im Oktober 1925 veröffentlichte er auch das Buch "2. Oberrheinisches Infanterie-Regiment Nr. 99" in Oldenburg. Als Leiter der Heeres-Personal-Abteilung 1 (P 1) wurde er auch am 1. März 1927 zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann 1927/28 zum Regimentsstab vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Frankfurt an der Oder versetzt. Dort wurde er dann für die Einarbeitung als Regimentskommandeur eingesetzt. Am 1. Januar 1929 wurde er dann zum Kommandeur vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1930 zum Generalmajor befördert. Am 30. September 1931 gab er sein Kommando ab. An diesem Tag wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen.

Am 27. August 1939 wurden ihm als so bezeichneten Tannenberg-General die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Im Sommer/Herbst 1939 trat er dann auch wieder zur Verfügung des Heeres. Am 25. Oktober 1939 wurde er dann zum Kommandeur der Division z.b.V. 402 ernannt. Diese wurde dann bereits nach kurzer Zeit wieder aufgelöst. Er wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 7. Juni 1940 wurde er dann zum Kommandeur der 272. Infanterie-Division ernannt. Die Division wurde nie fertig aufgestellt, so dass er auch nicht zum Einsatz kam. Im Sommer 1940 wurde die Division wieder aufgelöst und er wieder in die Führerreserve versetzt. Dafür wurde er am 5. Oktober 1940 zum Kommandeur der Division Nr. 192 in Rostock ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1941 zum Generalleutnant z.V. befördert. Am 1. April 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. An diesem Tag wurde er auch zum General der Infanterie z.V. befördert. Am 31. Mai 1942 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Zum Kriegsende wurde er von den Besatzungstruppen verhaftet. In der Haft beging er noch vor dem Kriegsende Selbstmord.