von Platen, Georg Hellmuth Ulrich Axel
* 28. Juli 1876, Mainz † 23. August 1928, Berlin |
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Axel von Platen war der Sohn vom Oberstleutnant und Rittergutsbesitzer Friedrich Heinrich Otto Max von Platen und dessen Ehefrau Friederike Helene Alette Auguste, geborene Braun. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 9. Februar 1894 als Portepeefähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Garde-Regiment zu Fuß. Von 1899 bis 1902 wurde er als Adjutant des I. Bataillons seines Regiments eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1902 wurde er für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Am 18. April 1903 wurde er dann dort zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann im Frühjahr 1906 in den Großen Generalstab kommandiert. Am 21. März 1908 wurde er dann dort zum Hauptmann befördert. Gleichzeitig wurde er auch in den Großen Generalstab versetzt. Ab dem 19. November 1909 wurde er dann beim Generalstab des XIII. Armeekorps in Stuttgart eingesetzt. Am 12. Oktober 1910 hat er die über dreizehn Jahre jüngere Johanna Käthe Anna von Dallwitz, Tochter des Johann Max von Dallwitz, geheiratet. 1911 wurde sein Sohn Detlef von Platen geboren. Am 27. Januar 1912 wurde er dann als Kompaniechef zum 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137 versetzt. Ab dem 22. März 1914 gehörte er dann als Nachfolger von Major Erich Kunhardt von Schmidt als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab der 13. Division in Münster. Kurz nach Beginn vom Ersten Weltkrieg wurde er vom 12. August 1914 bis zum 16. August 1914 bei der Eroberung von Lüttich eingesetzt. Am 19. August 1914 wurde er zum Major i.G. befördert. Er wurde zu dieser Zeit weiter als 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim Stab der 13. Division eingesetzt. Noch im August 1914 wurde er bei der Schlacht bei Namur und der Schlacht bei St. Quentin eingesetzt. Privat wohnte er Anfang 1915 in der Körnerstraße 4 in Münster in Westfalen und hatte die Telefonnummer 1248. Ab dem 22. Juli 1915 wurde er dann als Ia beim Generalkommando IX. Armeekorps eingesetzt. Am 17. Dezember 1916 kam er dann als Ia zum AOK 1. Am 11. April 1917 wurde er dann zum Ia der 6. Armee ernannt. Im Juni 1917 litt er an einer Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens. Am 13. Juni 1917 wurde er vom Chef des Generalstabs des Feldheeres mit Wirkung vom 22. Juni 1917 zum Gardekorps versetzt. Bei diesem wurde er dann als Chef des Generalstabes vom Gardekorps eingesetzt. Im Dezember 1917 wurde er dann zum Ia beim AOK 18 ernannt. Am 21. April 1918 wurde ihm auch der Pour le merite verliehen. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelt, sondern ihm wurden noch sehr sehr viele Auszeichnungen verliehen. Neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen sind dort noch viele hohe Orden dabei. Nach dem Krieg wurde er dann als einer der meistausgezeichneten Offiziere in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als Bataillonskommandeur zum Reichswehr-Schützen-Regiment 7 der Reichswehr-Brigade 4. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Bataillonskommandeur des II. Bataillons zum 12. Infanterie-Regiment nach Quedlinburg. Am 30. November 1920 wurde er dann bei diesem zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Als solcher wurde er im Herbst 1921 als Stabsoffizier für Einzelwaffen oder für infanteristische Bewaffnung und Ausrüstung in den Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Am 1. April 1922 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am gleichen Tag als Chef des Stabes der Heeres-Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1) zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Privat wurde er dort jetzt in der 3. Etage der Kaiserin-Augusta-Straße 68 in Berlin W 10 verzeichnet. Ende November 1925 wurde er durch Oberst Friedrich von Cochenhausen abgelöst. Dafür wurde er am 1. Dezember 1925 als Nachfolger von Oberst Wilhelm Reinicke zum Kommandeur vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Allenstein ernannt. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 31. Dezember 1927 gab er sein Kommando über das 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment an Oberst Dr. Waldemar Henrici ab. Er wurde dann am 1. Januar 1928 in den Generalstab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Spätestens ab jetzt wohnte er Im Schönower Park 1 in Berlin und hatte die Telefonnummer G 4 Zehlendorf 2427. Am 31. März 1928 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Nur wenige Monate später ist er bereits an Herzschwäche gestorben. Er wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof beerdigt. Er war der ältere Bruder vom Generalmajor Hartwig von Platen. Seine Frau starb am 21. Dezember 1936. Sein Sohn Detlef von Platen brachte es bei der Wehrmacht bis zum Oberstleutnant. Nach dem Krieg brachte er es beim Bundesgrenzschutz zum Generalmajor und Inspekteur des BGS.