Sauerbrey, Johannes

 

* 20. Oktober 1893, Celle

† 7. November 1982, (Goslar)

 

Hans Sauerbrey trat nach seinem Abitur am 26. September 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Lehrers zum 2. Westfälisches Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich der Niederlande" Nr. 15. Bei diesem wurde er am 20. Mai 1914 zum Fähnrich befördert. Am 6. August 1914 wurde er zum Leutnant ohne Patent befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er dann als Zug- und Kompanieführer bzw. als Adjutant im 2. Westfälisches Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich der Niederlande" Nr. 15 eingesetzt. Am 20. September 1916 hat er dann ein Patent als Leutnant vom 28. Januar 1913 erhalten. Am 18. April 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 1. Oktober 1919 als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt im Reichswehr-Infanterie-Regiment 14 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er in diesem verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 17. Infanterie-Regiment übernommen. In diesem wurde er dann die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann als Adjutant des I. (Braunschw.) Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig eingesetzt. Am 1. April 1926 wurde er dann als Nachfolger von Hauptmann August Spengler für mehrere Jahre zum Chef der 9. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Goslar ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1926 zum Hauptmann befördert. 1930/31 wurde er dann zum Chef der 8. (MG.) Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen ernannt. Auch bei seiner Beförderung zum Major zum 1. September 1934 war er noch in dieser Funktion eingesetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Lehrer zur Infanterieschule Dresden versetzt. Ab dem 1. Januar 1935 gehörte er als Lehrer zur Kriegsschule Dresden. Am 15. Oktober 1935 wurde er bei der Enttarnung der Verbände zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 4 in Neustettin ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 94 ebenfalls in Neustettin ernannt. Als solcher wurde er zum 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert. Im Herbst 1937 gab er sein Kommando ab und wurde dafür erneut als Lehrer an die Kriegsschule Dresden versetzt. Ab dem 1. Januar 1938 wurde er dann als Lehrgangsleiter an der Kriegsschule Dresden eingesetzt. Er wurde dabei als Nachfolger von Oberst Heinrich Krampf als Kommandeur der Lehrgruppe B bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 eingesetzt. Bei der Auflösung der Kriegsschule wurde er dann in die Führerreserve versetzt. Am 25. September 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 290 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ernannt. Im Dezember 1939 verlegte er dann mit seinem Regiment im Verband der 98. Infanterie-Division an die Westfront. Zum 1. Februar 1940 wurde er zum Oberst befördert. Zum Ende vom Frühjahr 1940 führte er das Regiment im Divisionsverband in den Westfeldzug. Danach wurde die Masse seines Regiments beurlaubt. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Im Februar 1941 wurde sein Infanterie-Regiment 290 erneut mobilisiert und anschließend als Besatzungstruppe in Südwestfrankreich eingesetzt. Im Sommer 1941 verlegte er dann im Divisionsverband der 98. Infanterie-Division an die Ostfront um an Angriff auf Südrussland teilzunehmen. Im Herbst 1941 führte er dann sein Regiment im Mittelabschnitt der Ostfront. Am 22. November 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Im Dezember 1941 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 290 ab. Ab dem 1. August 1943 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor als Adjutant vom Stellvertretenden Generalkommando XIII. Armeekorps in Nürnberg eingesetzt. Am 5. Oktober 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Kampfgruppe 330. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront ernannt. Bei der Umbenennung seiner Division zur Divisionsgruppe 330 gab er sein Kommando ab. Anfang November 1943 wurde er dann dafür zum Kommandeur der 4. Feld-Division (L) ernannt. Bereits am 20. November 1943 gab er sein Kommando wieder ab und wurde dafür erneut in die Führerreserve versetzt. Am 13. März 1944 wurde er dann zum Kommandant von Le Havre ernannt. Im Sommer 1944 wurde er dann durch Oberst Eberhard Wildermuth abgelöst. Im Oktober 1944 wurde er dann zum Kommandant von Triest ernannt. Am 2. Mai 1945 geriet er dann bei der Kapitulation im Südraum in alliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 wieder entlassen. Er war mit Gertrud Breustedt verheiratet.