von Schwedler, Leopold Thomas Alexander Viktor

 

* 18. Januar 1885, St. Goarshausen

† 30. Oktober 1954, Freiburg im Breisgau

 

 

Viktor von Schwedler war der Sohn vom Hauptmann a.D. August von Schwedler und dessen Ehefrau Mary, geborene Aen. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 27. Februar 1904 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn vom Bürgermeister und Major. a.D. August von Schwedler kam dabei zum 1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment "Fürst Leopold von Anhalt-Desau" Nr. 26. Am 27. Januar 1905 wurde er in diesem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. Juni 1903 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment "Fürst Leopold von Anhalt-Desau" Nr. 26 eingesetzt. Am 19. November 1909 wurde er dann zum 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 versetzt. Am 21. Februar 1910 hat er Margarete Uebe, Tocter des Fabrikbesitzers Wilhelm Uebe, geheiratet. Am 1. Oktober 1910 wurde er dann für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Dabei wurde er am 19. Juni 1912 zum Oberleutnant befördert. Ab Mitte Juni 1913 wurde er dann bis zum Ende der Herbstübungen zum 5. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 76 kommandiert. Danach wurde er weiter als Oberleutnant im 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 eingesetzt. Am 15. März 1914 wurde seine Tochter Ruth von Schwedler geboren. Von seinem Regiment wurde er dann am 22. März 1914 mit Wirkung vom 1. April 1914 zum Großen Generalstab kommandiert. Dort befand er sich dann auch noch bei Ausbruch vom 1. Weltkrieg. Er wurde in den folgenden Jahren in verschiedenen Generalstäben eingesetzt. In diesem Krieg wurde er am 28. November 1914 zum Hauptmann befördert. Am 24. Dezember 1914 wurde er zum Generalstab vom 41. Reserve-Korps versetzt. Nur einen Monat später wurde er am 24. Januar 1915 zum Generalstab vom XXI. Armee-Korps versetzt. Am 29. Januar 1916 starb sein Vater. Am 11. Juni 1916 wurde er zu den Offizieren von der Armee versetzt. Am 14. Juni 1916 wurde er zum Generalstab der Gruppe Bernhardi versetzt. Am 1. Oktober 1916 wurde er in den Generalstab vom Generalkommando 55 versetzt. Am 31. Oktober 1916 wurde er dann dem Generalstab der 113. Division zugeteilt. Bei diesem wurde er dann bis zum Kriegsende im Herbst 1918 eingesetzt. In dem Ersten Weltkrieg wurde er mit dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern beiden Eisernen Kreuzen und weiteren Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er ab dem 25. Januar 1919 wieder zum 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 versetzt. Am 1. Oktober 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er 1920 beim Generalstab der 3. Kavallerie-Division in Kassel eingesetzt. Von diesem wurde er dann zum Stab vom Wehrkreiskommando V nach Stuttgart abkommandiert. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 blieb es weiter dabei. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er noch immer zum Stab der 3. Kavallerie-Division in Kassel. Am 1. April 1921 wurde er dann als Generalstabsoffizier zum Gruppenkommando 2 ebenfalls in Kassel versetzt. Er wohnte jetzt privat in der Wilhelmshöher Allee 146 in Kassel. Dort wurde am 13. Juli 1922 auch sein Sohn Detlef von Schwedler geboren. Am 1. Oktober 1922 wurde er zum 15. Infanterie-Regiment versetzt. Ab dem 19. Februar 1923 wurde er als Chef der 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment ebenfalls in Kassel eingesetzt. Am 1. April 1924 wurde er als solcher zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1923 festgelegt. Am 1. April 1925 wurde er dann zum Generalstab vom Infanterieführer III nach Potsdam versetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann als Kopf der Personalgruppe beim Heeres-Personalamt (PA) eingesetzt. Dort war er zumindest die nächsten zweieinhalb Jahre aktiv. Am 1. Februar 1929 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Kommandeur des II. Bataillons vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Berlin-Lichterfelde ernannt. Am 1. Februar 1931 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Ewald von Kleist zum Chef des Stabes der 3. Division der Reichswehr in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1932 zum Oberst befördert. Am 30. Juni 1933 wurde er durch Oberst Gustav von Wietersheim abgelöst. Am 1. Juli 1933 wurde er dann dafür als Abteilungsleiter P1 wieder in das RWM ebenfalls in Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1933 zum Chef vom Heerespersonalamt (PA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1934 zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant befand er sich noch in dieser Position im Reichkriegsministerium. Am 1. Februar 1938 wurde er dann noch zum General der Infanterie befördert. Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre wurde er dann Anfang Februar 1938 als Nachfolger von General der Infanterie Wilhelm List zum Kommandierenden General vom Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden ernannt. Damit wurde er dann bis zur Mobilmachung auch Befehlshaber vom Wehrkreis IV. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges kam er dann mit seinem Generalkommando im Polenfeldzug zum Einsatz. Dort wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Als nächstes wurde er mit seinem Korps dann im späten Frühjahr 1940 im Westfeldzug eingesetzt. Dabei wurde ihm für die Leistungen seines Korps am 29. Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach dem Frankreichfeldzug wurde sein Generalkommando vorerst als Besatzungstruppe im Westen eingesetzt. Im Sommer 1941 wurde er dann bei Beginn des Ostfeldzuges mit seinem IV. Armeekorps beim Angriff auf Südrussland eingesetzt. Auch im Winter 1941/42 führte er sein Generalkommando im Südabschnitt der Ostfront. Ab dem Sommer 1942 führte er es dann beim Angriff auf Stalingrad. Am 18. Oktober 1942 gab er dann sein Kommando wegen einer Verwundung ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 1. März 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden ernannt. Damit wurde er erneut zum Befehlshaber vom Wehrkreis IV. Am 31. Januar 1945 musste er sein Kommando abgeben. Er wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Er wohnte damals noch am Königsplatz 3 in Dresden und hatte die Telefonnummer 43174. Bis Kriegsende erhielt er kein neues Kommando mehr. Dadurch war er dann auch nicht mehr verantwortlich für die Maßnahmen nach den Bombardierungen von Dresden Anfang Februar 1945.

 

Ritterkreuz (29. Juni 1940)