Stephanus, Konrad
* 14. Dezember 1907, Ortelsburg (Ostpreußen) † 10. Mai 1987, |
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Konrad Stephanus war der Sohn des späteren Generalleutnant z.V. Konrad Stephanus und dessen Ehefrau Dora Emma, geborene Sperl. Er trat 1927 in das 100.000 Mann-Heer der Reichsswehr ein. Als Fahnenjunker kam er zum 17. Infanterie-Regiment. Am 1. Mai 1931 (6) wurde er zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er die nächsten Jahre in der 9. Kompanie seines Regiments in Goslar eingesetzt. Am 1. September 1933 (27) wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Adjutant des Ausbildungs-Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment in Celle eingesetzt. Bei der Enttarnung der Einheiten nach der Erweitrung der Reichswehr zur Wehrmacht war er am 15. Oktober 1935 Adjutant des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 17 in Celle. Ab Herbst 1937 besuchte er die Kriegsakademie in Potsdam. Dort wurde er am 1. Januar 1938 (16) zum Hauptmann befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er zum Id (Gehilfe des 1. Generalstabsoffiziers in der Operationsabteilung) der 1. Armee ernannt. Ab Herbst 1940 war er Id bei der 11. Armee. Mit dieser zog er zum Sommerbeginn 1941 in den Ostfeldzug. Im Südabschnitt der Ostfront wurde er von seinem Oberbefehlshaber Ende 1941 zum Chef des Partisanenstabs ernannt. Am 5. März 1942 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant i.G. Helmuth Strempel zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 50. Infanterie-Division ernannt. Am 4. September 1942 wurde ihm in dieser Funktion am Terek im Kaukasus das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Bald darauf wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1943 (153) wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Es folgten jetzt die schweren Kämpfe am Kuban-Brückenkopf bei denen der Kommandeur seiner Division, Generalleutnant Friedrich Schmidt, gefallen ist. Nach der Zerschlagung der 50. Infanterie-Division in der Schlacht um die Krim 1944 wurde er zeitweilig in die Führerreserve OKH versetzt. Im Juli 1944 versetzte man ihn zur Abteilung Fremde Heere Ost beim Oberkommando des Heeres (OKH) unter Reinhard Gehlen. Dort wurde er er auf eine Verwendung als dritter Generalstabsoffizier (Ic) vorbereitet. Dieser ist zuständig für militärische Nachrichtenwesen. Bereits im August 1944 wurde er als Ic zur Heeresgruppe Nordukraine versetzt. Auch nach der Umbenennung seines Stabes zur Heeresgruppe A blieb er weiter der Ic. Mit diesem Oberkommando machte er die schweren Rückzugskämpfe durch Polen bis hinter die Oder mit. Als dort das Oberkommando zur Heeresgruppe Mitte umbenannt wurde, blieb er trotzdem weiterhin als Ic dabei. Am 16. März 1945 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Nach der Zeit in der amerikanischen Kriegsgefangenschaft trat er in die Organisation Gehlen ein. Für diese war er gemeinsam mit seiner Ehefrau zehn Jahre tätig, bevor er 1956 in die neue Bundeswehr übernommen wurde. Dort wurde er beim Militärischen Abschirmdient (MAD) tätig. Er wurde 1957 in den aktiven Dienst als Oberst übernommen. Er übernahm er als erster militärischer Kommandeur die Schule für Nachrichtenwesen der Bundeswehr. In dieser Funktion wurde er zum Brigadegeneral befördert. Im Frühjahr 1965 wurde er als Kommandeur der Schule abgelöst und in den Ruhestand verabschiedet. 1969 lebte er im Dambachtal 32 in Wiesbaden.
Er hatte einen Bruder und eine Schwester:
Seine ältere Schwester war die
am 28. September 1905 in Ortelsburg geborene Augusta Stephanus. Diese heiratete
heiratete am 19. September 1928 den vierzehn Jahre älteren
Hauptmann Wolf Trierenberg.
Sein älterer Bruder war der am 15. Oktober 1906 ebenfalls in Ortelsburg geborene
Kurt Stephanus. Diese heiratete 1933 mit Helene Domke. Sein Bruder Kurt ist als
Unteroffizier in der 3. Kompanie vom
Infanterie-Regiment 154 am 20. Juli 1941 300m Westlich von Niso, 14
Kilometer südlich von Narwa, im Osten gefallen. Privat wohnte sein Bruder damals
als Garagenmeister im Ausschlägerweg 3 in Hamburg. Er wurde 300 Meter südlich
der Kirche in Niso an der Straße nach Narwa beerdigt und im Spätsommer 1942 auf
den Ehrenfriedhof Narwa an der Hungerburgerstraße überführt.