Infanterie-Regiment Crossen
Infanterie-Regiment 29
Infanterie-Regiment (mot.) 29

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 29 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1940/41 wurde die Kolonne zur Kolonne Infanterie-Regiment 416 umbenannt. Dafür wurde ebenfalls 1940/41 bei einer anderen Nummer eine neue Kolonne eingetragen. Ebenfalls 1940/41 wurde eine schwere Kompanie vom Regiment eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 10. kleine Kraftwagen-Kolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 3 umbenannt. 1942 wurde die 14. Kompanie gestrichen. Gleichzeitig wurde durch Umbenennung der 6. Kompanie Fla-MG-Bataillon (schw.) mot. Z 47 eine 14. (Fla.) Kompanie bei einer anderen Nummer eingetragen. 1943 wurde das I. Bataillon noch zum Grenadier-Regiment (mot.) 29 umbenannt. Alle Einheiten wurden noch 1943 mit dem Vermerk Stalingrad gestrichen.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 12533 12533 gestr. 1943
Stab I. Bataillon 27825 27825 A gestr. 1943
1. Kompanie 19842 27825 B gestr. 1943
2. Kompanie 27826 27825 C gestr. 1943
3. Kompanie 10176 27825 D gestr. 1943
4. Kompanie 05474 27825 E gestr. 1943
Stab II. Bataillon 08523 08523 A gestr. 1943
5. Kompanie 20115 08523 B gestr. 1943
6. Kompanie 29363 08523 C gestr. 1943
7. Kompanie 29940 08523 D gestr. 1943
8. Kompanie 21724 08523 E gestr. 1943
Stab III. Bataillon 11799 11799 A gestr. 1943
9. Kompanie 03181 11799 B gestr. 1943
10. Kompanie 03867 11799 C gestr. 1943
11. Kompanie 09739 11799 D gestr. 1943
12. Kompanie 25854 11799 E gestr. 1943
13. Kompanie 15612 15612 gestr. 1943
14. Kompanie 26326 26326 gestr. 1942
14. (Fla.) Kompanie - ab 1942 19909 gestr. 1943
schwere Kompanie - ab 40/41 42227 gestr. 1943
Kolonne 09543 09543 bis 40/41

ab 40/41 45620 bis 1941

Das Infanterie-Regiment Crossen wurde bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 im Wehrkreis III aufgestellt. Der Regimentsstab wurde in Crossen an der Oder, im Wehrkreis III, gebildet. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 9 in Cottbus, ebenfalls Wehrkreis III, aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde ebenfalls durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 9 ebenfalls in Crossen aufgestellt. Das III. Bataillon vom Regiment wurde ebenfalls durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 9 in Guben, ebenfalls Wehrkreis III, aufgestellt. Ebenfalls zum 1. Oktober 1934 wurde durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 12 auch ein Ausbildungs-Bataillon beim Regiment in Küstrin, ebenfalls Wehrkreis III, aufgestellt. Das Regiment unterstand mit der Aufstellung dem Kommandant von Frankfurt. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment zum Infanterie-Regiment 29 umbenannt. Dabei wurde das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment zum II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 50 umbenannt. Das Regiment unterstand ab jetzt der 3. Infanterie-Division. Am 6. Oktober 1936 wurde durch die Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon 13 ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 29 ebenfalls in Crossen aufgestellt. Am 10. November 1938 wurde der Regimentsstab zum Regimentsstab vom Grenz-Infanterie-Regiment 121 umbenannt. Gleichzeitig wurde auch das I. Bataillon vom Regiment zum I. Bataillon vom Grenz-Infanterie-Regiment 121 umbenannt. Ebenfalls Anfang November 1938 wurde das Ergänzungs-Bataillon vom Regiment zum Ergänzungs-Bataillon vom Grenz-Infanterie-Regiment 121 umbenannt. Als Ersatz wurde ein neuer Regimentsstab ebenfalls in Guben aufgestellt. Auch das neue I. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben der Infanterie-Regimenter 8 und 50, sowie vom eigenen Regiment in Guben aufgestellt. Durch die Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 54 wurde ebenfalls Anfang November 1938 in Grünberg, im Wehrkreis VIII, ein neues Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 29 aufgestellt.

Das II. Bataillon vom Regiment wurde erst wieder bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gebildet. Anfang August 1939 bezog das Regiment die Ausgangsstellungen für den Polenfeldzug bei Flatow südlich von Schneidemühl. Am 1. September 1939 stieß das Regiment bei Vandsburg über die polnische Grenze vor. Am 2. September 1939 gelang der Durchbruch durch die Seeenge westlich der Brake bei Buschkow und die Einnahme von Crone. Am 4. September 1939 wurde die Weichsel bei Grabowko und Topolno überschritten, am 5. September 1939 wurde Ostpreußen erreicht. Nördlich der Weichsel marschierte das Regiment im Anschluss über Culmsee nach Südosten. Das Regiment nahm an der Schlacht an der Bzura teil, am 13. September 1939 wurde vom Regiment die Weichsel bei Plock erreicht. Nach Bildung eines Brückenkopfes wurde am 16. September 1939 die Bzura erreicht. Am 20. September 1939 verlegte das Regiment nach Bromberg. Hier wurde es auf die Eisenbahn verladen. Das Regiment verlegte mit der 3. Infanterie-Division nach Westen in den Raum Leidenborn - Dasburg in der Eifel.

Am 29. Januar 1940 wurde das II. Bataillon vom Regiment als I. Bataillon an das Infanterie-Regiment 510 abgegeben und aus der Division wieder ersetzt. Dabei wurden als Stamm der Stab vom II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 8 und je einer Kompanie vom eigenen Regiment und beiden Schwesterregimenter 8 und 50. Am 10. Mai 1940 stieß das Regiment durch Luxemburg und Belgien nach Westen vor und erreichte am 13. Mai 1940 Nozonville. Am 15. Mai 1940 begann das Regiment mit dem Angriff über die Maas. Der erste Angriff am Morgen wurde abgeschlagen, erst beim Angriff am Nachmittag  konnte am Westufer ein Brückenkopf gebildet werden. Im Rücken des Regiments wurde von den Pionieren der 3. Infanterie-Division eine Kriegsbrücke gebaut, über die die 8. Panzer-Division die Maas überschritt und nach Westen vordrang. Das Regiment folgte der Panzerdivision und drehte bei Lambercy nach Süden an die Aisne ab. Hier übernahm das Regiment im Rahmen der 3. Infanterie-Division den Flankenschutz der vorstoßenden motorisierten Verbände bei Evergincourt - Asfeld - Germaincourt. Am 9. Juni 1940 griff das Regiment mit starker Artillerie-Unterstützung durch den Arko 107 über die Aisne und die Aisne-Insel auf den Canal des Ardennes. Hier wurden Brückenköpfe gebildet. Bis zum 10. Juni 1940 konnte der Brückenkopf erweitert werden, die Aisne-Insel konnte genommen werden. Das Regiment stieß nun nach Süden vor und nahm Epoye und St. Masmes. Hier wurde zur Verfolgung des Gegners übergegangen. Über St. Dizir, Joinville und Villecourte legte die Division in 11 Tagen 350 Kilometer zurück. Am 29. Juni 1940 wurde die Demarkationslinie erreicht und bei Le Creuzot ein Sicherungsabschnitt bezogen. Zusammen mit der Division wurde das Regiment ab dem 27. Oktober 1940 motorisiert, die bespannten Teile wurden an die Infanterie-Regimenter 416 und 418 abgegeben. Das Regiment wurde danach als Infanterie-Regiment (motorisiert) 29 bezeichnet. Das Regiment wurde jetzt der 3. Infanterie-Division (mot.) unterstellt. Die Fahrzeuge waren meist französischer Bauart und haben sich später in Russland wenig bewährt.

Im Frühjahr 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division (mot.) in den Raum 35 Kilometer östlich von Tilsit. Am 21. Juni 1941 stieß das Regiment in Richtung Dünaburg vor. In der Stadt bildete das Regiment einen Brückenkopf über die Düna und stieß im Anschluss in Richtung Opotschka vor. Die Division drehte auf Porchow an der Schelon ein, das Regiment konnte die Stadt am 11. Juli 1941 einnehmen. Nachdem das Regiment durch Einheiten der 16. Armee abgelöst worden war, schloß es sich dem Vorstoß auf die Luga an. Nach schweren Kämpfen am Ilmensee verlegte das Regiment nach Süden, um einen russischen Einbruch zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte zu stoppen. Aus dem Raum Slawitsno griff das Regiment nach Osten bis zur Pola-Brücke westlich von Demjsnak vor. Hier konnten die durchgebrochenen russischen Truppen abgeschnitten werden. Am 9. September 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division (mot.) in den Mittelabschnitt der Ostfront, um am Angriff auf Moskau teilzunehmen. Nach dem Vormarsch über Roßlawl griff das Regiment den Straßenknotenpunkt Medyn an und rückte auf Iklinskoje vor. Hier stieß das Regiment auf die äußere Schutzstellung Moskaus. Nachdem das Infanterie-Regiment 8 bei Ischtscheino die Schutzstellung durchstoßen konnte, wurde am 19. September 1941 die Stadt Borousk genommen. Am 20. Oktober 1941 trat die Schlammperiode auf. Trotzdem konnten über die Nara Brückenkopfe gebildet werden. Hier endete die Kraft des deutschen Vormarsches, das Regiment mußte sich hinter den Fluß zurückziehen und zur Verteidigung einrichten. Am 7. November 1941 wurde das Regiment wurde das Regiment zusammen mit der 3. Infanterie-Division (mot.) zur Verteidigung des Westteiles von Nara Fominsk eingesetzt. Am 1. Dezember 1941 begann der Angriff des Regiments auf den Ostteil der Stadt. Der Angriff mißlang und das Regiment ging wieder auf die Ausgangsstellung zurück. Ab dem 12. Dezember 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division (mot.) nach Norden zur Verteidigung der Narwa. Bei den Verteidigungskämpfen hatte das Regiment schwerste Verluste.

Ab dem 18. Januar 1942 musste das Regiment schrittweise nach Westen zurückgehen. Nach den schweren Rückzugskämpfen sammelte sich die Division im April im Raum zwischen Orscha und Mogilew. Schon im Mai 1942 musste die Auffrischung abgebrochen werden und nach Süden verlegt werden. Nördlich von Kursk stellte sich das Regiment zum Angriff auf Woronesch bereit. Am 28. Juni 1942 begann der Angriff mit dem Übergang über den Tim auf N. Alexejewskoje. Bis zum Mittag konnte der Ort genommen werden und nach Süden eingedreht werden. Bis zum Abend wurde die Bahn Kursk-Woronesch erreicht. Hier zwang starker Regen zu einem dreitägigen Stop, bis am 2. Juli 1942 der Vormarsch entlang der Bahn wieder aufgenommen werden konnte. Am 9. Juli 1942 begann der eigentliche Angriff auf Woronesch, die bis zum Abend erobert werden konnte. Im Anschluss wurde zwischen Woronesch und Don eine Verteidigungsstellung aufgebaut, gegen die ab dem 12. Juli 1942 schwere russische Angriffe brandeten. Am 13. Juli 1942 wurde die Division aus der Front genommen und in den Raum Millerowo verlegt. Wegen Treibstoffmangels musste ein Großteil der Fahrzeuge zurückgelassen werden. Am 23. Juli 1942 begann der Angriff des Regiments auf Kalatsch aus dem Raum Bokowskaja. Nach der Einnahme der Brücke von Kalatsch verteidigte das Regiment diesen russischen Rückzugsweg. Nach schweren Kämpfen zur Vernichtung des eingeschlossenen Gegners griff das Regiment den russischen Brückenkopf bei Chlebnij an und säuberte ihn. Am 23. August 1942 begann der Angriff auf Stalingrad. Das Regiment nahm den Ort Kusmitschi und erreichte den Tartarenwall. Hier baute das Regiment einen Verteidigungsriegel auf, gegen den ab dem 25. August 1942 russische Angriffe liefen. Das Regiment blieb den ganzen Herbst über in den Verteidigungsstellungen und hielt diese gegen die russischen Angriffe. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment zum Grenadier-Regiment 29 (mot.) umbenannt.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 29 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Eccard Freiherr von Gablenz Aufstellung - 1. Dezember 1935

Oberst Erich Schroeck 1. Dezember 1935 - 31. Oktober 1939

Oberst Fritz-Hubert Graeser 26. August 1939 - 11. Juli 1941 (schwer verwundet)

Oberstleutnant Erich Kahsnitz 11. Juli 1941 - 20. August 1941

Oberst August-Wilhelm Küster 25. August 1941 - 23. Juli 1942