Koch, Friedrich Wilhelm
* 15. Januar 1879, Bell in Odenkirchen/Mönchen-Gladbach † 3. November 1961, Bonn |
Fritz Koch war der Sohn des Kaufmanns Wilhelm Koch und dessen Ehefrau Emma, geborene Essers. Er trat am 20. September 1897 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Westfälisches Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich der Niederlande" Nr. 15 nach Minden. Bei diesem wurde er am 24. Mai 1898 zum Portepeefähnrich befördert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Fähnrich ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1899 (V8v) zum Leutnant befördert. Er wurde jetzt anfangs als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines Regiments verwendet. Bereits im Herbst 1899 wurde er in gleicher Funktion in die 10. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Jahr 1900 wohnte er gemeinsam mit den Leutnants Ernst von Rodewald (Bruder von Bodo von Rodewald) und Paul Rothert im Haus des Zigarrenfabrikanten Christian Horstmann in der Fischerglacies 3a in Minden. Im Herbst 1901 wurde er als Kompanieoffizier in die 5. Kompanie seines Regiments ebenfalls in Minden verwendet. Im Jahr 1904 wurde er als Nachfolger von Leutnant Weyland zum Adjutant des III. Bataillons vom 2. Westfälisches Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich der Niederlande" Nr. 15 in Minden ernannt. 1905 wohnte er privat in der Königstraße 52 in Minden. Am 1. Oktober 1907 wurde er von Leutnant Clemens als Bataillonsadjutant abgelöst. Dafür wurde er wieder als Nachfolger von Leutnant Weyland zum Regimentsadjutant seines Regiments in Minden ernannt. Als solcher wurde er am 19. August 1909 (N6n) zum Oberleutnant befördert. Am 22. März 1912 wurde er als Oberleutnant in den Großen Generalstab kommandiert. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant in Minden wurde wieder Oberleutnant Clemens. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurde er auch in den Großen Generalstab versetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er in verschiedenen Generalstäben eingesetzt. Sein Vater starb am 1. April 1918 in seiner Wohnung in er Rheydter Straße 2 in Odenkirchen im Alter von 81 Jahren und 8 Monaten. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er 1919 zum Major befördert. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres im Frühjahr 1920 kam er dann zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er dort weiter im Einsatz. Am 1. April 1922 wurde er dann zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Löbau in Sachsen ernannt. Als solcher wurde er am 15. November 1922 zum Oberstleutnant befördert. Im Frühjahr 1925 wurde er dann im Stab der 2. Division der Reichswehr in Stettin eingesetzt. Im Frühjahr 1926 wurde er dann wieder im RWM eingesetzt. Dabei kam er zur Heeresabteilung (T 1) vom Truppenamt (TA). Am 1. Februar 1927 wurde er zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Hammerstein ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1927 zum Oberst befördert. Am 1. Januar 1930 wurde er zum Kommandant von Neustettin ernannt. Anscheinend wurde zu diesem Zeitpunkt der Truppenübungsplatz Hammerstein aufgelöst, da auch Oberstleutnant Schneider dorthin versetzt wurde. Bereits zum 1. Februar 1930 wurde er als Nachfolger von Oberst Hermann Starke zum Kommandant der Kommandantur der Festung Königsberg ernannt. Sein Nachfolger in Neustettin wurde Oberstleutnant Walter Wendorff. Als solcher wurde er am 1. Februar 1931 zum Generalmajor befördert. Am 1. November 1931 wurde er verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen.
Er trat jetzt dem Stahlhelm bei und wurde auch beim Reichskuratorium für Jugendertüchtigung in leitender Position eingesetzt. Ab 1934 wurde er beim Reichskriegerbund Kyffhäuser eingesetzt. Er Parteimitglied der NSDAP mit der Parteinummer 4616213. Am 20. April 1937 trat er in die Allgemeine SS als SS-Standartenführer ein. Seine SS-Nr. war die 279971. Noch im gleichen Jahr wurde er zum SS-Oberführer befördert. Im August 1937 wurde er auch als Landesgebietsführer West bezeichnet. Bei der Mobilmachung im Sommer 1939 wurde er in der Wehrmacht reaktiviert. Er wurde am 26. August 1939 zum Kommandeur der 254. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser bezog er jetzt Stellungen im Westen. Mitte April 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür mit der Führung vom neuen Generalkommando XXXXIV. Armeekorps ernannt. Am 1. Mai 1940 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. August 1938 festgelegt. Er führte dieses Korps dann im Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Dezember 1940 wurde er zum General der Infanterie z.V. befördert. Damit wurde er zum Kommandierenden General vom XXXXIV. Armeekorps ernannt. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er das Korps dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 13. Oktober 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 10. Dezember 1941 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 31. Mai 1942 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Noch im gleichen Jahr wurde er zum SS-Brigadeführer befördert. Am 30. Januar 1943 wurde er zum SS-Gruppenführer befördert. Am 1. Juni 1944 ist er beim Stab Oberabschnitt West geführt. Eine Funktion ist daraus nicht erkennbar.
Er hatte mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 14. März
1876 in Odenkirchen geborene Rudolph Arthur Koch. Dieser starb am 29. Mai 1880
bereits im Alter von 4 Jahren als Kleinkind.
Ein weiterer älterer Bruder war
der am 10. Juli 1877 in Odenkirchen geborene Hermann Eduard Koch. Dieser starb
am 5. Mai 1961 in Mönchengladbach.
Seine jüngere Schwester war die am 7. Juli
1883 in Odenkirchen geborene Martha Elisabeth Koch. Diese heiratete am 5. Juli
1905 den über sieben Jahre älteren Kaufmann Wilhelm Ewald Pongs. Trauzeuge war
ihr älterer Bruder Fritz Koch. Aus der Ehe entstanden am 14. Mai 1908 der Sohn
Herbert Pongs und am 4. Juni 1912 den Sohn Werner Pongs. Der Ehemann starb 1928
in Selters. Seine Schwester starb am 4. März 1956 in Selters.
Eine weitere
jüngere Schwester war die am 6. November 1885 in Odenkirchen geborene Emma
Helene Koch. Seine Schwester starb am 4. Januar
1909 im Alter von 23 Jahren in der Rheydtsraße 2 in Odenkirchen..
Ritterkreuz (13. Oktober 1941)