Markgraf, Emil Rudolf
* 8. Januar 1891, Haida, Nordböhmen (heute Novy Bor in
Tschechien) † 1951, Ingolstadt |
Emil Markgraf trat am 18. August 1909 als Fähnrich, vormals Kadett-Offiziersstellvertreter, aus der Infanterie-Kadettenschule Prag in die k.u.k. Armee ein. Er kam dabei zum k.u.k. Infanterieregiment Beckh Nr. 59 unter Oberst Emil Herzberg nach Salzburg. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 1. März 1912 zur 3. Feldkompanie vom k.u.k. Infanterieregiment Beckh Nr. 59 versetzt. Am 1. Mai 1912 wurde er zum Leutnant befördert. Am gleichen Tag wurde er in die 1. Feldkompanie vom k.u.k. Infanterieregiment Beckh Nr. 59 versetzt. Ab 1913 diente er durch die Umbenennung seines Regiments im k.u.k. Infanterieregiment „Erzherzog Rainer“ Nr. 59 unter dem neuen Kommandeur Oberst Gustav Fischer. Mit diesem Regiment rückte er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 an die Front. Dort wurde er am 9. August 1914 zum Zugkommandant ernannt. Mit seinem Regiment wurde er dann im August 1914 im Raum Lemberg bereitgestellt. Die erste große Schlacht an der er teilnahm, war dann Ende August 1914 die Schlacht von Komarow. Ab dem 28. Dezember 1914 wurde er während des Feldzuges von Krakau als Kompaniekommandant eingesetzt. Am 1. Januar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 16. April 1915 wurde er während der Stellungskämpfe in den Karpathen als Regiments-Pionieroffizier eingeteilt. Er blieb bis 1916 mit seinem Regiment an der Ostfront. Im Februar 1916 verlegte das Regiment dann nach Südtirol. Im April 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Es folgten dann bis 1918 Einsätze auf dem italienischen Kriegsschauplatz. Am 1. Januar 1918 wurde er dann zur Reserve-Offiziersschule Freistadt versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1918 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 15. August 1918 zum Regimentsadjutant vom k.u.k. Infanterieregiment Nr. 59 eingeteilt. Er wurde im 1. Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung der k.u.k. Österreichische Verwundetenmedaille mit 1 Mittelstreifen widerspiegelte. Ihm wurden noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach der Rückkehr in die Heimat wurde er am 1. Januar 1919 zum Landesbefehlshaber Salzburg versetzt. Am 1. August 1919 erreichte er die Erlangung des Heimatrechtes in Salzburg. Ab dem 1. Oktober 1919 wurde er als Kompanieführer bei der Wachabteilung vom Landesbefehlshaber Salzburg eingesetzt. 1920 wurde er dann auch in das österreichische Bundesheer übernommen. Am 24. Februar 1921 legte er seinen Diensteid ab. Am 1. Mai 1921 wurde er endgültig zur 3. Kompanie vom Osttiroler Alpenjägerbataillon Andreas Hofer Nr. 3 in Lienz versetzt. Bei dieser wurde er am 8. Juli 1921 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1921 festgelegt. Am 1. September 1922 wurde er zur MG-Kompanie vom Osttiroler Alpenjägerbataillon Andreas Hofer Nr. 3 versetzt. Wegen des Protestes der Entetntemächte gegen zu viele Stabsoffiziere im östereeichischen Bundesheer wurde er am 1. März 1923 zum Stabshauptmann ernannt. Am 3. April 1923 hat er Elisabeth Trainé gehiratet. Am 6. Januar 1924 wurde seine Tochter Gertrud Markgraf geboren. Am 1. Mai 1924 wurde er in die 2. Kompanie vom Osttiroler Alpenjägerbataillon Andreas Hofer Nr. 3 versetzt. Am 6. Juni 1924 absolvierte er den Garnisonsreitkurs, seine Beurteilung war Theorie „sehr gut“, Praxis „gut“. Am 14. September 1925 erhielt er wieder den Titel als Major. Am 17. Dezember 1925 gelang ihm die Ablegung der 3. strengen Fachprüfung für den höh.mil.Dienst mit „sehr gutem Erfolg“. Am 30. April 1926 wurde sein Sohn Rudolf Markgraf geboren. Am 31. Dezember 1926 erhielt er die Belobende Anerkennung des Brigadekommandos der . Am 1. Februar 1929 wurde er zur Heeresverwltungsstelle Salzburg versetzt. Dies geschah zur Erprobung für den höheren militärischen Dienst. Am 22. Februar 1931 wurde er zum Generalstab der 6. Brigade Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg versetzt. Am 20. September 1934 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. November 1935 wurde er zur Militärischen Fachprüfungskommission, die Höhere Offizierskurse, versetzt. Nach dem Anschluss von Österreich an das Deutsche Reich wurde er am 15. März 1938 als Oberst in die deutsche Wehrmacht übernommen. Anfänglich wurde er als Lehrer im operativen Generalstabsdienst verwendet. Am 1. August 1938 wurde er zum Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 63 nach Ingolstadt versetzt. Dort wurde sein Rangdienstalter als Oberst i.G. auf den 1. August 1937 festgelegt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretenden Generalkommando IX. Armeekorps in Kassel ernannt. In dieser Funktion verblieb er während des Polenfeldzuges im Spätsommer 1939. Auch zu Beginn des Westfeldzuges wurde er weiter bei seinem Stab eingesetzt. Am 8. Juni 1940 gab er sein Kommando an Oberst Ludwig von Nida ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 62 ernannt. Mit diesem Regiment gehörte er zum Divisionsverband der 7. Infanterie-Division, wodurch er anfangs Armeereserve beim Vormarsch in Richtung Percy war. Im Sommer 1940 wurde er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe in Nordfrankreich eingesetzt. Am 17. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Eccard Freiherr von Gablenz, Kdr. der 7. Infanterie-Division: "Gerade, selbstsichere, mannhafte Persönlichkeit, abgeklärter, ruhiger Charakter, strahlt Wärme aus, unkompliziert, klare Ansichten, guter Kamerad, sehr energisch. Das Regiment ist sehr gut ausgebildet, er führt es straff und mit viel Passion. Das Regiment hängt an ihm. Hatte zur Bewährung vor dem Feinde noch keine Gelegenheit. Ein sehr guter Regimentskommandeur. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Divisionskommandeur." Im April 1941 verlegte er mit seinem Regiment ins Generalgouvernement, in den Raum 30 Kilometer östlich von Warschau. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Divisionsverband in den Ostfeldzug. Im Mittelabschnitt der Ostfront ging es über Bialystok nach Minsk. Zum ersten Ruhetag des Regiments erhielt er am 2. Juli 1941 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Sein Infanterie-Regiment 62 zog über Borissow weiter in Richtung Smolensk vorwärts. Danach ging es weiter nach Roslawl. Ende August 1941 erreicht sein Regiment Cholm. Er führte es dann in der Schlacht um den Jelnja-Bogen erneut ins Gefecht. Am 24. August 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Eccard Freiherr von Gablenz, Kdr. der 7. Infanterie-Division: "Ruhig, bescheiden. Unter schwierigsten Verhältnissen voll bewährt. Klar und ruhig in der Befehlsgebung, zweckmäßig in seinen Anordnungen. Persönlich unerschrocken und tapfer. Allseits beliebt und geachtet. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Zum Divisionskommandeur voll geeignet. Volle österreichische Generalstabsausbildung." Am 26. August 1941 ergänzte dazu General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher, KG vom Generalkommando VII. Armeekorps: "Voll einverstanden. Zum Divisions-Kommandeur uneingeschränkt geeignet." Am 1. September 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 17. September 1941 wurde er als Ersatz für Generalleutnant Curt Gallenkamp mit der Führung der 78. Infanterie-Division beauftragt. Er gab sein Kommando über das Infanterie-Regiment 62 dafür an Oberst Wilhelm Ochsner ab. Seine Division führte er jetzt im Mittelabschnitt der Ostfront westlich von Moskau. Am 11. November 1941 wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen. Am 19. November 1941 gab er die Führung über die 78. Infanterie-Division an Generalmajor Paul Völckers ab. Am 24. November 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hermann Geyer, KG vom Generalkommando IX. Armeekorps: "Ruhig und sicher in der Führung, etwas bedächtig. Seine Erkrankung mag den Schwung seiner Führung etwas gelähmt haben. Füllt aus." Am 7. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Edmund Wachenfeld, KG vom Stellvertretendes Generalkommando VII. Armeekorps: "Keine neue Beurteilung." Am 15. April 1942 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Kurt Wolff zum Kommandeur der Division Nr. 190 in Neumünster ernannt. Am 22. Juni 1942 gab er sein Kommando über die wieder ab. Sein Nachfolger wurde Generalleutnant Justin von Obernitz. Er wurde dafür jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Dort wurde er dem Wehrkreis VII zugeteilt. Er erhielt keine weitere Verwendung mehr. Am 4. Februar 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Edmund Wachenfeld, KG vom Stellvertretendes Generalkommando VII. Armeekorps "Im Wehrkreis keinen längeren Dienst getan. Urteil vom 24. November 1941 bleibt auch weiterhin maßgebend." Die Jahresbeurteilung 1944 ist nicht aufgestellt wurden, da er sich am 1. März 1944 in der Führerreserve befand. 1. Juni 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 28. August 1944 wurde er zur ambulanten Behandlung in das Reservelazarett Ingolstadt eingeliefert. Er blieb aber arbeitsverwendungsfähig gestellt. Seine Privatadresse war damals die Gymnasiumstraße 11 in Ingolstadt, mit der Telefonnummer 2178. Am 30. November 1944 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
NARA T-78 890