Schroetter, Dipl. Ing. Josef Hubert Maria
* 8. März 1891, Köln † 6. April 1972, Frankfurt am Main |
Josef Schrötter war der Sohn vom Eisenbahn-Assistent und späteren Eisenbahn-Obersekretär Friedrich Schroetter und dessen Ehefrau Katharina, geborene Büttgen. Er trat nach seinem Abitur am 20. September 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam er zum 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 in Mainz. Bei diesem erhielt er am 15. April 1913 das Zeugnis der Reife zum Fähnrich. Daraufhin wurde er am 20. Mai 1913 zum Fähnrich befördert. Er gehörte jetzt zur 2. Kompanie seines Regiments in Mainz. Nach dem Besuch der Kriegsschule erhielt eram 26. Februar 1914 das Zeugnis der Reife zum Offizier. Daraufhin fand am 3. März 1914 seine Wahlverhandlung statt. Danach wurde er am 22. März 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. März 1912 (Yy) festgelegt. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie vom 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 in Mainz verwendet. Auch bei Beginn vom 1. Weltkrieg wurde er Anfang August 1914 weiter in dieser Funktion eingesetzt. Später diente er anscheinend an der türkischen Front. Am 20. Mai 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 1. Oktober 1919 als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam als Adjutant zur Kraftfahr-Abteilung 11 in Kassel. Den Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis reichte er am 11. Oktober 1919 ein. Der Antrag wurde am 15. Oktober 1919 vom stellvertretenden Führer der Reichswehr-Brigade 11, eigentlich Befehslahber der Artillerie der Brigade, Generalmajor Richard Landauer, befürwortend zum Wehrkreiskommando V weitergeleitet, wo er am 18. Oktober 1919 eintraf. Am 29. Oktober 1919 wurde der Antrag von Oberst Erich Wöllwarth, Chef des Stabes vom Wehrkreiskommando V befürwortend zum Heeres-Parsonalamt (PA) weitergeleitet, wo er am 31. Oktober 1919 eingetroffen ist. Am 4. November 1919 hat er die Erlaubnis zur Verheiratung erhalten. Am 21. November 1919 hat er die fast auf den Tag genau neun Jahre jüngere Annie Christin Bock-Mohr, ältestes Kind des Kaufmanns Johann Georg Bock, in Frankfurt am Main geheiratet. Nur wenige Tage später wurde er dem Stab vom Reichswehr-Gruppenkommando 2 in Kassel zugeteilt. Dort wurde er als Führer der Kraftfahr-Stelle eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er dann wieder in der Kraftfahr-Abteilung 11 der Reichswehr-Brigade 11 in Kassel eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er am 27. September 1920 mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 in die 5. Kraftfahr-Abteilung übernommen. Bei dieser wurde er dann die nächsten Jahre beim Abteilungsstab in Stuttgart-Cannstatt eingesetzt. Am 1. Juli 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Oberleutnant vom 20. Mai 1917 (11) zugewiesen bekommen. Nur wenige Tage später wurde er am 10. Juli 1922 in die 5. Sanitäts-Abteilung nach Stuttgart versetzt. Ab dem 10. November 1923 wurde er dann zur technischen Hochschule Stuttgart kommandiert. Seinen Dienst regelte die Inspektion für Waffen und Gerät (IWG) vom Reichswehrministerium (RWM). Etatmäßig wurde er weiter als Kraftfahrer bei der 5. Sanitäts-Abteilung in Stuttgart verzeichnet. Am 1. Februar 1925 (16) wurde er zum Hauptmann befördert. Am 23. September 1926 erhielt er die Berechtigung zum Führen des Titels Diplom-Ingenieur. Am 8. März 1927 wurde er nach Aufhebung des Kommandos zur Technischen Hochschule mit Wirkung vom 1. April 1927 in das RWM nach Berlin kommandiert. Seinen Dienst regelte der Chef vom Heeres-Waffenamt (WaA). Dieses Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Am 17. März 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1927 etatmäßig als Rittmeister in das 16. Reiter-Regiment versetzt, seine dienstliche Verwendung blieb durch die Versetzung unverändert und er behielt seine bisherige Uniform. Beim 16. Reiter-Regiment wurde er der 6. (Preuß.) Eskadron in Erfurt zugeteilt. Er blieb nur für ein Jahr in das RWM nach Berlin kommandiert. Am 12. März 1928 wurde er dann mit Wirkung vom 1. April 1928 als Chef der 1. Kompanie zur 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung nach Berlin-Lankwitz versetzt. Am 14. Mai 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1932 zur Kommandantur von Ulm (Donau) versetzt. Gleichzeitig wurde er zur Abteilung WaPrw 6 m RWM kommandiert. Dieses Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Sein Nachfolger als Kompaniechef wurde Hauptmann Walter Spannenkrebs. Er wohnte jetzt privat mehrere Jahre in der Landauer Straße 13 in Berlin-Wilmersdorf. Am 1. September 1932 wurde er dann mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 in das Heeres-Waffenamt (HWA) vom RWM versetzt. Dort wurde er dann auch noch bis zur Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht bei der Abteilung WaPrw 6 eingesetzt. Bereits vorher wurde er zum 1. April 1934 (32) zum Major befördert. Als solcher wurde er am 20. August 1935 mit Wirkung vom 15. September 1935 zum Kommandeur der Kraftfahr-Abteilung Wünsdorf ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung (motorisiert) 3 ernannt. Zum 1. August 1936 (51) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Kommando über die Aufklärungs-Abteilung (mot.) 3 behielt er danach noch mehr als zwei Jahre. Am 10. November 1938 wurde er dann in das Oberkommando des Heeres (OKH) versetzt. Dort wurde er dann der Kraftfahrgerätabteilung (Wa I Rü 6) unter Oberst Karl Zuckertort eingesetzt. Dort wurde er am 20. April 1939 zum 1. April 1939 (23a) auch zum Oberst befördert. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er weiter dort eingesetzt. Am 28. Dezember 1939 wurde er zum Abteilungschef im OKH ernannt. Am 1. Oktober 1940 wurde er zum Chef der Abteilung Wa I Rü/W.u.G. 6 ernannt. Dabei handelte es sich um die Panzerkampfwagen und Zugkraftwagen-Abteilung. Am 7. Dezember 1941 wurde er mit Wirkung vom 29. September 1941 zum Kommandeur der 8. Schützen-Brigade ernannt. Seine Position trat er am 10. Oktober 1941 an. Sein Nachfolger als Abteilungschef wurde Oberst Dipl. Ing. Oskar Audörsch. Am 12. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1942 (32a1) zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1942 festgelegt. Am 6. August 1942 übernahm er dann für Generalleutnant Erich Brandenberger die Führung über die übergeordnete 8. Panzer-Division. Diese befand sich zu dieser Zeit im Nordabschnitt der Ostfront im Einsatz. Am 10. November 1942 übergab er das Kommando über die Division an den stellvertretenden Führer Oberst Herbert von Wagner. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur der Zentra Kraft Ost ernannt. Damit unterstand er jetzt dem Chef des Wehrmachtkraftfahrwesens. 1944 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Noch im gleichen Jahr wurde er dann zum General der Kraftfahrtruppe des Feldheeres im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ernannt. Als solcher wurde er am 15. März 1944 mit Wirkung vom 1. April 1944 (6) zum Generalleutnant befördert. Am 10. Juni 1944 gab er dieses Kommando wieder ab und wurde dafür erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Er wurde vom 15. Januar 1945 bis zum 31. Januar 1945 zur Wehrersatzinsepktion Königsberg kommandiert, zur Einarbeitung als Wehrersatzinspekteur. Am 14. Januar 1945 wurde er ab dem 1. Februar 1945 mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Wehrersatzinspektion Allenstein. Am 16. März 1945 wurde er zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Ohrdruf. Am 1. April 1945 taucht dann eine Kampfgruppe Generalleutnant Schroetter in den Unterlagen auf. Diese wurde anscheinend durch Truppen der 404. Ersatz-Division an diesem Tag gebildet. Ab dem 4. April 1945 unterstand seine Kampfgruppe dem XII. Armeekorps und bewegte sich am rechten Flügel des Korps. Sie zog sich dabei aus dem Raum Oberhof-Schmiedefeld in Richtung Arnstadt-Ilmenau zurück. Die Kampfgruppe versucht mit diesen Kräften eine Hauptkampflinie auf der Line Arnstadt-Ilmenau-Gehren zu bilden. Am 7. April 1945 lebte die Gefechtstätigkeit vor der Front der Kampfgruppe auf. Am 8. April 1945 brachen US-Truppen mit starken Panzer- und Infanterie-Kräften aus dem Thüringer Wald heraus auf Arnstadt und erzwangen die Räumung der HKL. Es gelang der Kampfgruppe jedoch dem Gegner das Heraustreten in die Ebene und die Wegnahme von Ilmenau, Langewiesen und Gehren zu verwehren. Die Ortschaften und Brücken über die Ilm lagen unter schweren US-Artilleriefeuer. Die Kampfgruppe wich unter Zurücknahme der HKL auf die Linie hart südöstlich und ostwärts der Straße Stadtilm - Pennewitz aus. Die rechte Grenze zur 11. Panzer-Division verlief von Ilmenau bis einschließlich Stadtilm. Links zur Division von Berg entlang des Schwarzatals. Die Kampfstärke betrug nur noch 400 Soldaten und 500-700 Mann Volkssturm ohne schwere Waffen. Der Gegner folgte zögernd in Kompanie- und Zugstärke. Am 11. April 1945 wurde seine Kampfgruppe dem LXXXV.Armeekorps bei der 7. Armee unterstellt. Am 20. April 1945 wurde die Kampfgruppe anscheinend aufgelöst bzw. der 404. Division z.b.V. beigegeben. Generalleutnant Schrötter ergab sich bei der Kapitulation mit 1.650 Mann den Amerikanern. 1946 verfasste er für die Historical Division die Studie B115 bzw. B-116 Replacement Division (20 April-9 May 1945) and Battle Group Schroetter (1-11 Apr 1945) mit 18 Seiten.