Spannenkrebs, Walter Gerhard Ferdinand

 

* 16. August 1895, Breslau

† 19. Oktober 1979, Bad Kissingen


BArch Pers 6/1835 im Jahr 1922 als Leutnant

  

Walter Spannenkrebs war der Sohn vom Oberregierungs- und Schulrat Valentin Spannenkrebs und dessen Ehefrau Martha, geborene Bergmann. Er trat nach seinem Abitur am Humanistischen Gymnasium von Bromberg bei Beginn des 1. Weltkrieges am 4. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatztruppenteil vom Hinterpommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 53 in Bromberg. Dort wurde er am 28. August 1914 vereidigt. Bereits am 16. September 1914 wurde er zum aktiven Regiment an die Front entsendet. Dort wurde er am 2. Juni 1915 zum Gefreiten befördert. Am 12. Juni 1915 wurde er als Fahnenjunker zum 3. Pommersches Infanterie-Regiment "Graf von Schwerin" Nr. 14 versetzt. Bereits am 28. Juni 1915 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Es folgte am 12. August 1915 seine Beförderung zum Fähnrich. Am 7. September 1915 wurde er zum Offizier-Stellvertreter ernannt. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 12. September 1915 verliehen. Am 18. September 1915 wurde er zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 31. August 1916 wurde er zur MG-Kompanie versetzt. Nachdem er aam 1. Oktober 1916 als Kompanieführer der 2. (MG) Kompanie vom 3. Pommersches Infanterie-Regiment "Graf von Schwerin" Nr. 14 eingesetzt wurde, wurde er vom 1. Oktober 1916 bis zum 31. Oktober 1916 zur Ausbildung zum MG-Waffenoffizier zum MG-Lehrkurs auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 3. Mai 1917 verliehen. Am 13. Mai 1917 hat er sein Patent als Leutnant vom 12. November 1914 erhalten. Ab dem 28. September 1918 war er als Ordonnanzoffizier zum Regimentsstab kommandiert. Am 17. Dezember 1918 wurde er zum Bataillonsadjutant ernannt. Vom 27. Dezember 1918 bis zum 5. Februar 1919 wurde er bei Nakel und Nekwalde-Schubin bei Kämpfen gegen den sogenannten Großpolnischen Aufstand eingesetzt. Er wurde dann zum Ende des Frühjahrs 1919 als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam dabei am 10. Juni 1919 zum Reichswehr-Schützen-Regiment 4. Dort wurde er am 23. November 1919 auch neu vereidigt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er noch zum Reichswehr-Schützen-Regiment 4 der Reichswehr-Brigade 2. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 27. September 1920 mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 in das Infanterie-Regiment 4 übernommen. In diesem wurde er ab dem 1. Oktober 1921 wieder als Bataillonsadjutant eingesetzt. Dieses Mal beim Stab des III. Bataillons vom inzwischen zum 4. (Preußisches) Infanterie-Regiment umbenannten Regiment in Deutsch Krone. Am 1. Juli 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom 1. September 1915 (101) erhalten. Am 16. März 1924 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Paul Hausser, Kdr. des III. Bataillons vom 4. Inf.Rgt.: "Ernste, aufrichtige, zurückhaltende Persönlichkeit von durchaus gefestigten Charakter. Er hat sich im Feld und im Frieden im Frontdienst, als MG-Offizier und als Adjutant voll bewährt. Geistig reicht gut veranlagt mit umfangreichem Wissen und Können. Blick und Urteilskraft für taktische Lagen. Arbeitsfreudig, pflichttreu, taktvoll und verschwiegen. Nach längerer Kur ist ein Magenleiden - im Feld zugezogen - beseitigt, so daß Leutnant Spannenkrebs jetzt eine gute Gesundheit besitzt. Ich halte ihn nach seinen Charakteranlagen, Leistungen und Streben zur Ausbildung als Führergehilfe für voll geeignet." Dazu ergänzte am 20. März 1924 Oberst Heinrich von Bünau, in Vertretung für den Kdr. vom 4. Inf.Rgt.: "Mit vorstehender Beurteilung einverstanden." Am 21. März 1924 absolvierte er die Wehrkreisprüfung. Vom 1. Mai 1924 bis zum 15. August 1924 wurde er zu einem Waffenschullehrgang zur Infanterieschule auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf kommandiert. Den Führerschein der Klasse III b erwarb er am 18. August 1924. Danach wurde er am 27. August 1924 ab dem 1. Oktober 1924 zum I. Lehrgang der Führergehilfenausbildung zum Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin kommandiert. Etatmäßig wurde er am 1. Oktober 1924 zur 7. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Kolberg versetzt. Am 31. Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 (80) festgelegt. Im Mai 1925 wurde er für den Herbst als Waffenkommando der Fphrergehilfenausbildung zur III. Abteilung vom 4. Artillerie-Regiment nach Dresden kommandiert. Im Sommer 1925 erhielt er folgende Beurteilung von Major Heinrich Höring, Generalstab der 2. Division: "Zurückhaltender, sehr anständiger Charakter, mit Sinn für Kameradschaft und Humor; gute Umgangsformen. Militärisch gut beanlagt, fleißig und gewissenhaft, kommt nach reiflicher Überlegung zu klaren sicheren Entschlüssen. Zeigt bei guter Allgemeinbildung besonderes Interesse für Politik und Wirtschaft; widmet sich mit Eifer der Ausbildung des militärischen Nachwuchses. Durchaus geeignet für weitere Ausbildung." Dazu ergänzte Oberstleutnant Paul Hausser, Chef des Stabes der 2. Division: "Einverstanden!" Als Oberleutnant wurde er am 5. September 1925 mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 zum Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Am 5. Oktober 1925 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Friedrich von Boetticher, Kdr. der III./4. Art.Rgt.: "Wurde als Beobachtungsoffizier, Batterieoffizier und Batterieführer, sowie in der Kenntnis des artilleristischen Geräts und im Dienst in Stäben ausgebildet. Hat sich taktisch und technisch gute Kenntnisse erworben und in der Schießübung gutes Verständnis für die artilleristische Feuertätigkeit gezeigt." Dazu ergänzte am 7. Oktober 1925 Oberst Arnold Fischer, Kdr. vom 4. Art.Rgt.: Einverstanden !" Am 27. Mai 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Major Heinrich Höring, Generalstab der 2. Division: "Zurückhaltender, vornehmer Charakter, mit ausgesprochenem Sinn für Kameradschaft und Humor. Ausgzeiechnete Umgangsformen. Besonders zuverlässig, eifrig und gewissenhaft. Seine reicht gute militärische Beanlagung wird beeinträchtigt durch eine gewisse Bedächtigkeit, die ihn hindert rasche Entschlüsse zu fassen. Dafür leistet er aber sehr Gutes wenn er Zeit zur Überlegung und Vorbereitung hat. Sein Interesse und seine besondere Veranlagung für Politik und Wirtschaft ragen über den Durchschnitt erheblich hinaus. Geeignet für jede Verwendung im Generalstabsdienst nach einem Jahr weiterer Ausbildung." Dazu ergänzte Oberstleutnant Paul Hausser, Chef des Stabes der 2. Division: "Einverstanden! Mir aus meiner Frontdienstzeit besonders bekannt. Seine Veranlagung für politische Fragen empfehle ich der Beachtung." Vom 1. August 1926 bis zum 31. August 1926 wurde er als Waffenkommando zur 3. (Preußische) Nachrichten-Abteilung kommandiert. Vom 1. September 1926 bis zum 30. September 1926 wurde er als Waffenkommando zur 3. (Preußische) Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Am 14. September 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 wieder zum 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt, wo er als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie verwendet wurde. Am 2. Oktober 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Major Hermann Kuprion, Kdr. vom 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon: "Frischer, lebhafter Offizier mit gewandten Umgangsformen; sehr gute militärische Erscheinung. Gutes Interesse und Verständnis für den Pionierdienst. Beliebter Kamerad." Dazu ergänzte am 10. Oktober 1926 Generalleutnant Arnold Ritter von Ruith, Infanterieführer VII: "Nichts hinzuzufügen." Bereits am 4. Oktober 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Major Rudolf Salzmann, Kdr. der 3. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung: "Oberleutnant Spannenkrebs hat die ihm gebotene Gelegenheit, die einzelnen Nachrichtenmittel kennen zu lernen und sich über ihre praktische Verwendung wie auch über den Dienstbetrieb der Nachrichtentruppe zu unterrichten, mit lebhaftem Interesse ausgenützt. Das Kommando hat ihm einen Einblick in den Nachrichtendienst und seine technischen Grundlagen vermittelt und damit zur Förderung seiner Ausbildung beigetragen." Am 12. Oktober 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Major Felix Jacobi, Kdr. der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung: "Oberleutnant Spannenkrebs hat während seines Kommandos zur Abteilung sich eifrig bemüht, sich einen Überblick über den technischen Dienst einer Kraftfahrkompanie zu verschaffen. Während des Herbstmanövers war er als Schiedsrichter einem Hakraftstab zugeteilt. Hier hat er Einblick in den praktischen Einsatz einer Gepanzerten Kampfwagen-Abteilung gewonnen. Im Fahren eines Kraftrades und eines Personenkraftwagens hat er Ausbildung genossen, die nur infolge der Kürze der Zeit nicht abgeschlossen werden konnte." Er stellte an diesem 12. Oktober 1926 auch seinen Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis. Am 21. Oktober 1926 wurde sein Antrag von Oberst Fedor von Bock, Kdr. vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment befürwortend an den Infanterieführer II weitergegeben. Von dort wurde er am 27. Oktober 1926 von Generalleutnant Hans von Oidtmann, Infanterieführer II, befürwortend an die 2. Division weitergereicht. Am 30. Oktober 1930 gab der Kommandeur der 2. Division, Generalleutnant Erich von Tschischwitz, den Antrag befürwortend an das Heeres-Personalamt (PA) im Reichswehrministerium (RWM) weiter. Am 4. November 1926 hat er seine Erlaubnis zur Verheiratung erhalten. Er heiratete daraufhin am 2. Dezember 1926 die fast elf Jahre jüngere Ilse Julie Emmi Tresselt, Tochter vom ehemaligen Infanterieoffizier und Militär-Itendanturrat a.D. Sigurd Gustav Tresselt, in Stettin. Er wohnte damals privat im Offiziershaus-Neubau in Kolberg. Dort wurde er ab dem 1. April 1927 als Kompanieoffizier in der 8. (MG.) Kompanie seines Regiments in Kolberg eingesetzt. Am 18. April 1928 reichte er einen Antrag auf Kommandierung zum Reichsarchiv nach Potsdam ein. Als Begründung gab er an, seit längerer Zeit an einem Magenleiden zu unterliegen. Sein Kompaniechef Hauptmann Wrede befürwortete warm den Antrag am nächsten Tag. Dem Antrag wurde auch ein Militärärztliches Zeugnis von Stabsarzt Dr. Genz, Bataillonsarzt des II. Bataillons, vom 5. Mai 1928 beigefügt. Sein Regiment befürwortete den Antrag am 7. Mai 1928 gegenüber dem Infanterieführer II wie folgt: "Oberleutnant Spannenkrebs ist ein wissenschaftlich über dem Durchschnitt stehender Offizier. Eingehende Beschäftigung mit Kriegsgeschichte entspricht seinen Neigungen und Anlagen. Für eine auf wissenschaftlichem Gebiet im Jahre 1927 eingereichte Preisarbeit ist ihm durch das Reichswehrministerium der erste Preis zuerkannt worden. Seine Kommandierung zum Reichsarchiv ist daher nicht allein aus gesundheitlichen Rücksichten sehr erwünscht, sie läßt auch wissenschaftlichen Gewinn für das Heer und für ihn erwarten." Von dort wurde er am 9. Mai 1928 wieder befürwortend weitergereicht. Am 14. Mai 1928 wurde der Antrag auch von Oberst Leonhard Kaupisch, Chef des Stabes der 2. Division, befürwortet. Am 19. Mai 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1928 zur Kommandantur von Berlin versetzt. Er wurde aber als Aufsichtsoffizier bei der Heeresfeuerwerker-Schule verwendet, was ihm Zeit geben sollte, sich für das Reichsarchiv wissenschaftlich weiterzubilden. Privat wohnte er dort jetzt in der Albrechtstraße 60b in Berlin-Südende. Ab dem 1. Februar 1929 war er mit der Leitung der Kraftfahrbereitschaft der Kommandantur Berlin beauftragt. Am 6. Januar 1930 reichte er einen Antrag auf Kommandierung zur Kraftfahrtruppe für ein Jahr, mit der Möglichkeit des anschließenden Übertritts zu dieser Truppe, ein. Dieses Gesuch wurde am nächsten Tag von Generalleutnant Walter Freiherr von Schleinitz, Kommandant von Berlin, befürwortend an die 3. Division weitergereicht. Es folgte am 1. Februar 1930 (38) seine Beförderung zum Hauptmann. Am 15. März 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1930 zum Rittmeister ernannt und zur Ausbildungs-Eskadron vom 9. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Fürstenwalde (Spree) versetzt. Vom 1. April 1930 bis zum 30. Mai 1930 wurde er unter Beibehalt seiner Uniform zur 3. (Preußische) Kraftfahr-Abteilung nach Lankwitz kommandiert. Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 als Hauptmann zur 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung versetzt. Sein Vater starb am 14. September 1930 um 15:15 Uhr im Alter von 70 Jahren in seiner Wohnung in der Königstraße 40 in Schneidemühl. Vom 7. Oktober 1930 bis zum 30. Oktober 1930 zum Schießlehrgang für schwere Infanteriewaffen auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Am 1. Mai 1931 wurde er zum Führsorgeoffizier im Stab der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Berlin ernannt. Seine Tochter Lotte Martha Gertrud Spannenkrebs wurde am 5. Oktober 1931 in Berlin-Lichterfelde geboren. Am 22. Juni 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1932 als Nachfolger von Hauptmann Dipl. Ing. Josef Schroetter zum Chef der 1. Kompanie der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Berlin-Lankwitz ernannt. Durch die Umbenennung seiner Einheit war er 1933 Chef der 1. Kompanie der 3. (Preußische) Kraftfahrkampf-Abteilung in Berlin-Lankwitz. Im Frühjahr 1934 war seine Kompanie inzwischen nach Wünsdorf (Teltow) umgezogen. Am 20. April 1934 erhielt er die Information, das er als Lehrer für Kraftfahrwesen bei den Offizierlehrgängen in Aussicht genommen wurde. Am 3. August 1934 wurde er mit Wirkung vom 15. August 1934 für den Offizierlehrgang zur Verfügung des Chefs der Heeresleitung gestellt. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler erfolgte am 2. August 1934. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er durch die Umbenennung seiner Einrichtung am 21. Mai 1935 auf der Kriegsakademie eingesetzt. Am 6. Juni 1935 wurde ihm ein Urlaub vom 8. Juni bis zum 11. Juni 1935 nach Bromberg in Polen zur Teilnahme an einer Gesellschaftsfahrt des Vereins heimattreuer Bromberg genehmigt. Nach der Enttarnung der Einheiten wurde er am 1. November 1935 (63) zum Major befördert. Am 8. November 1935 wurde entschieden, das er die Uniform der Aufklärungs-Abteilung (mot.) 3 zu tragen hatte. Am 30. September 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 (33) zum Oberstleutnant befördert. Ab dem 10. November 1938 durfte er die Uniform vom Panzer-Regiment 3 tragen. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 24. August 1939 dem Stab vom Generalquartiermeister im Generalstab des Heeres zugeteilt. Am 16. Dezember 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1940 in die Führerreserve OKH (Standort Neuruppin) versetzt. Seinen Dienst regelte ab diesem Datum der Kommandeur der Panzer-Ersatz-Abteilung 5. Am 16. Januar 1940 (Verfügung vom 19. Januar 1940) wurde er mit Wirkung vom 20. Januar 1940 zum Kommandeur der Panzer-Ersatz-Abteilung 1 ernannt. Am 21. September 1940 (Verfügung vom 30. September 1940) wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1940 zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 27 ernannt. Am 10. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Otto von Knobelsdorff, Kdr. der 19. Panzer-Division: "Bescheidene, liebenswürdige Persönlichkeit. Vor dem Feind noch nicht eingesetzt. Fleißig, praktisch, gutes Lehrtalent. Taktisch auf der Höhe, technisch gut. Guter Erzieher seines Offizierskorps. Hat sein Regiment fest in der Hand. Verspricht ein guter Regimentskommandeur zu werden. Bewertung: Füllt gut aus." Dieses führte er im Verband der 19. Panzer-Division zum Sommerbeginn 1941 in den Ostfeldzug. Nach wenigen Tagen wurde er am 5. Juli 1941 durch Bombensplitter schwer verwundet. Er trug dabei schon beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Durch seine Verletzung wurde eine Beinamputation des rechten Unterschenkels notwendig. Während der Genesung wurde er am 7. August 1941 in die Führerreserve OKH versetzt und der Panzer-Ersatz-Abteilung 11 zugeteilt. Am 15. September 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1941 (12) zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1941 wurde ihm auch das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Am 17. November 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Otto von Knobelsdorff, Kdr. der 19. Panzer-Division: "Am 5. Juli 1941 schwer verwundet. Verluste eines Beines. Hat sein Regiment vor dem Feind mit Umsicht und Energie geführt und gute Erfolge erzielt. Im Feuer unerschrocken. Hat seine Stellung sehr gut ausgefüllt. Infolge seiner Verwundung in der Front kaum mehr zu verwenden." Seine Mutter starb am 8. Dezember 1941 um 4 Uhr ebenfalls in der Wohnung Königstraße 40 in Schneidemühl. Als Todesursache wurden Zuckerkrankheit, Arteriosklerose und Herzinsufizienz angegeben. Am 23. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Major Heinrich Jürgens, Kdr. der Pz.Ers.Abt. 11: "Kann von hier aus nicht beurteilt werden, da zur Zeit noch im Lazarett. Beurteilung wie 17.11.1941" Am 25. April 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1942 zur kriegswissenschaftlichen Abteilung in den Generalstab des Heeres versetzt. Er sollte als Nachfolger vom Anfang April 1942 krankheitshalber ausgeschiedenen Oberst z.V. Niemann die Arbeitsgruppe leiten, die Kriegserfahrungen der schnellen Verbände bearbeitet. Zur Arbeitsgruppe war auch Oberst Wilhelm Conze beigegeben, der aber wegen unzuverlässiger Gesundheit für selbständige Arbeit nicht in Frage kam. Am 1. Juli 1942 erhielt er ein Wehrmachtsärztliches Zeugnis von Stabsarzt Prof. Dr. Lange, Leiter der Orthopädisch-Chirurgischen Abteilung vom Reservelazarett III München (Hohenzollernschule) in der Hohenzollernstraße 140 in München: "Bei Herrn Oberst Spannenkrebs ist der Zustand der Unterschenkelamputation rechts durch ein gut sitzendes Kunstbein weitgehend ausgeglichen. Der Gang ist auch ohne Stock leicht und elastisch, die Ausdauer im Gehen bis 3 1/2 Stunden. Die Dienstfähigkeit des Oberst Spannenkrebs ist zu beurteilen nach L 61 gv.H.. Eine Beschränkung der Dienstfähigkeit des Oberst Spannenkrebs auf Innendienst ist nicht anzunehmen. Es liegt durchaus Dienstfähigkeit für den Aussendienst vor. Eine rein sitzende dienstliche Betätigung ist vom ärztlichen Standpunkt bei der Konstitution des Oberst Spannenkrebs als nicht zuträglich anzusehen. Es ist die Gefahr vorhanden, dass hierdurch der Allgemeinzustand leidet. Der jetzige gute körperliche Zustand ist nur zu erhalten bei entsprechender körperlicher Uebung und Bewegung. Eine erneute Beurteilung der Dienstfähigkeit ist in einem viertel Jahr angezeigt." Er befand sich danach im Genesungsheim Rasthaus am Chiemsee in Bernau. Er stellte dort am 5. Juli 1942 ein Antrag auf Verwendung, welche nicht ausschließlich im Bürodeinst besteht. Das Gesuch wurde am 8. Juli 1942 an den Oberquartiermeister V (O Qu V) befürwortend weiter gereicht. Er wurde am 12. Juli 1942 wieder zur Verfügung gestellt. Am 15. Juli 1942 wurde er wieder in das Reservelazarett III München eingewiesen. Auch im Oktober 1942 befand er sich wegen der Anpassung einer neuen Prothese noch dort. Privat wohnte er im November 1942 im Hotel Schottenhammel in München. Seine eigene Ehe wurde durch das am 7. November 1942 rechtskräftig gewordene Urteil vom Landgericht Berlin geschieden. Seine Ex-Frau heiratete bereits im Jahr 1942 wieder in Berlin-Schöneberg. Er selbst stellte am 7. Dezember 1942 einen Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis. Er erhielt am 23. Dezember 1942 die Erlaubnis zur Verheiratung mit der über neunzehneinhalb Jahre jüngeren Herta Leuschner, Tochter des Bankbeamten Ernst Leuschner. Am 22. Februar 1943 wurde er mit Wirkung vom 4. Januar 1943 zum Kommandeur des Offizieranwärterlehrgangs II an der Panzertruppenschule ernannt. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung vom Kommando der Panzertruppenschule: "Kann infolge seiner kurzen Diensttätigkeit hier nicht beurteilt werden. Soweit es sich überblicken läßt, hat er das Lehroffizier-Korps fest in der Hand und versteht es, entsprechend über sein Offizierskorps auf die Ausbildung der Offiziersanwärter in jeder Richtung Einfluß zu gewinnen. Empfehlung: Belassung." Dazu ergänzte am 6. März 1943 Generalmajor Ludwig Wolff, Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesen des Heeres: "Mir noch nicht genügend bekannt, da erst seit Januar in seiner Dienststellung als Kommandeur der O.A. Lehrgänge. Der 1. Eindruck, den ich bei Besuch der Schule gewann, war ein recht guter." Dann ergänzte noch General der Pioniere Walter Kuntze, Chef des Ausbildungswesens im Ersatzheer: "Mir noch nicht bekannt." Am 16. April 1943 wurde er Kommandeur der Offizieranwärterlehrgänge in Zossen. Am 15. Mai 1943 erhielt er eine Beurteilung von Oberst Ewald Kraeber, mit der Führung der Panzertruppenschule I beauftragt: "Charakterfeste, ernste Persönlichkeit. Verbindlich und zurückhaltend. Geistig sehr gut veranlagt. Gewissenhafter Erzieher und Lehrer, der seine Aufgabe besonders ernst nimmt und sich durch große Kenntnisse in der Taktik, durch Fleiß und peinliche Sorgfalt in der Erfüllung seiner Pflichten ausgezeichnet. Trotz körperlicher Behinderung durch Verlust eines Unterschenkels sehr rege. Vor dem Feind voll bewährt. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Vorerst Belassung." Am 29. Juli 1943 wurde er als Abteilungsleiter für Ausbildung zum Stab vom Generalinspekteur der Panzertruppe versetzt. Am 14. September 1943 erhielt er folgende Beurteilung vom Kommandeur der Schule für Fahnenjunker der Panzertruppe: "Offener, klarer Charakter. Ernst im Wesen. Nationalsozialist. Hat den Offizierslehrgang der Panzertruppe vorzüglich geleitet. Beliebter Kamerad. Empfehlung: Kommandeur von Schulen der Panzertruppe." Dazu ergänzte am 1. Oktober 1943 Generalmajor Ludwig Wolff, Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens im Ersatzheer: "Einverstanden. Hat sich als Kommandeur vom Offiziersanwärter Lehrgangs der Panzertruppe sehr bewährt." Am 10. Januar 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Wolfgang Thomale, Chef des Stabes vom Generalinspekteur der Panzertruppen: "Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Belassen in jetziger Stellung. Volle uneingeschränkte Eignung zum Divisionskommandeur." Dazu ergänzte der Generalinspekteur der Panzertruppen, Generaloberst Heinz Guderian: "Oberst Spannenkrebs ist mir seit langen Jahren als ungemein befähigter Offizier bekannt, dessen tatkräftiger Mitarbeit besonders auf dem Gebiet der Ausbildung die Waffe viel verdankt. Der Vorschlag wird warm befürwortet." Zu der Beurteilung reichte Oberst Wolfgang Thomale folgenden Vorschlag zur vorzugsweisen Beförderung ein: "Lautere, vornehme Persönlichkeit mit besonders guter geistiger Veranlagung. Gewissenhafter, sehr zuverlässiger und fleißiger Arbeiter. Oberst Spannenkrebs hat im 100.000 Mann-Heer an der Führergehilfen-Ausbildung teilgenommen, war 4 Jahre Lehrer an der Kriegsakademie, hat sich als Kommandeur eines Panzer-Regiments vor dem Feinde besonders ausgezeichnet, anschließend auf Grund seiner schweren Verwundung (Bein-Prothese) Lehrgangsleiter einer Fahnenjunkerschule (R/J Stelle), wurde Spannenkrebs zum Generalinspekteur der Panzertruppe (J-Stelle) versetzt. Oberst Spannenkrebs fand stets in den bevorzugten Stellen auf Grund seiner weit überdurchschnittlichen Leistungen, großen Gründlichkeit und mit seines reichen Wissens Verwendung. Zum Divisions-Kommandeur voll geeignet, kann er trotzdem als solcher nicht eingesetzt werden, da er a) sich zur Zeit in einer ausgesprochenen Schlüsselstellung befindet und b) seine Beinprothese noch eine gewisse Rücksicht erfordert. Mehrere dientaltersmäßig, wie auch im Lebensalter sehr viel jüngere Offiziere sind bereits Divisions-Kommandeure und Generalmajore. Es ist für diesen tüchtigen, fleißigen und bescheidenen Offizier eine Härte, wenn er nicht auf Grund seines Charakters, seiner überdurchschnittlichen Leistungen in seiner Beförderung entsprechend vorgezogen wurde. Bisher hat Oberst spannenkrebs noch kein Vorpatent erhalten. Seine bevorzugte Beförderung zum Generalmajor wird daher warm befürwortet." Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Wolfgang Thomale, Chef des Stabes des Generalinspekteurs der Panzertruppe: "Seine Leistungen sind als Abteilungsleiter "Ausbildung" weit überdurchschnittliche. Körperlich durch Beinprothese noch etwas behindert, zeigt er hierbei große Härte gegen sich. Gründlicher gewissenhafter Offizier mit sehr guten taktischen Kenntnissen. Trocken, nüchtern. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Divisionskommandeur, Kommandeur von Schulen der Panzertruppe. Belassung." Dazu ergänzte am 28. März 1944 Generaloberst Heinz Guderian, Generalinspekteur der Panzertruppe: "Einverstanden." Am 20. März 1944 hat er ein neues Rangdienstalter als Oberst vom 1. November 1940 (20a) erhalten. Am 25. Juni 1944 wurde er zum Kommandeur der Schule für Fahnenjunker der Panzertruppe in Groß-Glienicke ernannt. Am 15. September 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 (11) zum Generalmajor befördert. Am 15. Februar 1945 war Generalmajor Spannenkrebs Kommandeur vom Verteidigungs-Abschnitt E für Berlin. Am 1. März 1945 wurde er von Oberbefehlshaber des Ersatzheeres auf die Eignungsliste als Divisionskommandeur gesetzt. Er wurde vor dem 9. März 1945 durch Oberstleutnant Römhild als Kommandeur vom Verteidigungs-Abschnitt E für Berlin ersetzt. Er geriet bei Kriegsende in westalliierte Gefangenschaft. Er verbrachte sein weiteres Leben in Hamburg. Seine Tochter Lotte Spannenkrebs hat am 13. Juni 1953 in Hamburg-Wandsbek geheiratet.

Er hatte aus der 1890 geschlossenen Ehe seiner Eltern noch mindestens einen älteren Bruder.
Dieser war der am 12. April 1893 in Breslau geborenen Leutnant Carl Anton Spannenkreb. Auch dieser brachte es im 1. Weltkrieg zum Offizier. Er geriet als Leutnant in russische Gefangenschaft. Laut Verlustlisten wurde er im Frühjahr 1918 aus der russischen Kriegsgefangenschaft in Nikolsk-Uffuriisk, nach Lübeck ausgetauscht. Er wurde nach dem Krieg verabschiedet und erhielt dabei den Charakter als Oberleutnant. Sein Bruder heiratete als Syndikus aus Neusalz und Dr. der Staatswissenschaften am 21. Mai 1921 die etwa drei Monate ältere Emma Louise Adelheid Rosenow, Tochter des Lehrers Ferdinand Rosenow, aus Pretzsch an der Elbe, in Schneidemühl. Er wohnte spätestens ab 1923 in der Kastanienallee 11 in Breslau XVIII und war als Volkswirt R.D.B. im Adressbuch verzeichnet. 1927 wohnte er als Regierungsrat im Erdgeschoss der Kürassierstraße 119 in Breslau XXIV, wo er ab 1931 auch die Telefonnummer 57965 hatte. 1929 schrieb er ein Buch über die Buchführung und Bilanz in den Entscheidungen des Reichsfinanzhofs. Mit dem Umzug in die Kürassierstraße 19 in Breslau XVIII änderte sich ie Telefonnummer im Jahr 1931 zur 81865. Kurz vor dem 2. Weltkrieg wohnte er dann in der Gutenbergstraße 50 in Breslau XIII. Noch im Jahr 1939 zog er in die Gieselerstra0e 12 in Berlin-Wilmersdorf, wo er die Telefonnummer 860382 hatte. Dort wurde er auch noch zum Oberregierungsrat befördert.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/300674
Pers 6/1835