Speich, Dr. Friedrich Karl

 

* 3. September 1886, Magdeburg

† 27. Juli 1933, Hannover

 

 

Friedrich Speich war der jüngere Sohn vom Kaufmann Richard Friedrich Carl Speich und dessen Ehefrau Marie Auguste Rosalie, geborene Unger. Er kam nach seinem Abitur im Jahr 1905 als Fahnenjunker zum Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 nach Minden. Bei diesem wurde er am 14. Juni 1906 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 24. Januar 1907 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Juli 1905 (A3a) datiert. Danach wurde er anfangs mehrere Jahre als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Bataillons in Minden eingesetzt. Mitte September 1909 wurde er zum 1. Oktober 1909 für die I. Stufe der Abteilung für Ingenieurwesen zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er zum 1. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 16 nach Metz versetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie des Bataillons in Metz eingesetzt. Im Jahr 1912 wurde er zur Dienstleistung beim 6. Lothringisches Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145 nach Metz kommandiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Über seine Einsätze während des 1. Weltkrieges ist nicht viel bekannt. Am 18. August 1915 (F4f) wurde er zum Hauptman befördert. 1917/18 war er im Orient im Einsatz. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen wie das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und das Hamburger Hanseatenkreuz verliehen. Nach dem Krieg war er im Sommer 1919 der Marinestation der Nordsee in Wilhelmshaven als Generalstabsoffizier zugeteilt. Er hat am 8. August 1919 die fast zehneinhalb Jahre jüngere Irma Johanna Henriette Luise Lange-Friesen, Tochter des Frauenarztes und Sanitätsrats Dr. med. Ludwig Friedrich Johannes Lange-Friesen, in Magdeburg geheiratet. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Gruppenkommando 1 in Berlin. Von dort war er zum Reichswehrministerium (RWM) kommandiert, wobei das Kommando einer Versetzung gleichzusetzen war. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er etatmäßig als Abwehroffizier zum Gruppenkommando 1 in Berlin. Er war aber weiterhin, unter Belassung seiner bisherigen Uniform, zum RWM kommandiert, was einer Versetzung gleichzusetzen war. Am 1. Februar 1922 wurde ihm eines neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 18. August 1915 (9) zugewiesen. Dieser Bruder wurde am 13. März 1923 in Magdeburg Vater des Sohnes Friedrich Hans Richard Speich. Dienstlich gehörte er durch Versetzung zum RWM in Berlin. Er gehörte wie sein Bruder zur Heeres-Statistische Abteilung (T 3) vom Truppenamt (TA). Am 6. Juni 1923 promovierte er zum Dr.jur. et rer.pol. an der Universität in Würzburg. Ende 1923 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Kurt Eberts zum Chef der 2. Kompanie vom 4. Pionier-Bataillon in Magdeburg ernannt. Am 1. Oktober 1926 wurde er in den Stab vom Infanterieführer IV nach Dresden versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 2. Kompanie in Magdeburg wurde Oberleutnant Johannes Kaliebe. Zum 1. April 1928 (9) wurde er zum Major befördert. Als solcher gehörte er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Als Nachfolgers seines Bruders übernahm er am 1. Oktober 1932 als Kommandeur das 6. (Preußisches) Pionier-Bataillon in Minden. Zum 1. Februar 1933 (13) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Bruder, Oberstleutnant Dr. Friedrich Speich, wurde bei einer Brückenübung im Fort B am 20. Juli 1933 verletzt. Bei Versuchen mit Abbrennen von Brücken wurden insgesamt 4 Soldaten verletzt. Er selbst verstarb nach zweimaliger Operation am 27. Juli 1933 im Krankenhaus I Hannover. Nachdem der Leichnam nach Minden überführt wurde, bahnte sich, nach einem Gottesdienst in der Garnisonskirche, ein Trauerzug seinen Weg durch durch die Altstadt, der auf dem Simeonsplatz mit Salutschüssen beendet wurde. Seine Söhne nahmen in der HJ-Uniform an der Veranstaltung teil. Der Bruder wurde daraufhin eingeäschert, nach Magdeburg überführt, wo er dann beigesetzt wurde. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur vom 6. (Preußisches) Pionier-Bataillon wurde Major Martin Dehmel. Der Sohn Richard Speich ist als Fahnenjunker-Sanitäts-Unteroffizier am 6. August 1941 um 18 Uhr bei Kiew gefallen. Seine Witwe Irma Speich ist 1961 in Freiburg im Breisgau gestorben.

Sein älterer Bruder war der am 29. November 1884 ebenfalls in Magdeburg geborene Richard Friedrich Speich.