Panzergruppe 4
4. Panzerarmee
Armeegruppe Hoth
Höherer Stab z.b.V. 8
1. Einsatz und Unterstellung:
Die Panzergruppe 4 wurde am 17. Februar 1941 aufgestellt. Der Stab wurde dabei aus dem Generalkommando des XVI. Armeekorps gebildet. Im Ostfeldzug wurde die Gruppe anfangs bei Grenzkämpfen in Litauen eingesetzt. Nach erfolgtem Durchbruch durch die Grenzstellungen befand sich die Gruppe auf dem Vorstoß über dem Njemen. Danach gelang die Einnahme von Kowno. Danach kam es zur Panzerschlacht an der Dubyssa. Danach gelang die Einnahme von Dünaburg, woraufhin Brückenköpfe über die Düna gebildet wurden. Dann stieß die Panzergruppe über die Düna weiter vor. Es gelang ihr die Befestigungen an der ehemaligen lettisch-russischen Grenze zu durchbrechen. Es folgten Operationen südlich des Ilmensees und die Schlacht südlich von Staraja Russa. Danach gelang die Einnahme von Pleskau und die Bildung von Brückenköpfen über die Luga. Danach folgten Operationen gegen Leningrad und der Vorstoß östlich des Peipus-See an die Narwa. Als nächstes kam es zur Schlacht bei Nowgorod. Dann gelang der Durchbruch durch die Luga-Stellung. Die Gruppe stieß dann bis zur Newa und zum Ladoga-See vor. Es gelang ihr auch in die Befestigungen vor Leningrad einzubrechen. Zum Ende vom Herbst 1941 folgte dann die Abwehrschlacht bei Jelnja und Smolensk. Die Gruppe beteiligte sich auch am Angriff auf Moskau, wo sie dann zum Jahresende zur Abwehr übergehen musste. Am 1. Januar 1942 wurde der Stab in 4. Panzerarmee umbenannt. Danach beteiligte sich das Panzer-AOK 4 an den Stellungskämpfen bei der Heeresgruppe Mitte. Dabei führte es zuerst Abwehrkämpfe um Kursk. Im April 1942 wurde der Stab des Pz.A.O.K. 4 auch als "Höherer Stab z.b.V. 8" bezeichnet. Im Sommer 1942 beteiligte sich die Panzerarmee am Durchbruch und Vorstoß zum mittleren Don in Richtung Stalingrad. Es folgten Kämpfe im Raum Kalatsch - Ostrowskij - Kletskaja. Danach absolvierte die Armee Kämpfe in der Kalmückensteppe. Es folgten dann im Herbst 1942 Abwehrkämpfe am Don und in der Kalmückensteppe gegen die Rote Armee. Von Dezember 1942 bis zum Januar 1943 wurde der Stab auch als Armeegruppe Hoth bezeichnet. Dann kam es zur Angriffs- und Abwehrschlacht östlich und südlich des unteren Don und am Manytsch. Es folgte dann die Schlacht zwischen Donez und Dnjepr. Dann führte die Armee die Angriffsschlachten im Raum Charkow und im Raum Kursk. Es folgte die Abwehrschlacht in Südrussland und das Absetzen auf den Dnjepr. Danach führte die Panzerarmee Abwehrschlachten um Charkow und östlich Kiew im Raum Shitomir und Berditschew. Danach folgten Abwehrkämpfe im Raum Korosten-Rowno und im südlichen Pripjet-Gebiet. Dabei führte die 4. Panzerarmee auch Angriffskämpfe bei Luzk und Abwehrkämpfe bei Schepetowka. Danach folgten Kämpfe im Raum Tarnopol und Kowel. Dabei kam es auch zur Abwehrschlacht von Tarnopol und Brody. Die Armee war auch verantwortlich für die Verteidigung des Festen Platzes Tarnopol. Danach kam es zur Schlacht um Kowel und der Verteidigung des Festen Platzes Kowel. Danach beteiligte sich die Armee an den Stellungskämpfen im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine. Es folgten Rückzugskämpfe über den Bug zur Weichsel im Raum Cholm-Lublin. Danach folgten Stellungskämpfe an der Weichsel und dem Baranow-Brückenkopf. Dann gelang der Roten Armee der Durchbruch bei Baranow, woraufhin sich die Panzerarmee nach Niederschlesien zurück zog. Dann kam es bereits zu Kämpfen an der Oder und um den Brückenkopf bei Steinau. Danach folgten Stellungskämpfe an der Lausitzer Neiße zwischen Görlitz und Guben. Außerdem war die Armee auch verantwortlich für die Verteidigung des Festen Platzes Glogau. Bis zum Kriegsende folgten noch Rückzugskämpfe auf das Erzgebirge und beiderseits der Elbe.
1941
Datum | Heeresgruppe | Ort |
17. Februar | B | Osten |
23. April | C (Abschnittsstab Ostpreußen) | Osten |
22. Juni | Nord | Osten |
22. September | Mitte * | Osten |
*(als Panzergruppe 4 im Status eines Panzerkorps beim AOK 4)
1942
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | Mitte | Osten |
29. April | OKH | Auffrischung bei Wilna |
2. Juli | Süd | Osten |
9. Juli | A | Osten |
5. August | B | Osten |
21. November | Don | Osten |
1943
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | Don | Osten |
12. Februar | Süd | Osten |
1944
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | Süd | Osten |
4. April | Nordukraine | Osten |
23. September | A | Osten |
1945
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | A | Osten |
25. Januar | Mitte | Osten |
2. Oberbefehlshaber:
Generaloberst Erich Hoepner Aufstellung - 8. Januar 1942
Generaloberst Richard Ruoff 8. Januar 1942 - 30. Mai 1942
Generaloberst Hermann Hoth 31. Mai 1942 - 3. November 1943
Generaloberst Erhard Raus 3. November 1943 - 21. April 1944
General der Panzertruppe Walther Nehring 21. April 1944 - 1. Mai 1944 m.F.b.
Generaloberst Josef Harpe 1. Mai 1944 - 28. Juni 1944
General der Panzertruppen Hermann Balck 28. Juni 1944 - 2. Juli 1944
General der Panzertruppen Walther Nehring 2. Juli 1944 - 5. August 1944
General der Panzertruppen Hermann Balck 5. August 1944 - 21. September 1944
General der Panzertruppen Fritz-Hubert Gräser 21. September 1944 - Kapitulation
Chef des Generalstabes:
Oberst i.G. Walter Chales de Beaulieu Aufstellung - Januar 1942
Generalmajor Hans Röttiger Januar 1942 - 27. April 1942
Generalmajor Julius Bernuth 27. April 1942 - 12. Juli 1942
Generalleutnant Friedrich Fangohr 15. Juli 1942 - Juli 1944
Oberst i.G. Georg Schulze-Büttger Juli 1944 - 17. August 1944
Oberst i.G. Friedrich-Wilhelm von Mellenthin 20. August 1944 - 20. September 1944
Oberst i.G. Merk (nicht angetreten)
Oberst i.G. Christian Müller 25. September 1944 - 25. Januar 1945
Generalmajor Wilhelm Knüppel 25. Januar 1945 - Kapitulation
1. Generalstabsoffizier (Ia):
Oberstleutnant i.G. Joachim von Schön-Angerer Aufstellung - Februar 1943
Oberst i.G. Christian Müller 15. Mai 1943 - 30. März 1944
Oberstleutnant Georg Graf zu Castell-Castell 30. März 1944 - 25. April 1944
Oberst i.G. Christian Müller 25. April 1944 - Juni 1944
Oberstleutnant i.G. Arthur von Platen Juni 1944 - September 1944
Major i.G. Friedrich-Wilhelm Voss September 1944 - 10. September 1944
Oberst i.G. Klaus Müller 10. September 1944 - Kapitulation
3. Gliederung:
a) Armeetruppen
Korück 593, später Korück 585
Panzergruppen-Nachrichten-Regiment 4, ab 1942 Panzerarmee-Nachrichten-Regiment 4
Panzer-Armee-Nachschubführer 4
Armee-Kartenstelle 473
b) unterstellte Einheiten:
11. März 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
6. Panzer-Division | Panzer-Abteilung (F) 101 Panzerjäger-Abteilung 616 Nebelwerfer-Regiments-Stab 3 Artillerie-Regiments-Stab 618 Brückenkolonne B 2./412 |
3. April 1941
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
6. Panzer-Division | Panzer-Abteilung (F) 101 Panzerjäger-Abteilung 616 Nebelwerfer-Regiments-Stab 3 Artillerie-Regiments-Stab 618 Pionier-Regiments-Stab 628 |
11. April 1942
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
VII. Armeekorps XX. Armeekorps V. Armeekorps IX. Armeekorps |
Artillerie-Regiments-Stab 788 1 Batterie II. / Artillerie-Regiment 68 Panzerjäger-Abteilung 616 Nebelwerfer-Regiment 54 Kommandeur der Bautruppen 4 Brückenbau-Bataillon 42 Stab Brücken-Kolonnen-Staffel Pz. AOK 4 Brückenkolonne B 3 Schneeräumtrupp 39 / 206 |
HArko 312 Panzergruppen-Nachrichten-Regiment 4 Panzergruppen-Nachschubführer 4 Propaganda-Kompanie 694 Kartenstelle 473 |
16. August 1943
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
VII. Armeekorps LII. Armeekorps XXXXVIII. Panzerkorps XXIV. Panzerkorps Panzer-Brigade 10
|
Beobachtungs-Abteilung 19 Kommandeur der Nebeltruppen 3 Pionier-Regiments-Stab 680 Pionier-Bataillon 74 Bau-Bataillon 155 (K) Bau-Bataillon 410 Brückenkolonne B 609 |
HArko 312 Panzergruppen-Nachrichten-Regiment 4 Panzergruppen-Nachschubführer 4 Propaganda-Kompanie 694 |
26. August 1943
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
VII. Armeekorps LII. Armeekorps XXXXVIII. Panzerkorps XXIV. Panzerkorps Reste 323. Infanterie-Division Infanterie-Division Groß-Deutschland (in Zuführung)
|
Kommandeur der Nebeltruppen 3 Pionier-Bataillon 666 Bau-Bataillon 155 (K) Brückenkolonne B 11 |
HArko 312 Panzergruppen-Nachrichten-Regiment 4 Panzergruppen-Nachschubführer 4 Propaganda-Kompanie 694 |
9. September 1943
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
XIII. Armeekorps VII. Armeekorps XXIV. Panzerkorps XXXXVIII. Panzerkorps LIX. Armeekorps (in Zuführung) |
Sturmgeschütz-Abteilung 239 Artillerie-Regiments-Stab 70 Artillerie-Abteilung 611 Beobachtungs-Abteilung 19 Vo-Meßtrupp 512 Kommandeur der Nebeltruppen 3 Pionier-Regiments-Stab 680 Pionier-Bataillon 74 Brückenkolonnen-Staffelstab 938 Kommandeur der Bautruppen 8 |
HArko 312 |
1. Oktober 1943
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
VII. Armeekorps XIII. Armeekorps LIX. Armeekorps XXXXII. Armeekorps 7. Panzer-Division 255. Infanterie-Division (nur Stab z.b.V.) |
Sturm-Bataillon Pz.A.O.K. 4 Armee-Panzerjäger-Abteilung 731 (o. 1 Kp.) Artillerie-Regiments-Stab 617 (in Zuführung) Kommandeur der Nebeltruppe 3 Kommandeur der Bautruppen 8 Oberbaustab 17 |
HArko 312 Panzergruppen-Nachrichten-Regiment 4 Panzergruppen-Nachschubführer 4 Korück 585 Armee-Kartenstelle 473 Propaganda-Kompanie 694 |
4. Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage.
Biblio-Verlag, Bissendorf 1973
Die geheimen Tagesberichte der deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg
1939-1945. Die gegenseitige Lageunterrichtung der Wehrmacht-, Heeres- und
Luftwaffenführung über alle Haupt- und Nebenkriegsschauplätze: Lage West (OKW-Kriegsschauplätze
Nord, West, Italien, Balkan), Lage Ost (OKH) und Luftlage Reich. Aus den Akten
des Bundesarchiv/Militärarchiv, Freiburg/Br. Herausgegeben mit Unterstützung des
Arbeitskreises für Wehrforschung von Kurt Mehner.