Schniewindt, Rudolf
* 25. Dezember 1875, Gut Berentrop / Altena † 16. Juli 1954, Marburg |
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Rudolf Schniewindt trat am 29. Oktober 1892 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Fabrikantensohn kam dabei zum 3. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 66. Bei diesem wurde er am 18. Mai 1893 zum Fähnrich befördert. Am 14. Mai 1894 wurde er in diesem Regiment nach dem Besuch der Kriegsschule zum Sekondeleutnant befördert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1902 wurde er dann für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Dabei wurde er am 15. September 1903 auch zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1905 kehrte er dann wieder als Kompanieoffizier zum 3. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 66 zurück. Am 22. März 1906 wurde er dann zum Großen Generalstab kommandiert. Am 21. März 1908 wurde er zum Hauptmann i. Großen Generalstab befördert und auch dorthin versetzt. Am 3. April 1909 wurde er dann zum Generalstab vom Generalgouvernement Metz versetzt. 1911 wurde er dann als Kompaniechef zum 3. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 138 versetzt. Am 30. Januar 1913 wurde er dann zur Dienstleistung in das Preußische Kriegsministerium kommandiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er dorthin auch versetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er als Hauptmann noch im Preußischen Kriegsministerium eingesetzt. Bereits kurz nach Beginn vom Ersten Weltkrieg wurde er dort am 19. August 1914 zum Major befördert. Am 1. November 1914 wurde er zum großen Hauptquartier kommandiert. Am 1. März 1915 kehrte er wieder zum preußischen Kriegsministerium zurück. Am 4. August 1915 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 3. Reservedivision ernannt. Am 6. Dezember 1915 wechselte er als Ia in den Generalstab vom XVII. Armeekorps. Am 25. November 1916 wurde er dann in den Generalstab der 2. Armee versetzt. Am 6. Mai 1917 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom XVIII. Armeekorps ernannt. Am 22. Juni 1918 wurde er zum Chef des Generalstabes vom VII. Reserve-Korps ernannt. Als solchem wurde ihm am 4. August 1918 der Pour le mérite verliehen. Am 27. November 1918 kehrte er dann wieder zum preußischen Kriegsministerium zurück. Im 1. Weltkrieg wurden ihm außerdem noch des Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, beide Eiserne Kreuze sowie viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Major in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er ab dem 1. Oktober 1919 als Abteilungsleiter im Reichswehrministerium in Berlin eingesetzt. Am 1. Oktober 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er weiter im Reichswehrministerium zum Einsatz. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann zum Regimentsstab vom 12. Infanterie-Regiment nach Halberstadt versetzt. Dort wurde er 1922 zum Oberst befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1921 festgelegt. Am 1. Februar 1923 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Georg Siehr zum Kommandeur vom 12. Infanterie-Regiment in Halberstadt ernannt. Ende Januar 1926 gab er sein Kommando an Oberst Paul Oppermann ab. Er wurde jetzt erneut in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann am 1. Februar 1926 zum Inspekteur der Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1926 zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. März 1928 wurde er noch immer als Inspekteur der Nachrichtentruppe eingesetzt. Am 31. März 1929 gab er seinen Posten als Inspekteur der Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) an Oberstleutnant Franz von Roques ab. Am 1. April 1929 wurde er dafür als Nachfolger von Generalleutnant Otto Hasse zum Kommandeur der 3. Division der Reichswehr in Berlin ernannt. Am 24. Mai 1929 wurde er vom 1. Juli 1929 bis zum 6. Juli 1929 zur Teilnahme an der Luftschutzreise der 3. Division nach Bayern kommandiert. Sein Kommando als Divisionskommandeur gab er am 30. September 1929 bereits wieder ab, sein Nachfolger wurde Generalleutnant Joachim von Stülpnagel. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann dafür als Nachfolger von Generalleutnant Joachim von Amsberg zum Kommandeur der 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. Am 30. September 1931 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als General der Infanterie verliehen. Außerdem erhielt er die Erlaubnis die Uniform des 12. Infanterie-Regiment mit den Generalsabzeichen zu tragen.
Am 1. Juli 1938 trat er dann wieder zur Verfügung der Wehrmacht. Vom 25. September 1938 bis zum 24. Oktober 1938 wurde er zur Dienstleistung zum Generalkommando IX. Armeekorps nach Kassel kommandiert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando IX. Armeekorps in Kassel ernannt. Damit wurde er dann auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis IX. Am 1. September 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 1. Mai 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 30. Juni 1942 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Am 12. Juni 1943 wurde ihm nachträglich das Deutsches Kreuz in Silber verliehen.