Der Stab wurde als Artillerieführer I am 1. Oktober 1934 in Königsberg, im Wehrkreis I, gebildet. Der Name war eine Tarnbezeichnung bei der Erweiterung der Reichswehr. Am 15. Oktober 1935 wurde der Stab bei der Enttarnung zur 1. Infanterie-Division umbenannt. Am 3. Februar 1936 wurde der Stab nach Insterburg, ebenfalls Wehrkreis I, verlegt. Am 17. August 1939 wurde die Division mobilisiert. Im Rahmen der 3. Armee bei der Heeresgruppe Nord nahm die Division am Polenfeldzug teil. Von Ostpreußen aus überschritt sie am 1. September 1939 südlich von Neidenburg die polnische Grenze und griff in Richtung Ostrolenka an. Anschließend stieß sie über Poznan und Siedlce östlich von Warschau vorbei und drang dann nördlich von Deblin nach Norden auf die polnische Hauptstadt vor. Nach Beendigung des Polenfeldzuges wurde die Division Ende November 1939 zur 6. Armee an den Niederrhein verlegt.
Im Januar 1940 wurde das Feldersatz-Bataillon 1 als III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 336 abgegeben. Im Februar 1940 leisteten Teile der Division Abgaben zur Aufstellung der 291. Infanterie-Division. Ab dem 11. Mai 1940 beteiligte sich die Aufklärungs-Abteilung 1 der Division am Frankreichfeldzug. Die Division selbst war Armeereserve und verblieb vorerst im Raum Aachen. Von hier aus marschierte die Division durch Belgien über St. Trond bis in den Raum südostwärts von Lille und stand bei Abschluss der 1. Phase des Westfeldzuges, ohne dass es zu Kampfhandlungen gekommen wäre, an der Lys im Raum Aire. Während der 2. Feldzugsphase wurde die Division der 4. Armee zugeteilt. Sie marschierte über die Somme zur Seine und besetzte u.a. Saumur. Bei Chinon überquerte die Division dann die Loire. Nach Ende des Frankreich-Feldzuges wurde die Division schließlich an den Pyrenäen zur Küstensicherung der Atlantikküste eingesetzt. Im September 1940 kehrte die Division dann in ihre Garnisonsorte in Ostpreußen zurück. Am 21. September 1940 gab die Division ein Drittel ihrer Stärke zur Aufstellung der 121. Infanterie-Division ab.
Ab dem 22. Juni 1941 nahm die 1. Infanterie-Division im Rahmen der Heeresgruppe Nord am Rußlandfeldzug teil. Sie nahm am Angriff auf Schaulen teil und marschierte anschließend über Dünaburg auf Pleskau. Es folgten Abwehrkämpfe im Luga-Brückenkopf und die Eroberung von Kingisepp. Anschließend marschierte die Division auf Leningrad, wobei ihr die Eroberung von Peterhof gelang. Im November 1941 wurde die Division in den Raum zwischen Newa und Wolchow verlegt, wo es zu schweren Stellungskämpfen im Raum an der Newa kam.
Im Mai 1942 verlegte die Division an die Wolchow-Front, wo sie während des gesamten restlichen Jahres eingesetzt wurde. Ende 1942 wurde die Division im Eilmarsch an die Ladoga-Front verlegt.
Während des gesamten Jahres 1943 stand die 1. Infanterie-Division südlich des Ladogasees in schweren Abwehrkämpfen.
Im Januar 1944 wurde die 1. Infanterie-Division zur Heeresgruppe Süd in den Raum um Winniza verlegt. Hier nahm die Division an den schweren Abwehrkämpfen südlich von Winniza teil, kämpfte im März 1944 nordwestlich von Mogilew-Podolsk und wurde anschließend im "Hube-Kessel" bei Kamenz-Podolsk mit der 1. Panzerarmee eingeschlossen. Nach Ausbruch aus dem Kessel zog sich die Division über Stanislau und Brody bis in das Gebiet südlich von Lemberg zurück. Im August 1944 verlegte die Division nach Ostpreußen in den Raum Schloßberg nördlich von Gumbinnen, wo es zu schweren Abwehrkämpfen kam.
Im Januar 1945 zog sich die Division nach Königsberg zurück. Ende Februar 1945 wurde die Division ins Samland verlegt und im Bereich Seerappen eingesetzt. Hier wurde die Division bis zum 15. April 1945 zerschlagen. Reste konnten sich nach Pillau und bis zur Weichsel-Mündung zurückziehen.

1941

1944

1945

Generalmajor Georg von Küchler 1. Oktober 1934 - 1. April 1935

Generalleutnant Walther Schroth 1. April 1935 - 4. Februar 1938

Generalleutnant Joachim von Kortzfleisch 4. Februar 1938 - 14. April 1940

Generalleutnant Philipp Kleffel 15. April 1940 - 12. Juli 1941

Oberst Dr. Friedrich Altrichter 12. Juli 1941 - 4. September 1941 m.st.F.b.

Generalleutnant Philipp Kleffel 4. September 1941 - 16. Januar 1942

Generalleutnant Martin Grase 16. Januar 1942 - 1. Juli 1943

Generalleutnant Ernst-Anton von Krosigk 1. Juli 1943 - 10. Mai 1944

Oberst Hans-Joachim Baurmeister 10. Mai 1944 - 8. Juni 1944

Generalleutnant Ernst-Anton von Krosigk 8. Juni 1944 - 1. Oktober 1944

Generalleutnant Hans Schittnig, 1. Oktober 1944 - 28. Februar 1945

Oberst i.G. Henning von Thadden, 28. Februar 1945

Oberstleutnant i.G. Johannes Steffler (1939) - 1940

Major i.G. Peter Patenius (März 1942)

Major i.G Hellmuth Schreiber (1943)

3. Gliederung:

Infanterie-Regiment Königsberg (Stab, I.-III., Ausb.)

Infanterie-Regiment Gumbinnen (Stab, I.-III., Ausb.)

Artillerie-Regiment Königsberg (Stab, I.-V.)

Pionier-Bataillon Königsberg A

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