Lüdecke, Otto Joachim

 

* 27. Mai 1894, Staßfurt

† 14. Februar 1971, Hassel bei Celle
 

 

Otto Lüdecke war der Sohn des Pastors der Johannisgemeinde von Staßfurt Otto Lüdecke und dessen Ehefrau Margarete, geborene Biermann. Am 24. September 1913 trat er in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Garde-Pionier-Bataillon nach Berlin. In diesem wurde er am 15. Oktober 1913 vereidigt.  Am 27. Januar 1914 wurde er zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Am 27. März 1914 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 19. Juni 1914 hat er sein Patent als Fähnrich erhalten. Am 1. Juli 1914 wurde er zur Kriegsschule Danzig kommandiert. Mit der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde diese Kommandierung am 2. August 1914 beendet und er kehrte in seine Garnison zurück. Ab dem 5. August 1914 ging er als Degenfähnrich und Zugführer ins Feld. Dort wurde er am 27. August 1914 verwundet und zur Genesung in die Heimat verlegt. Am 19. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 22. September 1914 wurde er dort zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Nach seiner Genesung wurde er am 20. Oktober 1914 zum Ersatz-Bataillon vom Garde-Pionier-Bataillon versetzt. Am 13. November 1914 wurde er von diesem wieder aktiven Bataillon ins Feld entsendet. Am 3. November 1915 wurde er als Adjutant zum Kommandeur der Pioniere zum Generalkommando vom Gardekorps versetzt. Am 27. Januar 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 20. Januar 1917 wurde er als Adjutant zum Garde-Pionier-Bataillon zurückversetzt. Ab dem 30. Mai 1917 wurde er als Adjutant beim Stabsoffizier der Pioniere 158 eingesetzt. Am 18. August 1917 wurde er als Adjutant zum Stabsoffizier der Pioniere 69 versetzt. Am 18. Februar 1918 wurde er zum Pionier-Bataillon Nr. 137 versetzt. Von diesem wurde er als Führer der Pionier-Kompanie Nr. 103 eingesetzt. Am 27. Mai 1918 wurde er wegen einer erneuten Verwundung in das Feldlazarett 341 eingeliefert. Ab dem 29. Mai 1918 wurde er im sächsischen Kriegslazarett 19 B weiter behandelt. Am 6. Juni 1918 wurde er der Kranken-Transport-Abteilung Nr. 7 übergeben. Dabei erhielt er jetzt sein Patent als Leutnant vom 19. Februar 1913. Am 9. Junu 1918 wurde er in das Vereinslazarett VI, dem Ludwig Wilhelm Krankenhaus, in Karlsruhe, eingeliefert. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Genesung wurde er am 9. Juli 1918 wieder zum Garde-Pionier-Ersatz-Bataillon versetzt. Am 6. August 1918 wurde er als Kompanieführer zur 2. Garde-Pionier-Kompanie versetzt. Am 12. November 1918 wurde er infolge Demobilmachung wieder zum Garde-Pionier-Ersatz-Bataillon versetzt. Am 13. Januar 1919 wurde er als Adjutant des Stabsoffizier der Pioniere zum Generalkommandos Lüttwitz versetzt. Am 21. März 1919 kam er als Adjutant zum Garde-Pionier-Bataillon. Im Frühjahr 1919 wurde er als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 14. April 1919 wurde er als Adjutant in das Reichswehr-Pionier-Bataillon 15 eingeteilt, welches aus dem Garde-Pionier-Bataillon entstand. Am 7. Oktober 1919 wurde er zur Abwicklungsstelle des Garde-Pionier-Bataillons versetzt. Am 17. Januar 1920 auf Wunsch infolge Verminderung der Wehrmacht aus dem aktiven Dienst verabschiedet und erhielt dabei die Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform.

Am 11. März 1920 wurde er im Übergangsheer wieder angestellt. Er kam wieder zum Reichswehr-Pionier-Bataillon 15. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 noch immer im Reichswehr-Pionier-Bataillon 15 der Reichswehr-Brigade 15 verwendet. Am 5. Juni 1920 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 14. Juli 1920 heiratete er die fast fünf Jahre jüngere Erica Schiele, Tochter des Rittergutsbesitzers und Fabrikanten Martin Schiele, auf Rittergut Neuscholle bei Rathenow. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 27. September 1920 mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 als Kompaniechef in das Pionier-Bataillon 3 übernommen. Vom 18. April 1921 bis zum 26. April 1921 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise 1921. Am 9. Mai 1921 wurde seine Tochter Gisela Lüdecke in Staßfurt geboren. Am 10. September 1921 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1921 zur Kommandantur der Festung Küstrin versetzt. Im März 1922 nahm er an der Wehrkreisprüfung teil. Am 1. Juli 1922 erhielt er den 20. Juni 1918 als neues Rangdienstalter zugewiesen. Am 22. September 1923 wurde er mit dem 1. Oktober 1923 wieder zum 3. (Preußisches) Pionier-Bataillon am gleichen Standort versetzt. Am 13. Januar 1924 wurde sein Sohn Joachim Otto Lüdecke in Küstrin geboren. Am 25. März 1924 wurde er mit dem 1. April 1924 in das 2. (Preußisches) Pionier-Bataillon nach Stettin versetzt. Dort wurde er jetzt in 1. Kompanie als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er als Hauptmann beim Stabe zum Bataillonsstab vom 2. (Preuß.) Pionier-Bataillon versetzt. Am 17. Juli 1926 wurde sein Sohn Klaus Lüdecke in Stettin geboren. Im Juli 1926 erhielt er auch die Militär-Führerrescheine Klasse 2 und 3b. Am 1. Oktober 1926 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Karl Henke als Chef der Brückenkolonne eingesetzt. Vom 27. September 1926 bis zum 12. Oktober 1926 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Als Chef der Brückenkolonne wurde er am 31. Januar 1927 mit Wirkung vom 1. Februar 1927 zum Hauptmann befördert. Vom 21. November 1927 bis zum 11. Dezember 1927 wurde er zum Lehrgang in Maschinen- und Motorkunde bei der Pionierschule nach München kommandiert. Am 3. Oktober 1928 erlitt er beim Sturz vom Pferd einen Knöchelbruch. Er wurde in den nächsten Wochen von Oberleutnant von Mertens vertreten. Ab dem 1. Oktober 1928 wurde er von Oberleutnant Kennes vertreten. Vom 6. November 1928 bis zum 18. November 1928 wurde er als Teilnehmer zum Gasschutzlehrgang C nach Berlin kommandiert. Vom 5. März 1929 bis zum 17. Mai 1929 und vom 17. Juni 1929 bis zum 20. Juli 1929 war er Teilnehmer am Kraftfahr-Ausbildungs-Lehrgang bei der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung. Dabei erhielt er den Militär-Kraftfahr-Führerschein Klasse 1. Vom 2. September 1929 bis zum 14. September 1929 war er Teilnehmer an einer Pionier-Lehrgang in Ingolstadt. Am 1. März 1931 wurde er als Fürsorgeoffizier zum Bataillonsstab versetzt. Am 12. August 1931 wurde er ab dem 15. September 1931 zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Diese Kommandierung war einer Versetzung gleichzusetzen. Er wurde im RWM bei der Inspektion der Pioniere (In 5) eingesetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er in die In 5 beim RWM versetzt. Am 6. Dezember 1931 wurde seine jüngste Tochter Christel Ingeborg Marianne Lüdecke in Berlin geboren. Am 21. September 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Am 1. September 1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht blieb er am 1. Oktober 1934 noch weiterhin in der In 5 eingesetzt. Am 18. März 1935 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1935 als Nachfolger von Oberst Walther Wollmann zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon Küstrin ernannt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon 3 in Küstrin ernannt. Am 29. April 1936 war er in einen Autounfall verwickelt, von einem Ermittlungsverfahren wurde aber am 24. Juni 1936 abgesehen. Als Begründung wurde vom Gericht der 3. Infanterie-Division, vertreten durch den stellvertretenden Gerichtsherr Oberst Walther Graf von Brockdorff-Ahlefeldt, Kdr. vom Inf.Rgt. 8, und Kriegsgerichtsherr Dr. Krämer folgendes angegeben: "Am 29. April 1936 gegen 14 Uhr ereignete sich an der Stadtsparkasse Küstrin zwischen dem die Adolf-Hitler-Straße in Richtung Altstadt entlang fahrenden, von Major Lüdecke gesteuerten Dienstkraftwagen WH 33 330 und der 11jährigen Schülerin Helga Gossert, die auf ihrem Fahrrade von der Altstadt kommend aus der Adolf-Hitler-Straße nach links in die Bismarckstraße einbiegen wollte. Hierbei erlitt die Helga Gossert eine Fleischwunde am linken Unterarm, die genäht werden musste. Nach den vorliegenden Zeugenaussagen lässt sich auf Seiten von Major Lüdecke weder ein Verstoß gegen die Bestimmungen der Reichs-Straßenverkehrs-Ordnung noch ein sonstiges Verschulden an dem Unfall feststellen. Vielmehr hat die Helga Gossert durch Unachtsamkeit beim Abbiegen und Nichtbeachtung des dem Kraftwagen nach § 27 Abs. 2 RStrVO zustehenden Vorfahrtrechtes den Zusammenstoß selbst verschuldet." Am 16. März 1937 wurde er mit Wikrung vom 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert. Am 21. März 1938 starb sein Vater. 1939 wohnte er privat in der Friedrichstraße 14 in Küstrin. Zum Beginn des 2. Weltkrieges wurde er mit seinem Bataillon im Spätsommer 1939 im Verband der 3. Infanterie-Division im Polenfeldzug eingesetzt. Am 6. Oktober 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 29. Februar 1940 wurde er als Bataillonskommandeur mit Wirkung vom 1. März 1940 zum Oberst befördert. Am 27. März 1940 wurde er zum 15. März 1940 zum Kommandeur vom Pionier-Regimentsstab z.b.V. 628 ernannt. Er wurde mit diesem im Frühjahr 1940 im Westfeldzug beim Generalkommando XVIII. Armeekorps eingesetzt. Am 10. Juni 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 20. Juni 1940 wurde er nach einem Unfall in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XII. Am 12. November 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1940 zum Kommandeur vom Pionier-Regimentsstab z.b.V. 504 ernannt. Im Februar 1941 wurde er mit diesem Stab in den Osten verlegt und dort der 4. Armee unterstellt. Bei Beginn des Ostfeldzuges zum Sommerbeginn 1941 wurde sein Stab dem Generalkommando LVII. Armeekorps unterstellt. Er wurde im Juli 1941 schwer verwundet und musste daraufhin sein Kommando abgeben. Er wurde dafür ins Lazarett eingeliefert. Am 15. Juli 1941 erhielt er die Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshaber des Heeres. Diese wurde ihm anscheinend für eine Tat am 3. Juli 1941 als Führer des Panzer-Regiment 29 verliehen. Am 25. März 1942 wurde er mit Wirkung vom 18. Februar 1942 zum Armee-Pionierführer der 2. Panzerarmee ernannt. Mit dieser wurde er im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 26. November 1942 wurde er als Amtsgruppenchef für Amtsgruppe P 4 beim Heeres-Personalamt (HPA) vorgeschlagen. In der Begründung wurden ihm folgende Eigenschaften zugeschrieben: "sehr frisch, aktiv, jugendlich eingestellt, absoluter Nationalsozialist, bewährter Frontoffizier. Kommt auch als Divisionskommandeur in Frage." Am 17. Januar 1943 wurde er vom Panzer-AOK 2 als "Zum Divisionskommandeur uneingeschränkt geeignet" bezeichnet. Am 19. Juli 1943 wurde er zum Kommandeur eines nach mündlicher Weisung der 2. Panzerarmee zusammengestellten Regimentsstab der seinen Namen trug. Dieser wurde mit unterstellten Alarmeinheiten (hauptsächlich Lehrtruppe) am 21. Januar 1943 dem XXXV. Armeekorps im Kraftwagentransport nach Wschod, 10 Kilometer südlich Woroschilowo, zugeführt. Oberst Lüdecke erhielt für die Zeit seiner Verwendung als Abschnittsführer die Disziplinargewalt eines Brigadekommandeurs. Am 24. März 1943 wurde er mit Wirkung vom 28. Januar 1943 mit der Führung der 56. Infanterie-Division beauftragt. Am 20. April 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1943 zum Generalmajor befördert. Am 29. Mai 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1943 zum Kommandeur der 56. Infanterie-Division ernannt. Am 3. Juni 1943 wurde er vom 15. Juni 1943 bis zum 10. Juli 1943 zum 5. Divisionsführerlehrgang nach Berlin kommandiert, die Unterbringung erfolgte damals im Hotel Kaiserhof. Am 8. August 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 27. August 1943 wurde er vom Generalkommando XII. Armeekorps zur bevorzugten Beförderung zum Generalleutnant vorgeschlagen. Als Begründung wurde von General der Infanterie Kurt von Tippelskirch folgendes angegeben: "Führt seit dem 28. Januar 1943 die 56. Infanterie-Division mit vollem Erfolg. Wurde für hervorragende Bewährung in den Juli-Kämpfen bei Orel am 8. August 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Zeichnete sich in den schweren Abwehrkämpfen des XII. Armeekorps im August 1943 erneut durch umsichtige Führung seiner Division und unentwegten persönlichen Einsatz aus. Ist als bewährter Führer in allen Einsätzen der bevorzugten Beförderung zum Generalleutnant besonders würdig." Der Antrag zur bevorzugten Beförderung wurde von Generaloberst Walter Model, OB der 9. Armee, am 2. September 1943 mit folgendem Wortlaut befürwortet: "Generalmajor Lüdecke hat sich bei den Kämpfen im Raume um Orel im Sommer 1943 als Divisionskommandeur voll bewährt. Im Hinblick auf seine inzwischen erfolgte Versetzung befürworte ich seine Beförderung zum Generalleutnant, obwohl die bestimmungsgemäß erforderlichen 6 Monate Bewährungszeit noch nicht erfüllt sind." Am 8. Oktober 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 30. November 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1943 zum General der Pioniere bei der Heeresgruppe Mitte ernannt. Am 4. März 1944 wurde er wegen einer Erkrankung mit Wirkung vom 20. Januar 1944 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis III. Ab dem 10. März 1944 befand er sich zur Kur in Bad Nauheim. Am 24. Mai 1944 wurde er mit Wirkung vom 18. April 1944 zum Kommandeur der 264. Infanterie-Divisíon ernannt. Diese befand sich damals in Dalamatien im Einsatz und war mit der Sicherung wichtiger Nachschubstraßen im Bereich der Heeresgruppe F beauftragt. Er war aber bereits südlich von Drnis am 29. April 1944, einen Tag nach Übernahme des Kommandos, auf eine Mine gefahren und schwer verwundet wurden. Sein Fahrer und sein Adjutant sind bei der Explosion ums Leben gekommen. Daraufhin wurde er zum 2. Mai 1944 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis III. Sein Nachfolger als Divisionskommandeur wurde am 5. Mai 1944 Generalleutnant Martin Gareis. Am 21. Mai 1944 wurde der 1. Oktober 1944 für seine voraussichtliche Dienstfähigket angegeben. Am 2. Juni 1944 befand er sich in Behandlung im Reservelazarett 101 Küstrin. Dort war er über die Telefonnummer 578 erreichbar. Am 25. Juni 1944 wurde er aus dem Reservelazarett 101 Küstrin entlassen. Am 1. Juli 1944 ist sein Sohn Leutnant Joachim Lüdecke als Angehöriger vom Panzer-Regiment 29 bei Nowaja Niwa gefallen. Am 6. Juli 1944 wurde er selbst bedingt kriegsdienstverwendungsfähig (H) (nicht im Osten) erklärt. Eine Nachuntersuchung war für den 1. August 1944 vorgesehen. Am 29. Juli 1944 wurde er als bedingt k.V. aus dem Lazarett entlassen, seine Widerherstellung als voll kriegsdienstverwendungsfähig war für vier Wochen später avisiert. Bereits am 7. August 1944 wurde er mit Wirkung vom 28. Juli 1944 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Höherer Pionierkommandeur z.b.V. XIII. Er kam dann im Ostraum-Ausbau im Wehrkreis XX zum Einsatz. Am 1. Dezember 1944 wurde er zum Festungs-Kommandant der B 1- Linie im Wehrkreis XX ernannt. Er wurde ab dem 2. Januar 1945 durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandant der Befestigungen im Wehrkreis XX ernannt. Am Morgen des 22. Januar 1945 wurde er vom Stellvertretenden Generalkommando XX. Armeekorps mit der Ablösung vom Kommandant der Festung Thorn beauftrtagt, nachdem die Rote Armee am Vortag bereits den Inneren Ring erreicht hatte. Er begab sich sofort von Danzig nach Thorn, wo er aber erst gegen 23 Uhr eintrag. Am 24. Januar 1945 wurde er mit der Festung der 2. Armee unterstellt. Er erhielt in der Nacht vom 31. Januar 1945 zum 1. Februar 1945 die Genehmigung zum Ausbruch aus der Festung. Der Besatzung wurde ein Erreichen der eigenen Linien in den Waldungen nördlich Krone/Brahe nahe gelegt. Am 2. Februar 1945 um 0 Uhr brach die Besatzung mit drei Angriffsgruppen aus. Starker Frost und hohe Schneelager erschwerten das Unternehmen. Von den 32.000 Köpfen der Thorner Besatzung erreichten ungefähr 19.000 Soldaten die eigenen Linien. Am 5. Februar 1945 wurde er wieder zum Höherer Pionierkommandeur z.b.V. XIII umbenannt. Ab dem 14. März 1945 führte er zusätzlich die Bezeichnung Kommandant der Befestigungen im Wehrkreis IV. Ab dem 11. April 1945 wurde er als Führer der Kampfgruppe/Division Lüdecke eingesetzt. Mit dieser wurde er Anfang Mai 1945 beim Fallschirm-Panzer-Korps "Hermann Göring" und direkt unter der 4. Panzerarmee im Bereich der Heeresgruppe Mitte verzeichnet. Nach der Kapitulation geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Er wurde später noch an die britische Armee übergeben. Seine älteste Tochter Gisela Lüdecke wanderte 1947 in die USA aus. Am 5. März 1948 wurde er selbst aus der Gefangenschaft entlassen.

 

Ritterkreuz (8. August 1943)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955